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Die neue Baumschutzsatzung scheidet die Geister in Schwerin

(am). Die neue Baumschutzsatzung in Schwerin sorgt für Diskussionen. Als Normalbürger ahnt man kaum, wie kompliziert selbst die Hege und Pflege des Baumbestandes in einer Stadt wie Schwerin ist. Nach

  • Veröffentlicht Januar 21, 2014
Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

(am). Die neue Baumschutzsatzung in Schwerin sorgt für Diskussionen. Als Normalbürger ahnt man kaum, wie kompliziert selbst die Hege und Pflege des Baumbestandes in einer Stadt wie Schwerin ist. Nach den Unabhängigen Bürgern, die Demokratiedefizite in der Verordnung festgestellt hatten, weil in den Entscheidungen die Ortsbeiräte übergangen werden würden, melden sich nun auch die GRÜNEN zu Wort. Sie finden das Regelwerk für die Sauerstoffspender ganz in Ordnung. Vor allem, dass die Dinge nun klarer geregelt würden als früher.

Es gebe aber auch Problematisches. Arndt Müller, Referent der BÜNDNIS-GRÜNEN in der Fraktion des Landtages, beklagt zum Beispiel, dass der Schutz der Obstbäume nun nicht mehr festgehalten sei. Der Biologe macht darauf aufmerksam, dass der kostengünstigere Ersatz von alten Obstbäumen durch Ziergehölze nicht nur die Artenvielfalt schmälere, sondern auch vielen Tieren die Nahrungsgrundlage entzöge.

Nachbesserungsbedarf bestehe auch bei den Genehmigungsverfahren für die Anzeige von Baumpflege- und die Beantragung von Fällarbeiten. Hier sei noch nicht klar geregelt, welche Pflegemaßnahmen genehmigungsfrei seien und wofür ein Ausnahmebescheid nötig ist. Immerhin sei die Möglichkeit, Online-Formulare zu nutzen, bürgerfreundlich. Müller wies schließlich darauf hin, dass entsprechender Sachverstand für die Baumpflege wichtig sei und lobte, entsprechende Weiterbildungsangebote.

Gartenbesitzer, die Schwerin-Lokal auf die Baumschutzsatzung ansprach, kritisierten dagegen vor allem das bürokratische Regelwerk. Viele Befragte räumten zwar die Notwendigkeit eines Baumschutzes an sich ein, lehnten aber eine flächendeckende Kontrolle ab. „Die Stadt soll lieber zusehen, dass sie ihre eigene Arbeit auf die Reihe bekommt. Da hapert es ja genug. Wir Kleingärtner kommen auch ganz gut ohne Kontrolleure aus. Die ganze Bürokratie verschlingt am Ende nur wieder Geld“, so ein Gartenbesitzer gegenüber unserer Zeitung.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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