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Die Zukunft der Champions League ab 2024/2025

Der Ball ist rund, nach dem Spiel ist vor dem Spiel, und es gewinnt immer der, der die meisten Tore schießt: Viele Fußballweisheiten sind in die Reihe der Zitate klassiker

  • Veröffentlicht April 6, 2022
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Der Ball ist rund, nach dem Spiel ist vor dem Spiel, und es gewinnt immer der, der die meisten Tore schießt: Viele Fußballweisheiten sind in die Reihe der Zitate klassiker aufgestiegen, an denen sich genauso wenig wie an den Fußballregeln rütteln lässt. Was sich allerdings im schönen Spiel ändert, sind die Formate.

Größer und spannender soll ab der Saison 2024/2025 die Königsklasse im europäischen Fußball werden. Ab dann wird die „Liga der Meister“, die Champions League, in einem neuen Format ausgetragen. Die jüngst abgesegnete Reform sieht 36 statt der bisherigen 32 Teams vor. Die bisherige Aufteilung auf acht Gruppen vor den K.O.-Runden fällt weg und es wird nur noch gemeinsam in einer einzigen Liga gekickt.

In den Vorrunden tritt jede Mannschaft in zehn Begegnungen gegen zehn verschiedene Teams an, wobei es jeweils fünf Heimspiele und fünf Auswärtsspiele gibt. Die Paarungen werden vorab aus vier Setztöpfen ausgelost. Die besten acht der 36er Liga stehen automatisch im Achtelfinale. Um die restlichen acht  Plätze im Achtelfinale treten die Mannschaften auf den Plätzen 9 bis 24 in Play-Offs mit Hin- und Rückspiel an.

Durch die Veränderungen dürfen sich die Fans auf deutlich mehr Spiele und deutlich mehr Möglichkeiten bei den Champions League Wetten freuen. Statt bisher 125 Partien sind es ab 2024/2025 insgesamt 225 Spiele. Ausgetragen werden die Begegnungen in der Champions League weiterhin Dienstags und Mittwochs. Um Platz im Kalender für die zusätzlichen Matchs zu schaffen, werden Januar und Februar avisiert.

Die Verteilung der vier neu geschaffenen Startplätze erfolgt auf strikt mathematische Weise. Ein Platz geht an den Drittplatzierten des europäischen Verbandes, der nach der UEFA-5-Jahreswertung auf Platz fünf liegt. Derzeit ist das die französische Ligue 1. Zwei weitere Startplätze gehen an Vereine, die zwar die Qualifikation über den nationalen Wettbewerb verpasst haben, aber den höchsten UEFA-Club-Koeffizienten aus den vergangenen fünf Jahre besitzen. Zudem müssen sie zumindest die Europa League oder die neue Europa Conference League Qualifikation geschafft haben. Der vierte neue Startplatz ergibt sich durch eine Erweiterung in der eigentlichen Champions-League-Qualifikation. Dann werden in den Play-Offs fünf statt bisher vier Teams ermittelt.

Verändert werden auch Europa League und die Europa Conference League, die ab 2024 jeweils mit 36 Teams in einer großen gemeinsamen Liga antreten. In der Vorrunde müssen die Mannschaften acht Partien in der Europa League und sechs Spiele in der Conference League bestreiten.

Noch wird die Champions League aber im bewährten Format weitergeführt. Der eigentliche Wettbewerb unter den besten europäischen Fußballmannschaften existiert bereits länger als die deutsche Bundesliga. Die Idee zum 1954 erstmals ausgetragenen Europapokal der Landesmeister soll von einem ehemaligen französischen Nationalspieler und späteren Journalisten stammen. Zu den 18 Mannschaften, die bei der Premiere dabei waren, gehörten von Anfang an Spitzenclubs wie Real Madrid und der AC Mailand, aber auch weniger illustre Vereine wie der für das damals noch unabhängige Saarland antretende 1. FC Saarbrücken.

In der Saison 1992/1993 wurde schließlich aus dem Europapokal der Landesmeister die UEFA Champions League. Um eine allzu große Dominanz bestimmter Vereine zu verhindern und für mehr Spannung zu sorgen, waren seit 1997 außer den Landesmeistern auch die Vizemeister in der Königsklasse zugelassen. Drei Jahre später kam es zu einer erneuten Vergrößerung, als die Qualifikationsrunden so geändert wurden, dass bis zu vier Clubs aus einem Landesverband teilnehmen durften.

Obwohl es von Anfang an in der Champions League „übliche Verdächtige“ gegeben hat, die das Turnier mehr oder weniger dominieren, gibt es dennoch immer wieder Herausreißer und Überraschungen.

In diesem Jahr ist das für die Bundesliga der VfL Wolfsburg gewesen. Die Niedersachsen landeten in den Gruppenrunden zwar auf dem letzten Tabellenplatz in Gruppe G, aber in der Champions League dabei gewesen zu sein, ist an sich schon ein großer Erfolg. Borussia Dortmund und RB Leipzig, die in ihren jeweiligen Gruppen auf dem dritten Platz endeten, machen jetzt im Gruppenstadium der Europa League weiter. Der deutsche Rekordmeister Bayern München zieht nach seiner ununterbrochenen Siegesserie in seiner Gruppe ins Achtelfinale ein. Ebenfalls im Achtelfinale stehen die Champions-League-Schwergewichte Real Madrid, Juventus Turin, Manchester United, Manchester City und FC Liverpool.

Trotz der Dominanz der britischen Premier League-Clubs in ihren Gruppen ist der spanische Hauptstadtverein Real Madrid die unangefochtene Nummer eins in der Geschichte der Champions League und des Europapokals der Landesmeister. Insgesamt haben die Spanier bisher 13 Mal den silbernen Henkelpott geholt, der im Gegensatz zu den meisten Trophäen wieder zurückgegeben werden muss, um Jahr für Jahr an den neuen Sieger zu gehen.

An zweiter Stelle, was die meisten Siege anbelangt, liegt der AC Mailand mit 7 Titeln. Der FC Bayern München liegt mit sechs Siegen gleichauf mit dem FC Liverpool. Der Titelverteidiger FC Chelsea, der 2021 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Henkelpott in den Händen hielt, steht ebenfalls im Achtelfinale, nach einem zweiten Platz in der Gruppenrunde.

Doch wie die nächsten Begegnungen auch ausfallen werden und wie sich die Neuregelungen auf die Fußballwelt auswirken werden, ein paar Sachen stehen fest: Der Ball ist rund, nach dem Spiel ist vor dem Spiel, und es gewinnt immer der, der die meisten Tore schießt.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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