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Ein Blick auf die Entwicklung unseres Bildungssystems

Das deutsche Bildungssystem genießt weltweit viel Anerkennung und wird von vielen Ländern geschätzt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich ein System in fünf Kategorien entwickelt, welche noch bis heute Bestand

  • Veröffentlicht Januar 10, 2022

Dass Bildung ein wichtiger Schlüssel zur allgemeinen Weiterentwicklung eines Staates ist, lässt sich nicht von der Hand weisen. Und was in der Vergangenheit nur den Adeligen in Klöstern zugute kam, ist in Deutschland heutzutage für alle möglich.

Wer sich bilden will, kann dies auf unterschiedliche Weise und weit über die vorgeschriebene Schulbildung hinaus tun. Und selbst in Zeiten der Pandemie hat sich gezeigt, wie flexibel und dennoch standhaft und effektiv das deutsche Bildungssystem sein kann.

Bildung für Adelige

In der Vergangenheit war es nur den gut Betuchten oder Adeligen gewährt, sich überhaupt bilden zu lassen und eine Schule oder Lehranstalt besuchen zu dürfen. Dabei spielte die Kirche eine wesentliche Rolle. Denn früher war Bildung im Wesentlichen eine Angelegenheit der Kirchen. Diese wollte den Kleriker-Nachwuchs mit entsprechendem Wissen bestücken. Noch heute lassen sich aus dieser Zeit Dom-, Stifts- und Klosterschulen finden. Im Mittelalter war deren Besuch zunächst nur den Söhnen Adeliger vorbehalten. Später war es auch der bürgerlichen Oberschicht erlaubt, ihre Söhne unterrichten zu lassen. Frauen durften in dieser Zeit nur inoffiziell Lesen und Schreiben lernen.

Unterricht zuhause

Erste Aufzeichnungen der heutigen Berufsausbildung lagen um das Jahr 1100. Zwar war es damals üblich, seine Söhne zuhause zu unterrichten, man konnte sie aber auch bei einem Meister in die Lehre zu schicken. Knapp zwei Jahrhunderte später gibt es Belege über das Hochschulwesen. 1368 wurde die erste deutsche Universität im baden-württembergischen Heidelberg gegründet. Im Spätmittelalter entwickelte sich das Bildungssystem und Jungen durften Gemeindeschulen, Winkelschulen und kaufmännische Schulen besuchen. Eine Schulpflicht gab es noch nicht.

Der Wert des heutigen Bildungssystems

Ab dem 18. Jahrhundert durften neben den Jungs nun auch Mädchen zur Ausbildung. Ein Meilenstein in der Geschichte. Zur allgemeinen Schulpflicht jedoch kam es erst 1763. Mit Einführung der preußischen Bildungsreform ging die Öffnung von Hochschulen in die Geschichte Deutschlands ein. Es entstanden unterschiedliche Gymnasien und Mädchen durften diese ab 1893 besuchen. Ein richtiges Universitätsstudium konnten sie allerdings erst ab 1919 absolvieren. Bevor das Bildungssystem letztendlich in seiner heutigen Form entstand, wirkte die Weimarer Republik mit und auch die DDR und zeigte ihren Einfluss. Das heutige fünfstufige Bildungssystem bestehend aus der Primarstufe, der Grundschule, der Sekundarbereich I ab fünfter Klasse, dem Sekundarbereich II, der dann die gymnasiale Oberstufe oder auch in Form einer berufsbildenden Schule folgt und letztlich der Tertiärbereich, die Hochschulzugangsberechtigung, das Abitur. Der Quartärbereich bildet den Abschluss des beruflichen Werdegangs und der Möglichkeiten der Weiterbildungen, die heutzutage zur Verfügung stehen. Vor einigen Jahren war zudem auch die Samstagsschule noch sehr verbreitet – eine Einrichtung, welche man heutzutage fast gar nicht mehr antrifft.

Durch Globalisierung und Digitalisierung reicht es heute längst nicht mehr aus, nach Ausbildung und Berufserfahrung auf einen sicheren Job zu hoffen. Ein konsequentes Weiterbilden ist wichtig und auch, sich stets an die veränderten Arbeitsmarktbedingungen anzupassen. Bildung findet in der heutigen Zeit ein Leben lang statt und sollte nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt enden.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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