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Kleiner Leitfaden für Poker-Neulinge

All-In gehen, mit einem unbewegten Pokerface bluffen, und dann den dicken Topf kassieren? Gängige Pokerbegriffe kennt inzwischen so gut wie jeder, und auch das Spiel selbst findet weltweit ständig steigenden

  • Veröffentlicht März 29, 2022

All-In gehen, mit einem unbewegten Pokerface bluffen, und dann den dicken Topf kassieren? Gängige Pokerbegriffe kennt inzwischen so gut wie jeder, und auch das Spiel selbst findet weltweit ständig steigenden Zuspruch. Gezockt wird nicht nur auf der Kinoleinwand mit dauerhafter Begeisterung, obwohl Filme wie „Ocean’s Eleven“, die James-Bond-Abenteuer mit Casinofan und Geheimagent 007 und andere Klassiker zu dem Mythos Poker beigetragen haben.

 

(Quelle: unsplash.com)

Ein Teil des Reizes liegt darin, dass die Grundregeln sehr einfach sind. Einige Minuten genügen, um sich vertraut genug mit ihnen zu machen, dass es losgehen kann. Andererseits ist das Spiel so anspruchsvoll, was den Umgang mit mathematischen Wahrscheinlichkeiten und Psychologie betrifft, dass selbst die besten Profis nach Jahrzehnten immer noch etwas dazu lernen können. Obwohl ein bisschen Glück beim Pokern dazu gehört, sind ein kluges Köpfchen und stabile Nerven die entscheidenden Faktoren, wenn es um dauerhaften Erfolg geht.

Poker gibt in diversen Varianten, mit fünf, sieben oder seltener mit neun Karten. Die populärste Version ist das mit fünf Karten gespielte Texas Hold’em. Die Regeln und der Spielablauf sind mit einigen Abweichungen beim Poker stets identisch.

Jeder Spieler bekommt am Anfang zwei so genannte Hole Cards, die nur er sich anguckt und dann verdeckt auf den Tisch legt. Aufgedeckt kommen fünf Gemeinschaftskarten in die Mitte. Im Endeffekt geht es darum, aus Hole Cards und Gemeinschaftskarten die stärkste Hand zu bilden, um den Topf mit den Chips zu gewinnen. Dabei können beliebig viele Hole Cards und Gemeinschaftskarten eingesetzt werden, Hauptsache, es sind insgesamt fünf (oder sieben oder neun).

Ein Spieler fungiert als Dealer. Wird in einer geselligen Runde gespielt, wechseln sich die Zocker im Uhrzeigersinn als Dealer ab. Die beiden Spieler links vom Dealer werden Small Blind und Big Blind genannt und müssen die ersten, vorgegebenen Einsätze in den Topf legen, um das Spiel zu starten. Dabei setzt üblicherweise der Big Blind doppelt so viel wie der Small Blind. Erst jetzt werden die Hole Cards ausgeteilt.

Der Spieler links neben dem Big Blind muss nun setzen. Dabei können die Zocker jeweils mit dem Einsatz des vorherigen Spielers mitgehen, diesen erhöhen, passen oder aufgeben. Haben alle Spieler ihren ersten Einsatz gemacht, werden die ersten drei Gemeinschaftskarten aufgedeckt.

Die zweite Setzrunde beginnt und wird vom ersten Spieler links neben dem Dealer begonnen, der noch nicht gefoldet, also aufgegeben hat. Haben alle gesetzt, wird die vierte Gemeinschaftskarte aufgedeckt. Die dritte Setzrunde, nach der die letzte Gemeinschaftskarte aufgedeckt wird, verläuft genauso.

Ist anschließend nur noch ein Spieler dabei, hat er automatisch gewonnen. Sind noch mehrere Zocker in der Hand, kommt es zum Showdown und Aufdecken der Karten, wobei die stärkste Hand gewinnt.

Weil es allein beim Poker mit fünf Karten insgesamt 2598960 verschiedene Möglichkeiten gibt, sind jede Menge Erwägungen erforderlich. Zum Glück gibt es ein paar einfache Grundregeln, um zu wissen, wann eine Starthand überhaupt vielversprechend ist und wann man am besten von vorherein folden sollte. Erfahrene Zocker wissen, das im Gegensatz zu den meisten Spielen das schnelle Aufgeben beim Poker von Vorteil sein kann. Sie nutzen die Auszeit aktiv, um die anderen Spieler zu beobachten und aus deren Verhalten zu lernen. Weil beim Poker eine gängige Weisheit lautet, dass ein Zocker in erster Linie gegen die anderen Spieler als Person und weniger deren Karten antritt, hilft jede Information, um deren Schwächen zu identifizieren.

Als schwache Starthände gelten vor allem zwei niedrige aufeinanderfolgende oder nicht aufeinanderfolgende Karten, die nicht die gleiche Farbe haben. Um zum Beispiel mit einer 7 und einer 2 am Ende gewinnen zu können, gehört mehr Glück dazu, als es einem echten Pokerspieler lieb ist. Beim Texas Hold‘ em gibt es insgesamt 169 verschiedene Starthände.

Die Reihenfolge beim Poker wird enorm wichtig, wenn die Gemeinschaftskarten im Spiel sind und es ernst wird. Beim Showdown bleiben von allen anfänglichen Möglichkeiten nur neun Kategorien übrig. Am wertvollsten ist dabei der Royal Flush, eine einfarbige Straße mit fünf aufeinanderfolgenden Karten von der 10 bis zum Ass. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist allerdings verschwindend gering. Beim Texas Hold‘ em liegt sie bei 0,003232 Prozent.

Deutlich häufiger, wenn auch immer noch selten ist ein Straight Flush, also eine einfarbige Straße mit fünf beliebigen aufeinanderfolgenden Karten. Die Wahrscheinlichkeit beträgt beim Texas Hold‘ em 0,027851 Prozent. Danach kommen in absteigender Reihenfolge Vierlinge, Full House, Flush, Straße, Drilling, zwei Paare, ein Paar, und höchste Karte.

Wer sich nicht gleich mit Freunden an den Tisch setzen will, kann Online die ersten Testspiele machen und sich an die Regeln, Begriffe und Etikette gewöhnen. Außerdem ermöglichst es das Online-Spiel, sich die einzelnen Hände mit jedem Spielzug zu notieren und anschließend zu untersuchen. Zwar genügen ein paar Runden nicht, um wirklich nachvollziehen zu können, wo die eigenen Schwächen und die der Gegner liegen, aber jeder Anhaltspunkt hilft. Wer schwarz auf weiß sehen kann, welche Starthände zum Schluss erfolgreich waren und wer wann bei starken Karten die Nerven verloren und gefoldet hat oder wer häufig blufft, kann seine eigenen Entscheidungen bei den nächsten Spielen mit einem besseren Wissenshintergrund treffen.

 

 (Quelle: unsplash.com)

Profis wie der damalige Student Pius Heinz, der 2011 als erster Deutscher in Las Vegas bei der World Series of Poker die Weltmeisterschaft und mit ihr einen 8,7 Millionen Dollar schweren Topf gewonnen hatte, ist ein Anhänger dieser Methode. Sogar erfahrenste Spieler brauchen gelegentlich eine Selbstkorrektur, um ihr Können auf dem höchstmöglichen Stand zu halten.

Wer sich versiert oder mutig genug fühlt, um sein Pokerwissen in der wirklichen Welt auf die Probe zu stellen, findet in Mecklenburg-Vorpommern etliche Möglichkeiten. Die staatlichen Spielbanken in Schwerin, Stralsund und Neubrandenburg sind auf modernstes Automatenspiel von Slots bis Poker spezialisiert, während die Spielbank in Rostock außer den Maschinen auch klassisches Tischspiel inklusive Poker anbietet.

Der Dresscode, der in den James-Bond-Filmen genau wie in den möndänsten Casinos der Welt eine große Rolle spielt, wird in den Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern nicht ganz so eng gesehen, aber sportlich gepflegt sollte es dennoch sein.

Um das stilechte Casinogefühl nachzuempfinden, gibt es in der Bundesrepublik ebenfalls Optionen. Die mehr als 200 Jahre alte Spielbank Baden Baden, die einst von Hollywoodstar Marlene Dietrich als schönste Spielbank der Welt gerühmt wurde, zählt noch heute zu den elegantesten Casinos Europas. Der kleine Kurort Bad Ems zieht seit 300 Jahren Besucher an, die zur Erholung und zum Spiel anreisen.

Außerhalb Deutschlands zieht es die Reichen und die Schönen bevorzugt ins Casino Monte Carlo an der Riviera. Um hier einen auf die beste Art unvergesslichen Abend zu verbringen, sind allerdings Abendgarderobe und eine umfassende Kenntnis von Spielregeln und Benimmetikette unabdingbar. Aber im Falle eines Falles lässt sich das alles üben. Wie James Bond fühlen kann man sich auch mit etwas Fantasie in der heimischen Spielbank an der Bar oder im Wohnzimmer beim Besuch im Online-Casino, ob man nun All-In geht oder nicht.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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