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Martin Steinitz: Die Sicherheitslage in Schwerin im Fokus

    Martin Steinitz sieht die Sicherheitslage in Schwerin als angespannt an, obwohl die Stadt im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland immer noch als relativ sicher gilt. Um die Kriminalitätsrate

  • Veröffentlicht April 6, 2023

 

 

Martin Steinitz sieht die Sicherheitslage in Schwerin als angespannt an, obwohl die Stadt im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland immer noch als relativ sicher gilt. Um die Kriminalitätsrate in Schwerin zu reduzieren, schlägt er vor, in Bildung und soziale Maßnahmen zu investieren und die Polizei und Justiz personell zu stärken.

 

Martin Steinitz ASK
Martin Steinitz tritt für die ASK als Oberbürgermeisterkandidat an | Foto: ASK

Wie beurteilen Sie die derzeitige Sicherheitslage in Schwerin?

Aktuell sehe ich die derzeitige Sicherheitslage in Schwerin als angespannt an. Es gibt immer wieder Vorfälle von Gewaltkriminalität, die beunruhigend sind. Gleichzeitig sollten wir jedoch nicht in Panik verfallen und uns bewusst sein, dass Schwerin im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland immer noch als relativ sicher gilt. Dass Schwerin in Mecklenburg Vorpommern nun einen weiteren negativen Spitzenplatz hat ist sehr bedauerlich.

Welche Maßnahmen müsste die Stadt Schwerin aus ihrer Sicht planen, um die Kriminalitätsrate in der Stadt zu reduzieren?

Um die Kriminalitätsrate in Schwerin zu reduzieren, könnten verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Es ist wichtig, in Bildung und soziale Maßnahmen zu investieren, um junge Menschen zu fördern und soziale Ungleichheit zu bekämpfen. Außerdem müssen Polizei und Justiz personell gestärkt und besser ausgestattet werden, um Straftäter effektiver zu verfolgen und zu bestrafen. Allerdings wird oft auch nur ein Fokus auf die Täter gesetzt, die Opfer werden oft kaum betrachtet. Wir müssen als Stadtgesellschaft sicherstellen, dass es ausreichende Angebote für Opfer von Gewalt gibt, um ihnen Unterstützung und Schutz zu bieten. Von weiterer Videoüberwachung halte ich absolut nichts. Das verdrängt das Problem bloß.

Bei der Messerattacke von Donnerstag ist der vermutliche Täter ein 16-jähriger Jugendlicher gewesen. Das ein junger Mensch in Tötungsabsicht auf einen anderen Menschen einsticht, hat erschreckt. Wie sollten ihrer Meinung nach junge Menschen in Schwerin vor Kriminalität und Radikalisierung geschützt werden? Welche Angebote müsste es geben (oder unterstützen sie ausdrücklich, weil es diese schon gibt), um sie von strafbaren Handlungen abzuhalten?

Um junge Menschen in Schwerin vor Kriminalität und Radikalisierung zu schützen, müssen wir in ihre Bildung und Entwicklung investieren. Es ist wichtig, sie zu unterstützen, in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken und ihnen Perspektiven und Chancen zu bieten. Dazu bedarf es Freiräumen und Orte an denen sie sich sicher fühlen können. Wir sollten uns auch auf Frühwarnsysteme konzentrieren, die dazu beitragen, junge Menschen zu erkennen, die von strafbaren Handlungen oder Radikalisierung bedroht sind, und ihnen gezieltel Unterstützung anzubieten. Wie in dem Fall des 16 Jährigen, war es doch im vornherein bekannt, dass er schon anderweitig auffällig wurde. Dort muss angesetzt werden. Vielleicht hätte, mit einer frühen Kontaktaufnahme schlimmeres verhindert werden können.

Wie muss nach Ihrer Meinung die Stadt Schwerin mit der Problematik von Gewaltkriminalität allgemein (über junge Menschen hinaus) umgehen und welche Präventionsmaßnahmen müssten geplant werden?

Um die Problematik von Gewaltkriminalität in Schwerin zu lösen, sollten wir uns auf Prävention konzentrieren. Wir müssen die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen verbessern, die zu Gewalt führen können, indem wir in Bildung, Beschäftigung und soziale Sicherheit investieren. Wir müssen auch sicherstellen, dass Polizei, Jugendamt, Träger der Jugendhilfe und Justiz effektiv zusammenarbeiten und genügend Ressourcen und Unterstützung erhalten, um Straftäter die mit „Kleinigkeiten“ auffallen schon früh aktivanzusprechen.

Welche Unterstützung wünschten Sie sich von Land und Bund, um die Kriminalitätsbekämpfung zu verbessern und welche langfristigen Strategien müsste es aus Ihrer Sicht geben?

Um die Kriminalitätsbekämpfung in Schwerin zu verbessern, benötigen wir, so wie sie es in Ihrer Frage sagen natürlich Unterstützung vom Land und Bund. Es ist wichtig, dass wir ausreichende finanzielle Mittel und personelle Ressourcen erhalten, um unsere Polizei, Jugendabeit, Jugendamt, Freie Träger etc stärken zu können. Langfristig müssen wir uns auf die Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit konzentrieren, um die Wurzeln von Kriminalität und Gewalt zu bekämpfen. Wir sollten uns auch auf die Förderung von Integration und gesellschaftlicher Zusammenarbeit konzentrieren, um die Spaltung zwischen verschiedenen Gruppen in Schwerin zu überwinden. das kann natürlich nur gelingen, wenn Schwerin freie Hand über seine Ausgaben hat. Durch die Konsolidierungsvereinbarung mit dem Land sind Schwerin da aber die Hände gebunden. Das Land und der Bund sind gefordert den Kommunen die Schulden abzunehmen, damit in wichtige soziale Infrastruktur investierrt werden kann.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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