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Mvgida fasst nur schwer Fuß in Schwerin

(stm). Erst­mals schwappte gestern die Pegi­da-Welle auch nach Schw­erin. 1.000 Gegen­demon­stran­ten macht­en deut­lich, dass für Frem­den­feindlichkeit in Schw­erin kein Platz ist.  Die MVgi­da-Organ­isatoren wollen aber trotz­dem weit­er­ma­chen.   Gestern haben

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  • Veröffentlicht Januar 13, 2015
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(stm). Erst­mals schwappte gestern die Pegi­da-Welle auch nach Schw­erin. 1.000 Gegen­demon­stran­ten macht­en deut­lich, dass für Frem­den­feindlichkeit in Schw­erin kein Platz ist.  Die MVgi­da-Organ­isatoren wollen aber trotz­dem weit­er­ma­chen.

 

Gestern haben sich nach Polizeiangaben 360 Demon­stran­ten gegen die Islamisierung von Meck­len­burg-Vor­pom­mern an der Siegessäule getrof­fen. Das der Anteil der Mus­lime in Meck­len­burg-Vor­pom­mern ger­ade ein­mal 0,1 Prozent beträgt, inter­essierte die Teil­nehmer wed­er vor der Kundge­bung noch danach.
Vielmehr wurde von den Teil­nehmern der MVgi­da-Demon­stra­tion auf der Zwis­chenkundge­bung am Pfaf­fen­te­ich laut­stark einge­fordert, dass Ober­bürg­er­meis­terin Ange­li­ka Gramkow sich gegen die Aus­län­derkrim­i­nal­ität stellen und etwas gegen den Islamis­mus tun solle. Schnell war an diesem Abend nicht mehr die Rede von radikalen Islamis­ten, son­der man sprach nun ent­lar­vend von Aus­län­dern und Asy­lanten all­ge­mein. Hier wurde dann auch deut­lich in welche Rich­tung der Protest schein­bar wirk­lich stossen sollte. Die ange­blich dro­hende Islamisierung Meck­len­burgs war an diesem Abend nur der Vor­wand. Die Demon­stran­ten, das wurde deut­lich, wollen mehr.
„Das sind doch keine besorgten Bürg­er” oder „Wirkt ja wie ein NPD-Auf­marsch, so mit den Fakeln”, das hörte man immer wieder aus den Rei­hen der Gegen­demon­stran­ten am Alten Garten, die nach Polizeiangaben mit 1.000 Teil­nehmern deut­lich in der Überzahl waren.

 

Beide Gruppen von Anfang an schwer auseinanderzuhalten

 

Nach eini­gen Rede­beiträ­gen der Gegen­demon­stran­ten, die immer wieder auf die Ver­säum­nisse der Poli­tik hin­wiesen, erschall­ten die ersten „Nazis raus”-Rufe. Die Stim­mung war daraufhin so aufge­heizt, dass die Demon­stra­tionsver­ant­wortliche schon am Alten Garten die Demon­stra­tion offiziell für been­det erk­lärten. Das es an diesem Abend an manch­er Stelle riskant wer­den kön­nte, zeich­nete sich also schnell ab. Die Ver­anstal­tun­gen in unmit­tel­bar­er Nähe zu genehmi­gen, stellte für die Ord­nungskräfte eine Her­aus­forderung da.

 

Es dauerte nicht lange und es kam zu ersten Zusamen­stössen, nach­dem Gegen­demon­stran­ten die geplante Routen durch Sitzblock­aden versper­rten. Die Demon­stran­ten der MVgi­da mussten ihren Spazier­gang daher über die Graf-Schack-Alle in die Geschwis­ter-Scholl und dann auf die  Meck­len­burgstraße zum Pfaf­fen­te­ich, und weit­er durch die Friedrichsstraße über den Markt zurück zum Platz an der Siegessäule.

 

Die ganze Zeit, in nur 50 Meter Ent­fer­nung, geblockt durch ein großes Polizeiaufge­bot, eine min­desten vier­mal so starke Gegen­be­we­gung, die den Domon­stran­ten auf den Fersen blieb. Auch in Schw­erin skandierte der Pegi­da-Ableger die inzwis­chen bekan­nten Slo­gans „Wir sind das Volk”, „Lügen­presse” und „Wir kom­men wieder”.
Es flo­gen vere­inzelt Böller und wirk­lich ruhig blieb es nur inner­halb der Demon­stra­tionszüge. Reden wollte mit dem Redak­teur unser­er Inter­net­zeitung kein­er der Mvgida.Teilnehmer. Schließlich seien wir Bestandteil der „Lügen­presse”. Gesprächiger hinge­gen die Gegen­demon­stran­ten; „Eine Schande, das diese Leute den Ruf ‚Wir sind das Volk‘ ver­wen­den” sagt ein älter­er Herr der sich Kopf­schüt­telt an der Gegen­demon­stra­tion beteiligt.

 

Besorgte Bürger kaum bei MVgida dabei

 

Wer ist nun MVgi­da? Viele Gesichter sind bekan­nt. Auch führende NPD-Kad­er haben sich unter die Demon­stran­ten gemis­cht, darunter der NPD-Lan­desvor­sitzende, Ste­fan Köster und das Mit­glied des NPD-Parteivor­standes, Thomas Wulff. Gegen Wulff lief im ver­gan­genen Jahr inner­halb der NPD ein Parteiauss­chlussver­fahren, weil er sich bei sein­er Bewer­bungsrede um den Lan­desvor­sitz der NPD in Ham­burg selb­st als Nation­al­sozial­ist beze­ich­net hat­te. Gegenüber den Medi­en bestätigte Wulff diese Selb­st­bezich­ti­gung. „Ja, ich habe mich in mein­er Vorstel­lungsrede als Nation­al­sozial­is­ten beze­ich­net. Die Leute müssen wis­sen, wo ich zu verorten bin.”, hat­te er damals zugegeben.

 

Von verängstigten Fam­i­lien oder besorgte Bürg­er, denen die Islamisierung Meck­len­burgs große Sor­gen bere­it­et, war bei MVgi­da an diesem Abend wenig zu sehen.

 

Trotz­dem haben die Organ­isatoren des Aufzugs deut­lich gemacht, dass auch am kom­menden Mon­tag wieder für das Abend­land und gegen die Islamisierung auf die Strasse gegan­gen wer­den soll.

 

 

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  • Die Route ist nicht ganz richtig.
    Die „besorgten Bürg­er” sind erst die Graf-Schack-Allee ent­lang gegange und dann in die Geschwis­ter-Scholl-Straße gebo­gen. Und dann erst die Meck­len­burg­er usw.

    • Wo genau die ein­deutig recht­es gedankengut ver­bre­i­t­en­den mv gida demon­stran­ten wan­dern mussten ist doch gle­ichgültig, trau­rig nur das sie ihre dümm­lichen parolen ver­bre­it­en kon­nten, in der meck­len­burgstrasse brüllte ein mv gidamann„deutschland erwache”, mehr gibt es dann ja wohl nicht zu sagen…

  • Das Nord­magazin als Vertreter für das Land MV berichtete über bei­d­seit­ige Demo-Bewe­gun­gen jedoch falsch. Laut Polizeiangaben wur­den mehr als 1000 Pegi­da und ca 1500 Anti-Pegi­da Demon­stran­ten allein in Schw­erin geschätzt, von denen ein Teil sog­ar extra aus Ham­burg angereist kamen. Unter den Pegi­da Demon­stran­ten waren auch Eltern mit ihren Kindern sowie ältere Men­schen aus der Stadt Schw­erin, von denen kein Beitrag im NDR gesendet wurde, obwohl sie inter­viewt wur­den. Zudem wur­den die Pegi­da Demon­stran­ten kurzzeit­ig hin­ter­rücks ange­grif­f­en, als diese Rich­tung Innen­stadt marschieren woll­ten. Die Polizei wehrte dies ab. Trotz Ver­mum­mungsver­bot wurde die Schlossstrasse durch ver­mummte Sitzblock­ier­er versper­rt. Die Polizei unter­nahm nichts, auch nicht, als vor­beige­hende Demon­stran­ten ange­spuckt wur­den.

  • Wie auch immer.. Wir haben eine Demokratie. Da muss so was, lei­der Gottes, erlaubt sein. Mei­n­ungs­frei­heit heisst ja eben, daß jed­er seine Mei­n­ung äussern darf, solange er damit nicht gegen Geset­ze ver­stößt oder anderen Rechte ver­let­zt! Was die Demo aber gezeigt ist fol­gen­des: Viele Pegi­da Anhänger sind zu hause geblieben und ein Dia­log war auch deshalb, eben wegen der dadurch prozen­tu­al viel vertrete­nen „Brauen” nicht möglich.

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