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Noch 240 freie Ausbildungsplätze in Schwerin: Chancen für „Spätstarte

In Schwerin sind noch über 240 Ausbildungsplätze frei. Trotz des späten Starts gibt es vielfältige Chancen für Jugendliche, die sich jetzt noch für eine Ausbildung entscheiden.

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  • Veröffentlicht August 14, 2024
Viele offene Stellen trotz Ausbildungsbeginn. Foto: IG-Bau
Viele offene Stellen trotz Ausbildungsbeginn. Foto: IG-Bau

Der Startschuss für das Ausbildungsjahr 2023/2024 in Schwerin sollte eigentlich am 1. September fallen. Doch auch jetzt, Wochen später, gibt es immer noch zahlreiche Möglichkeiten für Jugendliche, die sich kurzfristig für eine Ausbildung entscheiden möchten. Laut Jörg Reppin, Bezirksvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Mecklenburg, sind aktuell noch über 240 Ausbildungsplätze in Schwerin unbesetzt.

 

Vielfältige Chancen in unterschiedlichen Branchen

Insgesamt wurden für das laufende Ausbildungsjahr rund 650 Ausbildungsplätze von Unternehmen in Schwerin gemeldet. Die freien Stellen verteilen sich auf verschiedene Branchen, darunter Handwerk, Industrie, Dienstleistungssektor und Handel. Besonders im Baugewerbe ist der Bedarf hoch: Allein in diesem Bereich suchen derzeit noch 26 Betriebe nach Auszubildenden. Reppin betont die langfristigen Beschäftigungsperspektiven in der Bauwirtschaft, die kontinuierlich wächst und sich stetig an den technischen Fortschritt anpasst.

Jörg Reppin ermutigt Jugendliche, die noch unsicher sind, welchen beruflichen Weg sie einschlagen sollen, aktiv auf Betriebe zuzugehen. Neben der klassischen Berufsberatung und Online-Recherchen sei es oft der direkte Kontakt zu Unternehmen, der den entscheidenden Unterschied macht. „Nicht alle Betriebe melden ihre Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur. Ein persönlicher Eindruck kann daher entscheidender sein als die Noten im Zeugnis“, erklärt Reppin.

 

Ausbildung als wertvolle Alternative

Reppin hebt hervor, dass eine fundierte Ausbildung immer einer Anstellung als Hilfskraft vorzuziehen ist. Er verweist dabei auf die Gebäudereinigung, die als größtes Handwerk in Deutschland zahlreiche Perspektiven bietet. Dieser Beruf umfasst nicht nur praktische Aufgaben wie Fassadenreinigung, sondern auch fortgeschrittene Techniken und Maschinen. Zudem gibt es Aufstiegsmöglichkeiten, etwa zum Meister oder Techniker in der Reinigungs- und Hygienetechnik.

Ein weiteres Problem, das Reppin anspricht, ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende. Viele junge Menschen scheuen sich, eine Ausbildungsstelle anzunehmen, die weit entfernt ist, weil sie keine geeignete Unterkunft finden. „Es darf nicht sein, dass fehlender Wohnraum zum Ausschlusskriterium für eine Ausbildung wird“, warnt Reppin. Er fordert mehr Engagement vom Bund, um den Wohnungsbau – insbesondere für Auszubildende – voranzutreiben.

 

Bauwirtschaft als Klimaschützer

Abschließend verweist Reppin auf die Rolle der Bauwirtschaft im Klimaschutz. Von energieeffizientem Neubau bis zur Sanierung von Altbauten und dem Recycling von Baumaterialien tragen Bauarbeiter aktiv zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei. Diese Aspekte machen eine Ausbildung in der Bauwirtschaft besonders attraktiv für junge Menschen, die an einem zukunftsorientierten Beruf interessiert sind.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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