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Private Absicherung fürs Alter: wer spart, verliert

In Deutschland sorgen sich zunehmend mehr Menschen über die Aufrechterhaltung ihres Lebensstandards im Alter. Schon jetzt sind viele Rentner hierzulande auf einen Hinzuverdienst angewiesen, da die staatliche Rente nicht ausreicht,

  • Veröffentlicht Dezember 15, 2021

Wer sich im fortgeschrittenen Alter nicht einschränken möchte, sollte daher frühzeitig an eine private Altersvorsorge denken. Doch welche Anlageformen lohnen sich heute noch für eine langfristige Vermögensbildung?

Klassische Anlageformen kaum noch attraktiv

Auch in Schwerin sind zahlreiche Personen unsicher, was die Wahl einer passenden Altersvorsorge betrifft. Während es noch vor einigen Jahrzehnten vergleichsweise einfach war, Geld für die Zeit nach dem Berufsleben zurückzulegen und sich dieses gut verzinsen zu lassen, macht die anhaltende Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) es Sparern und Anlegern nicht leicht. Klassische Anlageformen werfen heute nahezu keine Rendite mehr ab, sodass sich die Frage nach geeigneten Alternativen zu Sparbuch, Festgeldkonto, Lebensversicherung und Co. stellt.

Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern rät zu verschiedenen Formen der privaten Altersvorsorge, etwa der Riester-Rente. Auch können zahlreiche Zusatzangebote, etwa die Kommunale Zusatzversorgungskasse Mecklenburg-Vorpommern (ZMV) auch von Schwerinern in Anspruch genommen werden, dennoch bleibt eine allgemeine Verunsicherung, was die Attraktivität entsprechender Angebote betrifft.

Hohes Risiko, hohe Rendite?

Wer ein höheres Risiko eingehen möchte, kann meist auch mit höheren Renditen rechnen. Dazu sei gesagt, dass ein Investment in risikoreiche Anlageprodukte immer auch mit einem Totalverlust gerechnet werden muss. Daher eignen sich Risikoanlagen weniger für einen langfristigen Vermögensaufbau, sollten bei der Anlagestrategie aber keineswegs außer Acht gelassen werden. Wer beispielsweise in Aktien von jungen, innovativen Unternehmen investiert, kann entweder an dem Erfolg eines neuen „Amazon“ oder „Tesla“ teilhaben oder alles verlieren, wenn das Unternehmen scheitert.

In der letzten Zeit erhalten auch Kryptowährungen zunehmend mehr Aufmerksamkeit, wenn es um Altersvorsorge geht. Dabei stehen neben dem Bitcoin zahlreiche andere, vielversprechende digitale Devisen zur Verfügung. Wer allerdings Kryptowährungen wie Ethereum kaufen will, sollte sich im Vorhinein gut informieren und immer auch das Risiko bedenken. Wenn man sich beispielsweise den Ethereum Kurs im langfristigen Verlauf ansieht, wird deutlich, welchen enormen Wertzuwachs dieser seit Beginn verzeichnen konnte.

Anlagen mit wenig Risiko: Aktien und Fonds

Aktien beziehungsweise Aktienfonds sind nach Meinung vieler Experten noch immer eine risikoarme Anlageform, sofern man die wichtigsten Börsenregeln beachtet. Es gibt zahlreiche Unternehmen, von denen Analysten annehmen, dass sie ihren Erfolg in den kommenden Jahrzehnten weiter fortführen können. Neben der Auswahl passender Unternehmen ist es beim Wertpapierinvestment zudem wichtig, niemals alles auf eine Karte zu setzen, sondern sein Kapital möglichst breit zu streuen. So lässt sich ein etwaiges Verlustgeschäft mit einer Aktie, durch Gewinne von anderen Aktien ausgleichen. Fonds bieten darüber hinaus die Möglichkeit, sein Geld mit nur einem einzigen Investment in eine ganze Reihe von Vermögenswerten anzulegen.

Inflation und Negativzinsen fressen Sparanlagen auf

Soviel steht fest: Wer spart, verliert sein Geld Stück für Stück. Ohne Zinsen verschwinden jedes Jahr zwei bis vier Prozent der Ersparnisse durch Inflation und das unabhängig von der Höhe der Einlagen. Wer heute größere Geldbeträge auf einem Konto hat, muss zudem noch mit „Strafzinsen“ rechnen. Immer mehr Geldinstitute gehen dazu über, Negativzinsen von ihren Kunden zu verlangen, wenn diese mehr Guthaben auf dem Konto haben als ein bestimmter Freibetrag es erlaubt. Dies können mal 100.000 Euro sein, mal 50.000 Euro, erste Banken berechnen bereits ab einem Guthaben von 25.000 Euro 0,5 Prozent Negativzinsen, ein Betrag von in diesem Fall 1250 Euro jährlich für das Verwahren von Geld.

Sichere Geldanlagen sind heute kaum noch zu finden. Die Zeiten, in denen ein langfristiger Vermögensaufbau durch einfaches Sparen möglich war, sind lange vorbei. Wer heute nach einer für sich passenden Anlagestrategie sucht, muss dabei zahlreiche Faktoren berücksichtigen. Neben den individuellen Verhältnissen und dem finanziellen Spielraum zur Vermögensbildung hängt die Entscheidung vor allem auch von der persönlichen Risikobereitschaft ab.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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