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Schwerin: Neumühler Schule lernt mit „Meisterpower“

Berufsorientierung in Zeiten von Corona, geschlossenen Schulen und Distanzunterricht ist eine Herausforderung. Philipp Kühn von der Handwerkskammer Schwerin hat vor der Pandemie in Schulen und Kitas praktischen Unterricht in Handwerkstechniken

  • Veröffentlicht April 26, 2021
Kick-off-Termin in der Neumühler Schule in Schwerin. Philipp Kühn (oben l.) von der Handwerkskammer Schwerin und Peter Knippenberg, Lehrkraft für AWT und Berufsorientierung (oben r.) führen die Schülerinnen und Schüler in das Programm ein. | Foto: HWK / P. Gansen

Berufsorientierung in Zeiten von Corona, geschlossenen Schulen und Distanzunterricht ist eine Herausforderung. Philipp Kühn von der Handwerkskammer Schwerin hat vor der Pandemie in Schulen und Kitas praktischen Unterricht in Handwerkstechniken erteilt. Jetzt hat er erstmals mit der Neumühler Schule  „Meisterpower“ ins Spiel gebracht.

 

Spielerisch Arbeit und Strukturen eines Handwerksbetriebs kennenlernen

Peter Knippenberg ist vor Ort in Schwerin Lehrer für das Fach Arbeit-Wirtschaft-Technik – und für die Berufsorientierung. Gemeinsam mit Philipp Kühn konnte er die Handwerkssimulation „Meisterpower“ noch kurz vor dem Lockdown im Präsenzunterricht einführen und testen. Die Simulation ist dabei gezielt auf den Einsatz im Schulunterricht zugeschnitten. Schülerinnen und Schüler schlüpfen in die Rolle einer selbständigen Handwerkerin bzw. eines Handwerkers. Sie können dabei wählen zwischen Elektroniker, Zimmermann und Anlagenmechaniker. Nach und nach müssen sie ihren Betrieb ausbauen, Personal einstellen, Angebote schreiben und benötigtes Material und Werkzeuge bestellen. Alles wie im echten Leben.  Diese Ressourcen gilt es anschließend geschickt einzusetzen, um bis zu sechs Baustellen gleichzeitig ausführen zu können. Die Spieler müssen stets ein Auge auf die Betriebskosten haben, um die laufenden Kosten am Ende eines Monats bezahlen zu können. Ansonsten droht die Pleite.

 

„Meisterpower“ kommt in Schwerin erstmals im Norden zum Einsatz

„Meisterpower“ entstand ursprünglich im Auftrag der baden-württembergischen Handwerkskammern. Die Handwerkskammer Schwerin hat vor Kurzem die Lizenzrechte erworben und bringt das Programm nun als erste und bisher einzige Handwerkskammer im gesamten Norden an immer mehr Schulen zum Einsatz. Die Simulation steht dabei den Schulen kostenfrei zur Verfügung. Realisiert durch die Handwerkskammer. Zur Lernsoftware gehört zudem Begleitmaterial für die Lehrkräfte. Übrigens sind keine speziellen Computerkenntnisse oder Installationen erforderlich. Die Zugangsschwellen sind damit besonders gering. Gespielt wird über das Internet.

 

10. Klassen der Neumühler Schule lernen mit „Meisterpower“ 

„Unsere Schule war bereits perfekt auf den Einsatz vorbereitet, da wir ab der siebten Klasse mit Ipads arbeiten und die Schülerinnen und Schüler auch in Medienkompetenz geschult werden“, so AWT-Lehrer Peter Knippenberg. Daher lief beim Kick-Off-Termin in der Klasse 10a des gymnasialen Zweigs der Schule im April alles rund. Philipp Kühn und Peter Knippenberg präsentierten zunächst eine Einführung in die Simulation und halfen dann allen Teilnehmenden individuell bei den Einstellungen. Auch Schuldirektorin Dr. Gudrun Wenau und die für Medienkompetenz zuständige Lehrkraft Anja Mehler überzeugten sich davon, wie schnell und gut die Schülerinnen und Schüler mit der Simulation zurechtkamen. Selbst das spielerische Scheitern mit der Game-Over-Meldung „Ihr Betrieb ist leider bankrott“ sorgte dabei für viel Spaß an der Sache. Das ist natürlich anders als in der Realität.

 

Gerade auch im Distanzunterricht ist „Meisterpower“ optimal

Inzwischen wurde die Simulation in einer weiteren 10. Klasse eingeführt. Auch hier ist die Resonanz der Schülerinnen und Schüler durchweg positiv. „Es macht jede Menge Spaß und wie nebenbei lernt man auch noch vieles. So möchte man lieber lernen“, sagt einer der Schüler. Ein weiterer findet „das Spiel sehr gut, um mitzubekommen, wie das Arbeitsleben als Arbeitgeber ist“. „Mit ‚Meisterpower‘ haben wir ein einzigartiges Tool an der Hand, um vor allem in Zeiten von Distanzunterricht die Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen der Region lebens- und praxisnah aufrecht zu erhalten“, ist sich Philipp Kühn sicher.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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