Schwerin: Nicht benötigte Impftermine absagen!

Keine Frage, das mit den Impfungen ist so eine Sache. Weiterhin bleibt die Gewissheit, dass andere Länder auf der Welt deutlich besser vorankommen und sogar schon wieder umfangreiche Öffnungen des öffentlichen Lebens ermöglichen können. Und doch geht es Schritt für Schritt auch in Deutschland voran. Aber es bleibt schwierig, da erst 19,5 Prozent der Bevölkerung die Erstimpfung erhalten haben. Knapp sieben Prozent auch die zweite. 

MV weiter im unteren Feld der Bundesländer

Mit Impfquoten von 19,4 (Erstimpfung) und 6,2 (Zweitimpfung) liegt das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern damit weiterhin im hinteren Feld der Bundesländer, aber schon nicht mehr auf dem lange tapfer verteidigten letzten oder vorletzten Platz. Dennoch, zum Ausruhen ist die aktuelle Position nicht. Nachdem man Anfang des Jahres in der Landesregierung beinahe täglich nach draußen rief, man läge and er Spitze des Impffeldes, verstummten diese Rufe schnell. Der Fingerzeig speziell der Ministerpräsidentin ging von dann an stets in Richtung Bundesregierung und EU. Gerade letztere hat sicherlich auch keine rühmliche Rolle in der Impfstoffbeschaffung gespielt, auch auch im Bund ging es alles andere als geordnet zielorientiert zu.

Da müssen auch hausgemachte Probleme eine Rolle spielen

Aber zur Wahrheit gehört doch auch, dass alle Bundesländer mit dem Problem der viel zu geringen Impfstoffmengen zu kämpfen hatten und haben. Und dennoch stürzte Mecklenburg-Vorpommern vom ersten auf den zwischenzeitlich letzten Platz im Ländervergleich und verharrt seither im dunkleren Kellerbereich. Da sollte ein Blick vor die eigene Haustür lohnen. Und natürlich kann man wiederholt beteuern, Impfstoffe würden nicht vernichtet. wenn diejenigen, die nahezu täglich in erster Reihe die Situation erleben, aber das Gegenteil behaupten, dann wirft das schon Fragen auf. 

Schwerin impft

Auch die Landeshauptstadt Schwerin würde sich, das hat Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier wiederholt unterstrichen, mehr Impfstoff wünschen. Die Kapazitäten im Impfzentrum gäben das her. Vor allem aber die zahlreichen niedergelassenen Ärzte rufen dringend nach den Vakzinen. Zwar startete die Impfkampagne dort erst nach Ostern in vollem Umfang, aber schon in dieser kurzen zeit fielen wiederholt Impfstofflieferungen aus. Dennoch steht Schwerin im bescheiden möglichen Rahmen noch ganz gut dar. Zumindest liegt man mit 21,5 Prozent Erstimpfungen und 8,1 Prozent Zweitimpfungen über dem Landesschnitt. Allein in dieser Woche sind zudem etwa 3.600 Impftermine in der Sport- und Kongresshalle Schwerin geplant. 2.600 davon als Erstimpfungen.

Nicht benötigte Termine unbedingt absagen

Damit alles aber auch wirklich reibungslos laufen kann, sind auch die Menschen in Schwerin gefragt. Denn den Verantwortlichen im Impfzentrum macht das Terminmanagement Sorgen. So konnten am Samstag 453 Personen geimpft werden. Allerdings waren 120 weitere Termine gebucht, die nicht abgesagt wurden. Impfmanager Dr. Stephan Jakobi schätzt diese Situation kritisch ein: „Wir bitten alle Impfberechtigten, die einen Termin im Impfzentrum erhalten haben und nicht wahrnehmen können, diesen abzusagen. Damit machen Sie den Weg frei für eine rasche Impfung weiterer Personen. Der zügige Impffortschritt ist für die Pandemiebekämpfung von hoher Bedeutung.“ Für Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier ist es absolut nachvollziehbar, dass sich die Menschen überall um eine Impfmöglichkeit bemühen. Aber es sei dann eben auch dringend erforderlich, einen nicht mehr benötigten Termin auch abzusagen. Bezogen auf das Impfzentrum ist dies sogar bequem per Mail an absagen-corona-impftermin@lagus.mv-regierung.de möglich. Angegeben werden sollten bei der Absage Name, Geburtsdatum, Impfzentrum, Datum & Uhrzeit des Impftermins.