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Schwerin: Waffenfund in Wohnung von Verkehrsrowdy

Immer wieder kommt es vor, dass Fahrzeugführer die eine oder andere Verkehrsvorschrift nicht beachten. Manchmal geschieht dies versehentlich, dann und wann auch bewusst. Eine Summierung verschiedener Verstöße kommt schon seltener

  • Veröffentlicht März 10, 2020
Wieder Blaulicht der Polizei in und um Schwerin. | Foto: Symbolbild

Immer wieder kommt es vor, dass Fahrzeugführer die eine oder andere Verkehrsvorschrift nicht beachten. Manchmal geschieht dies versehentlich, dann und wann auch bewusst. Eine Summierung verschiedener Verstöße kommt schon seltener vor. Am Sonntagnachmittag aber schien ein Fahrzeugführer in Schwerin mit dem Ziel unterwegs zu sein, eine möglichst lange Liste an Verstößen zusammen zu bekommen. Das Ganze blieb natürlich nicht folgenlos – und ein Waffenarsenal kam auch zum Vorschein.


Fahrzeug nutzte Straßenbahn-Bereich in Wismarscher Straße

Laut Aussagen von Zeugen fuhr ein PKW am Sonntag gegen 17.15 Uhr in der Wismarschen Straße in Schwerin nicht im für Kraftfahrzeuge vorgesehenen Straßenbereich. Er nutzte direkt die Spur der Schienen der Straßenbahn. Höhe Pappelweg musste querende Fußgänger daher ausweichen, um nicht vom Fahrzeug erfasst zu werden. Augenzeugen des Geschehens alarmierten unverzüglich die Polizei. Darüber hinaus hielten sie Sichtkontakt zu dem Audi 80, der Schwerin nun in Richtung Wismar verließ. 


Gefährliche Überholmanöver und wenig Sinn für rote Ampel

Kurz vor der Ortschaft Kirch-Stück überholte der Audi vor ihm fahrende Fahrzeuge – ohne Rücksicht auf den Gegenverkehr. Weiter ging die gefährliche Fahrt in Richtung Lübstorf. Im Ort angekommen, bog der Fahrer nun trotz roter Ampel direkt in Richtung Alt Meteln ab. Dass die Augenzeugen das Fahrverhalten später als „aggressiv“ bezeichneten, lässt sich leicht nachvollziehen. Mit sehr hoher Geschwindigkeit raste der Audi nun weiter. 


Fahrer lenkt sein Fahrzeug über einen Kinderspielplatz

Eine Bewohnerin aus Alt Meteln sagte später aus, dass das Fahrzeug im Ort plötzlich auf einen Gehweg einbog und ohne jede Rücksicht über einen Kinderspielplatz fuhr. Ein Vater, der dort mit seiner Frau und seinem Kind vor Ort war, rief die Polizei deshalb über Notruf an. Er bestätigte dabei die Aussage der Alt Metelnerin. 

 

Verdächtiger will erst nicht öffnen – dann findet die Polizei diverse Waffen 

Schließlich traf die Polizei Schwerin ebenfalls vor Ort ein und stellte das Fahrzeug in einer Hofeinfahrt fest. Vom Fahrer war aber nichts mehr zu sehen. Die Halterabfrage ergab allerdings, dass er nicht weit entfernt wohnt. Die Beamten begaben sich direkt dorthin – auf Klingelzeichen aber reagierte der Mann nicht. Nachbarn bestätigten allerdings, dass er zu hause sei. Sie wiesen die Beamten aber auch darauf hin, dass der Mann Waffen bei sich hätte. Da der Mann trotz wiederholter Aufforderung der Polizei weiterhin nicht öffnen wollte, rückte ein Schlüsseldienst an. Während dieser seine Arbeit am Türschloss durchführte, öffnete der Fahrer dann doch die Tür und konnte ohne jede Gegenwehr überwältigt werden.

In der Wohnung fanden die Beamten diverse, nach dem Waffenrecht verbotene, Messer, Armbrüste, eine Machete, Schlagstöcke, Druckluftgewehre sowie ein Elektroimpulsgerät. In seinem Fahrzeug konnten zudem zwei Schreckschusswaffen sichergestellt werden. Alle Waffen befinden sich nun bei der Polizei. Der 63-jährige Deutsche ließ sich zu den Tatvorwürfen nicht ein. Die Führerscheinbehörde und das Ordnungsamt sind informiert. Die Kripo Schwerin ermittelt zudem wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs und des Verstoßes gegen das Waffengesetz.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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