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Studieren statt Arbeiten – die Ansicht der jungen Erwachsenen

Die Zahl der Studierenden steigt in jeder Universität Deutschlands seit Jahren drastisch an. Selbst die Anzahl an Studenten in Schwerin ist seit den letzten Jahren deutlich angestiegen, obwohl hier keine

  • Veröffentlicht Februar 21, 2023
Bild von Ina Hall auf Pixabay

Die Zahl der Studierenden steigt in jeder Universität Deutschlands seit Jahren drastisch an. Selbst die Anzahl an Studenten in Schwerin ist seit den letzten Jahren deutlich angestiegen, obwohl hier keine „typische“ Universität heimisch ist. Doch woher kommt dieses Interesse der jungen Leute an ein Studium? Warum möchten aktuell alle Leute studieren und keine Ausbildung mehr machen? Liegt es an der Arbeit oder eher an den Vorteilen des Studiums?

Diesen Fragen gehen wir auf den Grund und erzählen von Erfahrungen von aktuellen Studenten in Schwerin.

 

Ein Hoch auf das Studium

Obwohl sich die finanzielle Situation für Studierende seit Beginn von Corona verschlechtert hat, ist es dennoch angenehmer als in einer Ausbildung. Das ist zumindest die Meinung von vielen Studenten. Im Vergleich müssen die „Gehälter“ betrachtet werden, die Azubis und Studenten bekommen. Azubis verdienen je nach Lehrjahr und Ausbildung zwischen 700-1200 Euro im Monat. Im Durchschnitt sind es aber 800-900 Euro. Dafür arbeiten sie 40 Stunden in der Woche oder gehen bis zu acht Stunden am Tag zur Schule. Im Gegensatz dazu bekommen Studenten zwischen 500-800 Euro BAföG und können noch andere Leistungen beantragen (Wohngeld, Stipendium etc.). Gleichzeitig haben sie viele Vergünstigungen und müssen zum Beispiel keine Krankenkasse bezahlen. Ultimativ haben beide Gruppen ein sehr ähnliches Gehalt, wobei natürlich der große Unterschied besteht, dass das BAföG anteilig zurückgezahlt werden muss.

Dennoch macht es für den Moment keinen Unterschied. Einige Studierende nehmen sogar einen Nebenjob an, der teilweise sehr gut vergütet wird. Mit zehn Stunden Arbeit in der Woche plus BAföG kommen sie dann ohne Probleme auf 1200 Euro netto im Monat. Das Studium selbst nimmt nur in wenigen Phasen viel Zeit in Anspruch, weshalb sie das Leben genießen können.

Zusätzlich zum finanziellen Aspekt spielt auch die Freizeit eine Rolle. Studenten können unter der Woche feiern und Party machen, weil sie am nächsten Tag nur zu einer Vorlesung oder einem Seminar müssen. Aktuell sieht es sogar so aus, dass die Teilnahme an Kursen freiwillig und nicht mehr verpflichtend ist. Viele Dozenten laden sogar ihre Sitzungen hoch, was sich seit der Coronapandemie etabliert hat. Somit müssen Studenten nicht einmal mehr zur Universität gehen und können ihr gesamtes Studium von zu Hause aus regeln. Gleichzeitig bekommen sie genügend Geld und können damit eine eigene Wohnung beziehen und den Rest für die Freizeit ausgeben.

Letztendlich stellt sich aber die Frage, wie die berufliche Situation in der Zukunft aussehen wird. Da immer mehr junge Menschen studieren gehen, wird es eventuell einen Überfluss an solchen Fachkräften geben. Im Vergleich dazu werden handwerklich begabte Leute fehlen, die sich zum Beispiel um eine Kabelverschraubung oder Installierung von Elektroleitungen kümmern können.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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