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Das erste eigene Pferd – Diese Ausrüstung darf nicht fehlen

„Papa, ich will ein Pferd“. Seit ewigen Zeiten ein Satz, den mit Sicherheit mindestens die Hälfte aller Eltern in den jungen Jahren ihrer Kinder zu hören bekommt.

  • Veröffentlicht Dezember 21, 2021

Meistens kommt als Antwort der Hinweis darauf, dass ein Pferd sich auf dem Balkon der heimischen Wohnung schlecht machen würde. Auch der Garten des neuen Einfamilienhauses ist nicht der optimale Ort. Und selbst wenn die Eltern konkreter auf entsprechende Wünsche eingehen, ist ein Gespräch über die zeitaufwändige Pflege häufig schnell das Ende der Wünsche.

In vielen Fällen aber liegt die Sache auch anders. Ob es die Erfüllung des Kinderwunsches oder auch des Wunsches der Erwachsenen ist: Man entscheidet sich tatsächlich für ein Pferd. Die einen haben ausreichend Koppelfläche und einen eigenen Stall, so dass das Pferd viel Bewegung bekommt und aktiv sein kann. Andere nutzen die Möglichkeiten der Unterbringung auf einem der zahlreichen Reiterhöfe. Wer sich also für das Pferd entscheidet und reiten möchte, weiß aber auch von Anfang an, dass es damit nicht getan ist. Denn mit einem Pferd ist auch eine lange Liste an Zubehör verbunden.

Welche Arten von Pferdezubehör gibt es?

Will man einen Überblick darüber gewinnen, welche Arten von Pferdezubehör es eigentlich gibt, lohnt natürlich immer ein Gang zum Profi. Dieser weiß genau, was das Pferd benötigt. Aber nicht immer ist ein solcher sofort zu erreichen. Und vielleicht braucht man auch „nur“ den ersten Überblick. Dann lohnt ein Blick ins Internet. Gut sortierte Sportgeschäfte beispielsweise führen eine breite Angebotspalette. Ein Blick in deren Kategorien ermöglicht schnell einen Einblick in die vielfältigen Arten an Pferdezubehör: Pferdedecken und Halfter, Schabracken, Sättel, Sattelzubehör und Sattelpads, Trensen und Zügel, Bandagen, Gebisse und vieles mehr.

Wieviel kostet Pferdezubehör?

Schnell zeigt sich dabei, dass so eine „Vollausstattung“ durchaus noch einmal richtig ins Geld geht. Ob für die Freizeit oder den Sport – ein Pferd ist nicht preiswert zu halten. Aber letztendlich geht es um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes. Hier zu sparen, wäre zweifelsfrei die falscheste aller möglichen Stellen. Und es muss ja auch nicht zwingend gleich zu Beginn die komplette Ausrüstung sein. Dennoch sollte einem stets bewusst sein: Neben viel Bewegung für das Pferd ist eine pferdgerechte und -spezifische Grundausstattung, die das Tier aktiv und vital hält, zwingend erforderlich. Hier sollte man durchaus etwa 2.000 bis 3.000 Euro einplanen. Vor allem, um sowohl dem Tier etwas Gutes zu tun, empfiehlt es sich, wirklich hochwertiges Pferdezubehör, wie man es beispielsweise bei Decathlon kaufen kann, zu nutzen.

Welches Pferdezubehör braucht man?

Was aber ist nun diese „Grundausrüstung“, die man für das Pferd auf jeden Fall benötigt? Natürlich sollte man sich mit dieser Frage möglichst schon vor der Anschaffung des Tiers beschäftigen. Denn schon die Entscheidung dafür, welches Pferd man für welchen Zweck kaufen möchte, bedingt mehr oder minder direkt auch die erforderliche Ausrüstung. Jedes Pferd, aber auch jeder Reiter, haben ganz eigene Ansprüche, die es zu berücksichtigen gilt. Selbst die Art der Unterbringung und letztlich auch das Wetter beeinflussen die Zubehörentscheidung.

Während die detaillierte Produktauswahl, wie gesagt, pferde- und einsatzabhängig ist und somit von Fall zu Fall variiert, gibt es dennoch einige unabdingbare Grundausstattungs-Kategorien, die jeder Pferdebesitzer und jede Pferdebesitzerin berücksichtigen müssen:

  • Sattel
    Der Sattel sollte dabei so gewählt werden, dass er sowohl der Pferdeart wie auch der bevorzugten Reitdisziplin

entspricht. Ob man also ein Pferd oder ein Pony reitet, ob man noch Anfänger ist oder schon reiterfahren, ob als Sport oder in der Freizeit – es gibt für den jeweiligen Einsatzzweck genau die richtigen Spring-, Vielseitigkeits- oder auch Dressursättel aus Leder oder auch aus Synthetikmaterial.

  • Sattelunterlage
    Die Sattelunterlage, in der Regel sind dies heute Schabracken, dient dem Schutz des Pferdes vor scheuernden Stellen. Zudem fängt sie den Schweiß des Pferdes auf und transportiert ihn ab.
  • Zaumzeug und Hilfszügel
    Zaumzeug und Hilfszügel dienen der besseren Kontrolle des Pferdes. Für welche konkrete Zaum-Variante man sich dabei entscheidet ist einerseits geschmacksabhängig, andererseits wird die Entscheidung aber auch vom Verhalten des Pferdes bestimmt. Meist laufen Pferde gut mir englisch- oder schwedisch-kombiniertem Zaum. Möglich sind aber – gerade auch bei gesundheitlichen Vorbelastungen – anatomische Varianten.
  • Halfter und Führstrick
    Mit Halfer und Führstrick lässt sich das Pferd in seiner Bewegung kontrolliert führen und auch zum Putzen anbinden. Halfter findet man dabei in der Regel aus Materialien wie Leder, Nylon oder auch mit Kunstfell. Grundsätzlich besteht durchaus die Möglichkeit, ganz bestimmte Halfter für konkrete Einsatzzwecke zu nutzen. Allerdings ist letztlich eigentlich jedes Halfter für faktisch jeden Einsatz denkbar.
  • Abschwitzdecke
    Weshalb die Abschwitzdecke gerade in der Grundausstattung wichtig ist, soll der nachfolgende Abschnitt noch einmal genauer betrachten. Grundsätzlich verhindert sie ein Auskühlen des Pferdes nach dem Training.
  • Putzkasten sowie Bürsten und Pflegeprodukte
    Einerseits ist die Fellpflege natürlich wichtig, damit das Pferd nicht schmutzig ist. Aber, sie erfüllt noch einen weiteren Zweck. Denn sie unterstützt die emotionale Bindung zwischen Pferd und Reiter. In so einem Putzkasten sollten dabei auf jeden Fall Putzbox oder Putztasche für die Aufbewahrung der Bürsten sein. Eine Kardätsche zur Glättung des Fells und zur Schmutzaufnahme sowie eine Wurzelbürste und eine Schweif- und Mähnenbürste sind hier durchaus Standard. Ebenfalls gehören in den Putzkasten Plastik- oder Gummistriegel, Hufkratzer und Hufpinsel sowie Pflegeprodukte wie beispielsweise Huföl oder auch Balsam. Damit das Pferd nachhaltig aktiv und vital bleiben kann, sind diese Utensilien unabdingbar.
  • Stallapotheke
    Nicht in jedem Fall muss immer gleich der Tierarzt gerufen werden. Eine gut sortiert Stallapotheke macht es möglich, kleinere Verletzungen auch selbst zu behandeln. Daher sollten stets Wundsalbe, Bandagen, Mullbinden, Desinfektionsspray sowie Silber- oder Blauspray parat sein. Auch vorhanden sind sollten Kühlgel und ein Thermometer. Übrigens: Selbst wenn der Tierarzt erforderlich ist, kann die Stallapotheke für erste Behandlungen bis zum Eintreffen des Arztes hilfreich sein.

Wozu dienen Abschwitzdecken?

Nicht wenige Pferdebesitzerinnen und -besitzer fragen sich, ob eine Abschwitzdecke wirklich gleich erforderlich ist. Die klare Antwort lautet: Ja! Speziell in der kühlen und kalten Jahreszeit ist sie unabdingbarer Teil der Grundausstattung. Denn sie unterstützt dabei, dass das Pferd nach dem Training schneller abschwitzt und trocknet, indem das Material der Abschwitzdecke die Feuchtigkeit vom Fell weg nach außen leitet. Speziell die Muskulatur wird so vor einem Auskühlen geschützt. Dennoch ersetzt die Abschwitzdecke nicht die Cool-Down-Phase nach jedem Training. Sie bedeutet mindestens zehn Minuten am langen Zügel. Übrigens: Die Abschwitzdecke ist auch an Regentagen und bei Fahrten auf dem Anhänger eine gute Hilfe. Ist das Pferd wetterbedingt nass, trocknet es mit der Decke schneller. Schwitzt es stark, bleibt es fast trocken und kommt nicht durchnässt nachd er Autofahrt am Ziel an. Zudem kann der Wind im teiloffenen Anhänger nicht den Schweiß stark herunter kühlen, was wiederum nachteilig für die Muskulatur des Pferdes ist.

Drei wichtige Hinweise für die Abschwitzde >Sie muss waschbar sein.

  • Die Abschwitzdecke muss die richtige Größe haben. Ist sie zu klein, ist die Schutzfunktion nicht gegeben. Zudem stellen Decken der falschen Größe, kommen sie ins Rutschen, eine Gefahrenquelle für das Pferd dar.
  • Wer eine Fleecedecke nutzt sollte zur Verhinderung von Knötchenbildung auf Antipilling-Material achten.

Welches Halfter braucht man zum Longieren?

Die grundsätzliche Antwort auf die Frage, „Welches Halfter braucht man zum Longieren?“, lautet schlicht: Am besten gar keins. Denn an sich eignet sich ein Halfter nicht dafür. Einerseits verrutscht es in der Regel zu schnell, und andererseits lassen sich letztlich dem Pferd auch keine genauen Hilfen geben. Speziell wenn das Pferd an der Longe geführt wird, kann das Halfter-Backenstück schnell ins äußere Auge rutschen. Soll es dennoch unbedingt ein Halfter sein, empfiehlt sich für das Longieren und die Bodenarbeit ein Knotenhalfter.

Was gibt es für Halftergrößen?

Für die Auswahl der richtigen Halftergröße ist die Widerristhöhe des Pferdes (Stockmaß) entscheidend.

  • Stockmaß 90 – 130 cm:                                            Größe 1 | Pony
  • Stockmaß 130 – 150 cm:                                            Größe 2 | COB / Vollblut
  • Stockmaß 150 – 170 cm:                                             Größe 3 | Full / Warmblut
  • Stockmaß ab 170 cm:                                            Größe 4 | Kaltblut / KB

Wichtig ist dabei immer im Hinterkopf zu haben, dass Maße und Größenangaben herstellerabhängig voneinander abweichen können. Man sollte daher den Pferdekopf vermessen und dieses Maß dann mit den Angaben des jeweiligen Produktes vergleichen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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