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Podcast man müsste mal...:
Demokratiebildung im Ramper Werk

In dieser Podcast-Folge berichtet Olaf Tünnemann eine halbe Stunde lang über seine Arbeit, die Herausforderungen und Freuden in einem interessanten Job, der weder nach Unterrichtsschluss endet noch auf das Klassenzimmer

  • Veröffentlicht September 2, 2024

 

Die Welt bereisen und mit Leuten in anderen Ländern ins Gespräch kommen, mal mit Händen, mal mit Füßen, immer aber mit Neugier und Respekt. Seine letzte Reise führte ihn nach Aserbaidschan. „Das erweitert der Horizont“, sagt Olaf Tünnemann, „Und das hilft, die eigene, aktuelle Lebenssituation immer wieder neu einzuordnen und zu relativieren. Manchmal vergessen wir, wie gut es uns geht.“

Olaf Tünnemann ist Demokratieberater bei der Diakonie Westmecklenburg-Schwerin gGmbH. Seinen Job in der beruflichen Bildung für Menschen mit Beeinträchtigungen macht er mit Leidenschaft. „Am Ende geht es immer wieder um Nächstenliebe. Ich stelle immer wieder fest, dass sich im Grunde genommen jeder und jede danach sehnt. Jeder möchte, dass man ihm respektvoll begegnet.“

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„Lebenspraxis“ heißt das Unterrichtsfach in dem Tünnemann mit jungen Menschen im Alter zwischen 17 und 25 im Ramper Werk arbeitet. Er nennt sie lächelnd „Junge Wilde“. Sie durchlaufen eine zweijährige berufsvorbereitende Maßnahme in verschiedenen Fachrichtungen. Metallbau, Gastronomie, Holzbearbeitung sowie Garten- und Landschaftsbau sind einige davon.

In seinem Unterricht geht es um das Miteinander, um soziale, personale Kompetenz. „Dafür gibt es verschiedene Zugangsmöglichkeiten. Im „Inselspiel“ üben wir die konstruktive Auseinandersetzung, in dem die jungen Leute sich in einem gegebenen Rahmen eine eigene Welt auf einer fiktiven Insel schaffen können.“, erklärt Tünnemann. „Da heißt es abwägen, den eigenen Standpunkt begründen und auch hinterfragen. Sie müssen einander zuhören und Kompromisse finden. Manchmal ist das eine echte Herausforderung!“

 

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist „Medienbildung. Dazu gehört auch der Umgang mit dem Smartphone und dem Computer. „Natürlich sind der „Jungen Wilden“ wie alle jungen Menschen im Internet unterwegs. Auch sie nutzen „Soziale Medien“ um sich zu amüsieren, zu informieren und miteinander auszutauschen. Auch sie folgen dort ihren Stars und Vorbildern. Und auch sie werden wie alle Nutzer dort mit Lügen, Gerüchten und „Fake News“ konfrontiert.“, sagt er.

Olaf Tünnemann ist es wichtig, dass man nicht alles als „richtig und wahr“ hinnimmt und sich dann auf falschen Grundlagen eine Meinung bildet. „Es gibt Parteien und andere Organisationen, die absichtlich und gezielt „Soziale Medien“ nutzen, um bei der Nutzern Verunsicherung zu erzeugen. Das heißt es aufpassen!“, sagt der Pädagoge und übt mit seinen Schülerinnen und Schülern ganz praktisch den „Faktencheck“ im Internet.

 

 

 

Written By
Carl Otte

Carl Otte ist freier Journalist. Mail: redaktion@sn-o.de

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