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Ein Jahr Austauschschülerin in den USA

(red/dm). Im Rahmen des parlamentarischen Patenschaftsprogramms des Deutschen Bundestages reiste die 16-jährige Schülerin Lisbeth aus Schwerin im August in die USA. Schwerins Bundestagsabgeordnete Dietrich Monstadt hat die Patenschaft für das

  • Veröffentlicht November 10, 2014
USA
Lisbeth (Mitte) hat sich schon gut in der USA eingelebt

(red/dm). Im Rahmen des parlamentarischen Patenschaftsprogramms des Deutschen Bundestages reiste die 16-jährige Schülerin Lisbeth aus Schwerin im August in die USA. Schwerins Bundestagsabgeordnete Dietrich Monstadt hat die Patenschaft für das Austauschjahr übernommen.  Nun wollte er wissen, wie es der Schülerin ergangen ist. 

 

Seit 1983 gibt es das parlamentarische Patenschaftsprogramm des Deutschen Bundestages. Im Rahmen des Programms haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Nach einer sehr intensiven Bewerbungsphase, gelang es der 16-jährigen Lisbeth aus Schwerin dieses Stipendium zu erhalten. Maßgebliche Unterstützung für die Auswahl leistete der Bundestagsabgeordnete dieses Wahlkreises, Dietrich Monstadt, der für die CDU im Bundestag sitzt.

 

Für Lisbeth ging es schon im August zu einer Gastfamilie in die Kleinstadt Marmaduke im US-Bundesstaat Arkansas. Dietrich Monstadt war nun gespannt, wie es Lisbeth, für die er im Programm die Patenschaft übernommen hat, inzwischen ergangen ist. In einem Kurzinterview mit seinem Schützling, gibt er nun einen Einblick in das Leben in den USA:

 

Lisbeth in der Kleinstadt Marmaduke, die ihr in den kommenden Monaten zu Hause sein wird
Lisbeth in der Kleinstadt Marmaduke, die ihr in den kommenden Monaten zu Hause sein wird

Dietrich Monstedt: Hallo Lisbeth und liebe Grüße aus Mecklenburg-Vorpommern. Hast du dich mittlerweile schon einleben können?
Lisbeth: Mir geht es hier sehr gut und ich habe schon sehr viel erlebt in den letzten Wochen. Meine Gastfamilie ist sehr nett und ich verstehe mich super mit ihnen.

Man merkt total, dass es eine komplett andere Kultur ist und eine sehr kleine Stadt. Zum Beispiel tragen hier alle Cowboystiefel und die meisten Leute besitzen eine Farm. Es kommt einem vor wie im wilden Westen, gemischt mit den bekannten amerikanischen Teenager Highschool Filmen.

Dietrich Monstedt: Wie ist dein Schulalltag dort? Gibt es sehr große Unterschiede zu unserem Schulsystem?
Lisbeth: Am ersten Schultag ist mir sofort bewusst geworden, dass dieses Jahr komplett anders wird. Ich habe jeden Tag dieselben Stunden, die ich am Anfang des Schuljahres aus einem sehr breiten Angebot auswählen konnte.

Ich bin an meiner amerikanischen High School ein Senior, das heißt ein 12-klässler, obwohl ich in Deutschland in die 10. Klasse gehen würde. Auch der Unterrichtsstoff ist sehr leicht bzw. habe ich die Inhalte in Deutschland schon gelernt.

Bei einem Test darf man normalerweise immer seine Notizen benutzen, die der Lehrer vorher perfekt auf die Fragen des Tests abgestimmt hat. Daran sieht man meiner Meinung nach den größten Unterschied zwischen beiden Bildungssystemen.

Dietrich Monstedt: Das klingt als gäbe es sehr große Unterschiede zwischen beiden Kulturen. Wie sind deine Erfahrungen mit der US-Amerikanischen Mentalität?
Lisbeth: Jeder in Marmaduke und Umgebung kennt mich und ist interessiert an meiner Kultur und Herkunft, sodass ich täglich tausende Fragen über Deutschland beantworten muss.

Bei einigen Dingen muss ich schon schmunzeln, z.B. wenn ich gefragt werde ob wir in Deutschland auch Autos haben oder ob wir Thanksgiving feiern. Daran merkt man, dass viele US-Amerikaner nicht sehr viel über uns Deutsche wissen.

Aber es freut mich dieses Bild zu korrigieren. Auch beim Thema Ernährung stimmt das ein oder andere Vorurteil. Meist gibt es schon zum Frühstück Kalorienreiches und sehr Fettiges.
Fastfood ist ein fester Bestandteil des Ernährungsplans, genauso wie Cola.

Dietrich Monstedt: Der gegenseitige Kulturaustausch ist eines der Ziele des parlamentarischen Patenschaftsprogramms. Als Mitglied im Gesundheitssauschuss und Vorsitzender des Deutschen Diabetiker Bund in M-V hoffe ich aber, dass du dir in Bezug auf deine Ernährung, nicht alle Eigenarten des American Way of Life annimmst. Was kannst du zukünftigen Teilnehmern des parlamentarischen Patenschaftsprogramms mit auf den Weg geben?
Lisbeth: Ich bin hier sehr aktiv, unternehme viel mit meiner Gastfamilie und Freunden und versuche ansonsten soweit es geht auf Fastfood zu verzichten. Aber wie schon beschrieben, ist dies hier sehr viel schwieriger als zu Hause.

Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar für die Chance und kann nur jedem empfehlen sich auf ein Stipendium zu bewerben.

Ich wurde in einem komplett fremden Land von fremden Menschen wie ein Familienmitglied aufgenommen und habe jetzt schon Freunde fürs Leben gefunden.  Das folgende Zitat beschreibt meiner Meinung nach am besten die Erfahrungen eines Austauschjahres: „Exchange isn’t a year in your life, it’s a life in a year!“

Dietrich Monstadt: Lisbeth, ich wünsche dir noch eine wunderschöne Zeit und viele tolle Momente in den USA. Ich bin mir sehr sicher, dass du als kleine Botschafterin unser Land und Mecklenburg-Vorpommern sehr gut vertreten wirst.

Interessierte Schüler/-innen haben ab Mai 2015 wieder die Möglichkeit sich für das Parlamentarische Patenschaftsprogramm zu bewerben.  Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des Abgeordneten unter www.dietrich-monstadt.de.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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