Sa, 24. Mai 2025
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Einschränkung der Stadtvertretung-Übertragung unverständlich

Gestern berichteten wir über die Pläne der Frak­tio­nen in der Schw­er­iner Stadtvertre­tung, zukün­ftig Sitzun­gen der Stadtvertre­tung über Inter­net zu über­tra­gen.   Für Irri­ta­tion sorgte nun allerd­ings das Ansin­nen der Frak­tio­nen,

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  • Veröffentlicht März 6, 2014
Wen interessiert, was hinter dieser Fassade geschieht? Bild: Schwerin-Lokal.
Wen inter­essiert, was hin­ter dieser Fas­sade geschieht?
Bild: Schw­erin-Lokal.

Gestern berichteten wir über die Pläne der Frak­tio­nen in der Schw­er­iner Stadtvertre­tung, zukün­ftig Sitzun­gen der Stadtvertre­tung über Inter­net zu über­tra­gen.

 

Für Irri­ta­tion sorgte nun allerd­ings das Ansin­nen der Frak­tio­nen, den Stadtvertreterin­nen und Stadtvertretern die Möglichkeit einzuräu­men, der Über­tra­gung ihrer Rede­beiträge zu wider­sprechen und sich somit aus der Ver­ant­wor­tung zu ziehen.

 

Der Einblick und  Zugang ist ein demokratischer Grundpfeiler

 

JU-Kreisvorsitzender Georg Kleinfeld: "Wer sich in die Stadtvertretung wählen lässt, muss als Volksvertreter für seine Wähler erreichbar sein. Dazu gehört es auch, dass Redebeiträge bei den Sitzungen nachvollzogen werden können."
JU-Kreisvor­sitzen­der Georg Kle­in­feld: „Wer sich in die Stadtvertre­tung wählen lässt, muss als Volksvertreter für seine Wäh­ler erre­ich­bar sein. ”

„Wer sich in die Stadtvertre­tung wählen lässt, muss als Volksvertreter für seine Wäh­ler erre­ich­bar sein. Dazu gehört es auch, dass Rede­beiträge bei den Sitzun­gen nachvol­l­zo­gen wer­den kön­nen.”, sagte heute der Kreisvor­sitzende der Jun­gen Union, Georg Kle­in­feld, der sich zur kom­menden Kom­mu­nal­wahl selb­st um den Einzug in die Stadtvertre­tung bewirbt.

 

Für diejeni­gen, denen es aus gesund­heitlichen oder zeitlichen Grün­den nicht möglich sei, an der Sitzung teilzunehmen, biete sich so die Möglichkeit, diese von Zuhause aus zu ver­fol­gen.  Wenn jedoch nicht alle Rede­beiträge über­tra­gen wer­den, erhiel­ten sie nicht den gle­ichen Infor­ma­tion­sum­fang, wie jene, die anwe­send sein kön­nen. Man entziehe ihnen somit die gle­ich­berechtigte Teil­habe, meint Kle­in­feld.

 

Transparenz ein Mittel gegen Politverdrossenheit

 

Mit dieser Mei­n­ung ste­ht er nicht alleine. Tat­säch­lich ist es schw­er zu erk­lären, wenn Stadtvertreterin­nen und Stadtvertreter sich um ein öffentlich­es Amt bewer­ben und dann die Öffentlichkeit in Form der Veröf­fentlichung ihrer Rede­beiträge scheuen.

 

Immer wieder beto­nen Poli­tik­er, dass es ger­ade die Trans­parenz und die Beteili­gung von Bürg­erin­nen und Bürg­ern an den Entschei­dung­sprozessen ist, die ein gutes Mit­tel gegen sink­ende Wahlbeteili­gung und anhal­tende Poli­tikver­drossen­heit darstellen wür­den.

 

12 Stadtvertreter konnten mit Transparenz wenig anfangen

 

Genau diese Trans­parenz, ließen aber am 11. März des ver­gan­genen Jahres  12 Stadtvertreter in Schw­erin ver­mis­sen, als sie gegen eine Live-Über­tra­gung der Stadtvertreter­sitzung Ein­spruch erhoben und die Über­tra­gung­stech­nik darauf hin wieder abge­baut wer­den musste. Nun, fast ein Jahr nach diesem Faux­pas, haben die Frak­tio­nen kurz vor der Kom­mu­nal­wahl einen weit­eren Anlauf zu mehr Trans­parenz der Sitzun­gen unter­nom­men. Den Kom­pro­miss mit der Möglichkeit, der Über­tra­gung sein­er Rede­beiträge zu wider­sprechen, musste man hier offen­sichtlich einge­hen.

 

Zum Glück ist aber bald Kom­mu­nal­wahl und jed­er Wäh­ler kann selb­st entschei­den, ob er seine Stimme einem Bewer­ber geben möchte, der Prob­leme damit hat, dass seine Arbeit in der Stadtvertre­tung best­möglich trans­par­ent gemacht wird.