Di, 18. November 2025
Close

Friedrichstraße als Fußgängerzone?

Schwerin, 04.09. 2017 (red/sr). Soll die Friedrichstraße in eine Fußgängerzone umgewandelt werden? Darüber wird im Moment in den Auschüssen der Stadtvertretung diskutiert. Zwei Fraktionen haben allerdings schon die Ablehnung bekundet. 

Avatar-Foto
  • Veröffentlicht Oktober 4, 2017

Schw­erin, 04.09. 2017 (red/sr). Soll die Friedrich­straße in eine Fußgänger­zone umge­wan­delt wer­den? Darüber wird im Moment in den Auschüssen der Stadtvertre­tung disku­tiert. Zwei Frak­tio­nen haben allerd­ings schon die Ablehnung bekun­det.  Von Ste­fan Rochow

 

Schw­erin Friedrich­strasse

 

Die Aktion Stadt- und Kul­turschutz (ASK) hat­te auf der ver­gan­genen Sitzung der Stadtvertre­tung den Antrag gestellt, die Friedrich­straße in eine Fußgänger­zone umzuwan­deln. Stadtvertreter Karsten Jagau möchte, dass in der Straße nur noch der Liefer­verkehr fahren darf und anson­sten Park- und Durch­fahrtsver­bot herrscht.

 

Da die Friedrich­straße  durch die Gewer­be­treiben immer attrak­tiv­er werde, möchte die ASK diese Entwick­lung mit ihrem Antrag befördern. In der Antrags­be­grün­dung heißt es daher:

 

„Eine Verkehrsberuhigung bzw. eine Umwidmung als Fußgängerzone, steigert die Möglichkeit die Friedrichstraße für Touristen, Anwohner und Gewerbetreibende erlebbarer zu machen. Entsprechende Regelungen für das Befahren der umliegenden Straßen gehen mit diesem Antrag einher.”

 

Im Moment wird der Antrag in den Auss­chüssen der Stadtvertre­tung disku­tiert. Die ersten Stadt­frak­tio­nen haben sich allerd­ings schon zu den ASK-Vorstel­lun­gen geäußert.

 

Bürgerfreundlichkeit und Tourismusförderung sehen anders aus

 

Die CDU-Frak­tion hat sich klar gegen den Antrag ausgesprochen.„Parkplätze wer­den in der Schw­er­iner Innen­stadt drin­gend gebraucht“, so der ord­nungspoli­tis­che Sprech­er der CDU-Frak­tion Klaus Lemke. „Die Friedrich­straße hat sich in den let­zten Jahren gut entwick­elt. Viele Bürg­erin­nen und Bürg­er nutzen dort die Geschäfte oder parken dort um die Fußgänger­zone oder den Markt zu erre­ichen. Eine totale Sper­rung würde Anwohn­er und Besuch­er gle­icher­maßen und unnötiger Weise tre­f­fen. Bürg­er­fre­undlichkeit und Touris­mus­förderung sehen anders aus. Die CDU-Frak­tion wird die Gewer­be­treiben­den vor Ort auch weit­er­hin unter­stützen“, so Klaus Lemke zu den Plä­nen der ASK.

 

Durchfahrtsverbot würde Parksituation noch mehr verschärfen

 

Auch aus den Rei­hen der SPD kommt Gegen­wind. „Die geforderte Verkehrs­beruhi­gung der Friedrich­straße mag zwar im ersten Moment inter­es­sant erscheinen, birgt jedoch bei näher­er Betra­ch­tung einige Prob­leme. Die Knap­pheit an Park­plätzen ist bekan­nt und immer wieder The­ma in der Kom­mu­nalpoli­tik. Wäre die Friedrich­straße kün­ftig eine Fußgänger­zone, würde eine nicht uner­he­bliche Anzahl Park­plätze weg­fall­en. Dies würde die ohne­hin schon knappe Anzahl an Park­plätzen noch weit­er ver­ringern. Prob­leme kön­nten sich darüber hin­aus auch beim Verkehrs­fluss ergeben.“, sagt Roman Möller, der für die SPD-Stadt­frak­tion im Ord­nungsauss­chuss sitzt.

 

Roman Möller hat darüber hin­aus ein­mal eine Befra­gung der Geschäft­sleute in der Friedrichsstraße durchge­führt. „Die Befra­gung hat ergeben, dass diese die Umwand­lung in eine Fußgänger­zone selb­st mehrheitlich kri­tisch sehen. So befürcht­en diese Ein­bußen beim Umsatz, da viele Geschäfte eher von Kun­den leben, die mit dem Auto anreisen.”, so der SPD-Kom­mu­nalpoli­tik­er.

 

Kri­tisch würde auch der rel­a­tiv hohe Leer­stand und der schlechte Zus­tand einiger Gebäude gese­hen, welche die Straße für eine Fußgänger­zone wenig attrak­tiv erscheinen lassen. Für Roman Möller ste­ht daher fest, dass in der Friedrich­straße alles beim Alten bleiben soll.