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Große Solidarität mit Ukrainerinnen und Ukrainern in Schwerin

In diesen Tagen stehen große Teile der Welt an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer, die sich seit vergangenem Donnerstag einem durch nicht zu rechtfertigenden Angriffskrieg des Kriegsverbrechers Wladimir Putin

  • Veröffentlicht März 2, 2022
Solidaritätskundgebung mit den Ukrainerinnen und Ukrainern in Schwerin. | Foto: Schwerin

Am vergangenen Donnerstag hat sich der russische Präsident selbst zum Kriegsverbrecher erklärt. Nachdem er schon im Vorfeld wiederholt der Ukraine die Souveränität abgesprochen hatte, ließ er sein Militär in die junge Demokratie einmarschieren. Seither tobt dort ein Krieg, der schon jetzt auf beiden Seiten unzählige Opfer gekostet hat. Opfer, die einzig und allein auf das Konto Putins und seiner Unterstützer gehen.

 

Solidaritätskundgebung am Montag auch in Schwerin

Weltweit ist es in den Tagen nach Putins Kriegserklärung von Seiten der Politik der demokratischen Welt zu Sanktionen von bislang ungekanntem Ausmaß gekommen. Und an unzähligen Orten der Welt versammelten und versammeln sich Menschen, um gegen den Krieg zu demonstrieren und Putin zum Rückzug seiner illegal auf dem ukrainischen Territorium befindlichen Truppen aufzufordern. Besonders beeindruckend dabei waren dies bis zu 500.000 Menschen am vergangenen Wochenende in Berlin und am Montag über 250.000 Menschen in Köln.

 

Ukrainische Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmten ihre Nationalhymne an. | Foto: privat

 

Besondere Gänsehaut-Momente auf dem Marktplatz

Aber auch „im Kleinen“ versammeln sich die Menschen. So kamen auch in der Landeshauptstadt Schwerin am Montag, organisiert durch die Unterstützer des überparteilichen „Schweriner Aufrufs“, einige hundert Menschen zusammen, um ein Zeichen der Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern zu setzen. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass die Menschen der Stadt klar und fest an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer stehen und das verbrecherische Treiben von Russlands Präsident Wladimir Putin einstimmig verurteilen. In einer emotionalen Rede unterstrich dabei Stadtvertreter Daniel Trepsdorf die klare Haltung auch der Schwerinerinnen und Schweriner. Besondere Gänsehautmomente erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung, als von den Gedanken und Erlebnissen aktuell in der Ukraine lebender Menschen berichtet wurde. Ebenso, als an der Veranstaltung teilnehmende Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Landeshymne anstimmten.

Die etwa 500 Kundgebungsteilnehmenden machten zudem deutlich, dass sie ihren Teil tun werden und wollen, um auch hier eintreffende Flüchtlinge ebenso wie die Menschen vor Ort zu unterstützen.

 

Seit Montag weht die ukrainische Flagge umgeben von der der EU und Deutschlands auch in Schwerin vor dem Rathaus. | Foto: privat

 

Erste Menschen aus der Ukraine in Schwerin eingetroffen

Denn bereits am vergangenen Wochenende trafen erste Geflüchtete aus der Ukraine in der Landeshauptstadt ein. Am Samstag und Sonntag erreichten mehrere Familien in privaten Pkw Schwerin. Am Sonntagabend kamen zudem 27 Frauen und Kinder mit einem Bus in der Landeshauptstadt an. Als zentraler Anlaufpunkt dient dabei derzeit eine Jugendherberge. Von dort wurden Ankommende – insbesondere Frauen mit Kleinstkindern – auch schon in möblierte Notwohnungen der WGS weitervermittelt.

 

Große Hilfsbereitschaft aus gesamter Zivilgesellschaft

Viele Menschen wurden aber auch von Verwandten und Bekannten abgeholt und sind teilweise in andere Bundesländer weitergereist, wo sie privat untergebracht sind. Stand Montagabend betreut Schwerin etwa 35 Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen mussten. „Wir wurden vom Land gebeten, uns kurzfristig auf mindestens 100 Ankommende vorzubereiten. Die notwendigen Vorkehrungen für die Unterbringung und Versorgung sind getroffen. Zurzeit organisieren wir die längerfristige Betreuung der Ankommenden“, so Schwerins Sozialdezernent Andreas Ruhl.  Wie viele das sein könnten, dürften die nächsten Tage zeigen.

 

Hunderte Schwerinerinnen und Schweriner kamen zur Solidaritäts-Kundgebung. | Foto: privat

 

Deutsch-Ukrainische Kulturzentrum sammelt Hilfsgüter für die Ukraine

Schwerins Integrationsbeauftragte Maren Jakobi, die engen Kontakt zu ehrenamtlichen Akteuren des Netzwerks Migration und der Zivilgesellschaft hält, zeigte sich beeindruckt von der großen Hilfsbereitschaft der Schwerinerinnen und Schweriner. An den verschiedensten Stellen meldeten sich Menschen, um ihre Hilfe anzubieten. Hilfsgüter für den Weitertransport in die Ukraine sammelt dabei in Schwerin das Deutsch-Ukrainische Kulturzentrum SIĈ e.V. Ab sofort erfolgt die Entgegennahme der Hilfsgüter in der ehemaligen Postfiliale, Berliner Platz 4, 19063 Schwerin. Die Annahme erfolgt Montag bis Freitag von 10-18 Uhr. Die Stadtverwaltung bittet darum, keine Sachspenden rund um das Gebäude oder direkt an den Unterkünften abzustellen.

 

Konkrete Bedarfe für Ukraine und vor Ort

Benötigt werden speziell haltbare Nahrungsmittel (wie Kaffee, Tee, Schokolade, Müsliriegel), Kettensägen, Isomatten, Schlafsäcke, Taschenlampen, Thermoskannen aus Metall, Thermounterwäsche, Handschuhe, Fleecejacken sowie warme Stümpfe in Männergrößen, wie die Stadt Schwerin mitteilt. Darüber hinaus wichtig: Verbandsmaterial und Medikamente wie Auto-Verbandskästen, Paracetamol, Antibiotika, Ibuprofen, Novaminsulfon, blutstoppende Mittel, Spritzen, Einweghandschuhe, Thermo-Rettungsdecken. Im Moment nicht benötigt werden Jacken, Mäntel Hosen oder Stiefel.

Darüber hinaus sind auch Sachspenden für nach Schwerin Geflüchtete wichtig. „Wir sind im Moment dabei, einen zweiten Anlaufpunkt zu schaffen, wo Spenden für die hier Ankommenden abgegeben werden können. Zurzeit übersteigen die Hilfsangebote allerdings den Bedarf noch deutlich. Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend“, sagt Maren Jakobi.

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Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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