Hoffnung für die Miniaturstadt mit „Lütt Schwerin“ in Lankow
Freie Träger einigen sich über Fortführung im Sommer – Stadt muss noch zustimmen
Die Miniaturstadt „Lütt Schwerin“ könnte ab September vielleicht wieder be-
sichtigt werden, denn der bisherige Träger AWO Soziale Dienste gGmbH entwickelte ganz un-
bürokratisch gemeinsam mit dem neuen Träger Diakonie Westmecklenburg Schwerin gGmbH eine Lösung für die Fortführung des Projektes mit neuem Konzept. Jetzt ist die Stadt gefragt,
ob der Pachtvertrag zu gleichen Konditionen fortgeführt werden kann.
Rettung der Exponate gesichert
Fest steht bereits: Alle 308 Exponate inklusive Schweriner Schloss und Dom werden geret-
tet und auch künftig in Lankow ausgestellt. Volker Schröder ist erleichtert. Seit 2015 ist der 63-jährige Schweriner eng mit „Lütt Schwerin“ verbunden. Er selbst kam als 1-Euro-Jobber in die Arbeitsmaßnahme des Jobcenters und lernte den Modellbau in der AWO-Werkstatt. Aus Hartschaumplatten wurde das Baumaterial dafür zugeschnitten, geschnitzt, gefeilt, verklebt und anschließend bemalt. 308 Häuser und die Schlossbrücke wurden originalgetreu nach den Bauunterlagen des Landesbauarchivs nachgebaut. So wie Volker Schröder konnten viele arbeitssuchende Menschen mit diesen Handfertigkeiten wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. „Ich kenne über 40 Mitstreiter, die durch diese Eingliederung in Arbeit gekommen sind. Mir fällt ein Stein von Herzen, als ich hörte, es geht weiter.“
Im März stand das Projekt vor dem Aus
Noch im März drohte der Miniaturstadt das endgültige Aus. Bürgerinnen und Bürger sowie politische Vertreter machten sich in der Stadtvertretung aber für die Fortführung stark und wollten die Schließung nach dem Ausstieg des Jobcenters nicht hinnehmen. Neues Konzept und Engagement AWO-Geschäftsführer Axel Mielke und Thomas Tweer, Geschäftsführer der Diakonie Westmecklenburg-Schwerin, setzten sich für eine Lösung an einen Tisch und entwickelten ein neues Konzept. Künftig werden die Ramper Werkstätten in das Miniaturparkgelände mit ein gebunden. Auch angefangene Exponate sollen fertiggestellt werden und eventuell wird ein kleines Café in der Werkstattbaracke eröffnet. „Wir gehen da sehr engagiert ran und versuchen, eine gute Lösung auf die Beine zu stellen. Spätestens im September wollen wir wieder eröffnen“, sagt Tweer und Axel Mielke ergänzt: „Bereit seit 2005 entwickelt sich das kleine Schwerin durch engagierte Arbeit. 2010 sind wir von Görries nach Lankow gezogen und viele Besucherinnen und Besucher konnten die Ergebnisse der Arbeit bewundern.
Unabhängige Bürger über Entwicklung erfreut
Auch die Unabhängigen Bürger (UB) in der Stadt hatten sich damals für das Projekt stark gemacht. Über die neuesten Entwicklungen sind sie deshalb erfreut. „Ich bin sehr froh, dass wir so kurzfristig eine Lösung hinbekommen und der Stadtteil Lankow das kleine Highlight behalten kann. Es ist wichtig für Schwerin und die Lankower“, sagt Babette Herrmann. Jetzt liege der Ball bei der Stadtverwaltung. Eine Verlängerung des Pachtvertrages zu gleichen Konditionen sei entscheidend, um die Zukunft von „Lütt Schwerin“ zu sichern. Ohne die Zustimmung der Stadt könnte die Rettung der Miniaturstadt jedoch scheitern.