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Heiratswunsch in der Langzeitbeziehung: Was tun?

Viele Menschen kennen die Situation: Die Partnerschaft läuft gut, seit Jahren wohnt man zusammen und beruflich läuft alles in geordneten Bahnen. Nun wird eine Frage immer präsenter: Ist es nicht

  • Veröffentlicht Dezember 10, 2023

Viele Menschen kennen die Situation: Die Partnerschaft läuft gut, seit Jahren wohnt man zusammen und beruflich läuft alles in geordneten Bahnen. Nun wird eine Frage immer präsenter: Ist es nicht an der Zeit, zu heiraten? Dieser Artikel klärt auf, wann deutsche Paare durchschnittlich heiraten und wie man mit dem Wunsch umgehen kann, nach langen Jahren der Beziehung noch zu heiraten.

 

Foto: Egor Vikhrev auf Unsplash

So viel Zeit lassen sich deutsche Paare

Wann jemand bereit ist, zu heiraten, bleibt eine individuelle Entscheidung. Statistisch gesehen ziehen Paare in Deutschland im Durchschnitt nach 1 bis 2 Jahren Beziehung zusammen, und es dauert im Schnitt weitere 3,5 Jahre, bis sie heiraten.

Bemerkenswert ist, dass Paare heutzutage in Deutschland im Vergleich zu früheren Generationen später heiraten. Im Jahr 2019 lag das durchschnittliche Alter der Braut bei 32,1 Jahren und das des Bräutigams bei 34,7 Jahren. Im Jahr 1971 betrug der Altersdurchschnitt noch 22,6 Jahre für die Braut und 24,6 Jahre für den Bräutigam.

Auch die Rangliste der freizügigsten Länder verblüfft, denn hier liegt Deutschland auf Platz 6 von 25. Das sah noch bei der Generation der Baby-Boomer ganz anders aus. Viele aus dieser Generation erinnern sich an die Verurteilung von vorehelichem Sex und dem Druck, jung zu heiraten.

Heirat aus eigener Überzeugung ist wichtig

Die Ehe ist eine langfristige Verpflichtung, die man nicht leichtfertig eingehen sollte. Eine Scheidung bringt zudem emotionale, finanzielle und rechtliche Auswirkungen mit sich. Noch komplizierter wird es bei der Trennung mit Kind. Das ist nicht einmal unwahrscheinlich: Im Jahr 2021 lag die Scheidungsrate in Deutschland bei rund 39,9 Prozent.

Deshalb ist es wichtig, aus eigener Überzeugung heraus zu heiraten. Das bedeutet, sich bei Beziehungsentscheidungen nicht von äußeren Erwartungen, sondern von persönlichem Glück und Erfüllung leiten zu lassen.

Beispielweise entsteht angesichts von Hochzeiten im Freundeskreis oft der Druck, sich dem gesellschaftlichen Standard anzupassen. Auch elterliche Erwartungen sollten kritisch hinterfragt werden. Schlussendlich ist man als erwachsene Person Entscheidungen für sich und nicht für die Anerkennung anderer treffen.

Wenn Frauen auf den Heiratsantrag warten

Das Thema Heiratsantrag ist stark mit traditionellen Geschlechterrollen verbunden. Besonders hartnäckig hält sich die Erwartung, dass der Mann in einer heterosexuellen Beziehung die Initiative ergreift. Diese Tradition wurzelt in einer Zeit, als Frauen keine Mitspracherechte bei der Partnerwahl hatten.

Frauen warten oft auf den Antrag als Liebesbeweis von einem Mann, doch Experten betonen, dass wahre Liebesbeweise im gemeinsamen Alltag zu finden sind. Wer heiraten möchte, sollte offen über diesen Wunsch sprechen. Außerdem besteht die Option, als Frau selbst aktiv zu werden.

Gemeinsam über die Hochzeit sprechen

Ein Heiratsantrag ist ein festgelegtes Ritual, doch als Paar muss man sich an diese Tradition nicht halten. Es kann sogar von einer Beziehung auf Augenhöhe zeugen, wenn man gemeinsam über das Thema Ehe spricht.

Hier einige Tipps für das Gespräch:

 

  • Selbstreflexion: Wer das Gespräch initiiert, sollte für sich selbst klären, warum die Hochzeit ihm persönlich wichtig ist. Wünscht man sich beispielsweise eine romantische Trauung oder möchte man die Beziehung vertiefen? All das kann offen angesprochen werden.
  • Richtiger Zeitpunkt: Das Gespräch sollte zu einem Zeitpunkt stattfinden, der für beide entspannt ist, ohne Ablenkungen von außen.
  • Gemeinsame Zukunftsvisionen: Als Paar ist es wichtig, über die Zukunft zu sprechen und herauszufinden, ob die Lebensziele in ähnliche Richtungen gehen.
  • Zuhören und Zeit geben: Offenheit gegenüber der Perspektive des Partners ist entscheidend. Auch wenn er eine andere Sichtweise hat oder Zeit zum Nachdenken braucht, sollte das akzeptiert werden.
  • Keine Fristen setzen: Wer den Partner durch ein Ultimatum unter Druck setzt, riskiert eine Eskalation und im schlimmsten Fall das Ende der Beziehung.

 

Gespräche auf Augenhöhe schaffen Klarheit

Wer in einer Langzeitbeziehung den Wunsch nach einer Hochzeit hat, sollte zunächst über die eigenen Beweggründe nachdenken. Obwohl die Gesellschaft immer toleranter gegenüber verschiedenen Beziehungsmodellen wird, können gesellschaftliche Erwartungen Paare dennoch unter Druck setzen. Wünscht man sich die Eheschließung aus eigener Überzeugung, ist es Zeit für ein offenes Gespräch. Als Frau muss man nicht passiv auf einen Heiratsantrag von einem Mann warten. Auch heterosexuelle Paare sollten sich auf Augenhöhe begegnen und Entscheidungen über ihre Zukunft gemeinsam treffen.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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