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Kultur digital: Virtuelles Landesmuseum stellt die Geschichte von Mecklenburg-Vorpommern online aus

Kulturelle Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern setzen auf den digitalen Wandel. Mit dem Virtuellen Landesmuseum wird die Geschichte des Bundeslandes digital einsehbar.

  • Veröffentlicht Oktober 21, 2020

Museen aus dem ganzen Land stellen ihre Exponate, die von der sagenhaften Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns erzählen, online zur digitalen Ansicht aus. Mit dem technischen Fortschritt erweitern und verändern zahlreiche weitere kulturelle Einrichtungen ihr Angebot, darunter das Schloss Schwerin und das Ozeaneum Stralsund.

 

Die Digitalisierung kultureller Angebote

Der technologische Fortschritt tangiert sämtliche Bereiche der Menschen. Auch kulturelle Angebote verschiedenster Art werden durch die technischen Möglichkeiten heutzutage auf vielfältige Weise verändert. Immer mehr traditionelle Einrichtungen machen sich die digitale Ebene zu Nutze, um Menschen Geschichte und Kultur mit modernen Mitteln näherzubringen. Mit dem Virtuellen Landesmuseum zur Landesgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns hielten rund 50 Museen des Landes mit ihren Exponaten im Internet Einzug. Das Schloss Schwerin ermöglicht durch einen 360-Grad-Rundgang einen digitalen Einblick in das Märchenschloss der Landeshauptstadt. Das Ozeaneum in Stralsund geht noch einen Schritt weiter und setzt die virtuelle Realität (VR) ein, um für Besucher die Tiefen der heimischen Ostsee erlebbar zu machen. Mit der VR-Brille können Nutzer einen Schritt in die dritte Dimension wagen und mit allen Sinnen wahrlich abtauchen. Die Ursprünge der VR-Technologie lassen sich bereits Ende der 1960er finden, doch erst im letzten Jahrzehnt konnte die virtuelle Realität im Entertainmentbereich fußfassen, wo sie aktuell die Welt der Videospiele aufwirbelt. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird Entertainment in der dritten Dimension angeboten, so bietet das MindEscape in Wismar und bald auch in Schwerin virtuelle Erlebnisse zu Unterhaltungszwecken an.

Das Virtuelle Landesmuseum

Mecklenburg-Vorpommern weist eine spannende und außergewöhnliche Geschichte auf, die sich in den vielen Museen und Kunstausstellungen des Landes erkunden und erfahren lässt. Doch anstatt die rund 50 Museen selbst besuchen zu müssen, wurden die wichtigsten Exponate zahlreicher Kunst- und Heimatmuseen privater, kommunaler und Landesträgerschaft online bereitgestellt. Über Bild und Schrift und zum Teil über eine interaktive 360-Grad-Ansicht lassen sich besondere Stücke der Geschichte im Virtuellen Landesmuseum auf digitaler Ebene betrachten. Bereits 2011 entwickelten die Stiftung Mecklenburg und der Museumsverband gemeinsam das internetbasierte Museum, welches sich seither deutlich vergrößern konnte und heute Exponate aus dem gesamten Land Mecklenburg-Vorpommern umfasst. Mit Stücken aus der Ur- und Frühgeschichte bis in die heutige Gegenwart wird die historische Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns digital erlebbar. Von einem Halswirbelknochen eines Neoichthyosauriers aus Grimmen, das über 183 Millionen Jahre alt ist, über Goldringe aus dem 6. Jahrhundert bis hin zur originalen Literaturnobelpreis-Medaille von Gerhart Hauptmann aus Kloster auf Hiddensee lässt sich die vielfältige Landesgeschichte online erkunden.

Schloss Schwerin lädt zum digitalen Rundgang

Auch das Schweriner Schloss setzt auf die Digitalisierung. Interessierte haben die Möglichkeit, das historische Schloss mit seinem prachtvollen Park virtuell zu besichtigen. Das Schloss Schwerin ist eine beliebte und bedeutende Sehenswürdigkeit, die mit regelmäßigen Events wie der Schlossgartenlust immer wieder Besucher in seine Mauern lockt. Wer sich bereits vor einem Besuch einen Eindruck von der atemberaubenden Anlage machen möchte, hat über den 360-Grad-Rundgang die Gelegenheit, das Schloss zunächst digital zu betrachten. Das Schloss Schwerin und die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen M-V machen sich mit dem Angebot den technischen Fortschritt zu Nutze, um das eindrucksvolle Märchenschloss für ein breiteres Publikum erlebbar zu machen.

Die Ostsee in der virtuellen Welt erkunden im Ozeaneum Stralsund

Auch in Stralsund sorgen neue Technologien für eindrucksvolle Erlebnisse. Im Ozeaneum bietet die Ausstellung OstseeLIFE vom Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) unter dem Einsatz der virtuellen Realität die Möglichkeit, in die Tiefen der Ostsee abzutauchen, ganz, ohne nass zu werden. Besucher treten in die dritte Dimension und erfahren alles Mögliche rund um das Meer. Fünf verschiedene Lebensräume lassen sich mit dem ersten VR-Erlebnis eines heimischen Meeres hier über die immersive Technologie erkunden. Wer sein eigenes VR-Headset hat, kann über das Online-Angebot vom NABU sogar von zuhause aus in der Ostsee virtuell tauchen gehen. Dies ist allerdings nicht der einzige virtuelle Tauchgang in Mecklenburg-Vorpommern, denn in Wismar und bald auch in Schwerin können Interessierte über VR unter die Wasseroberfläche. Im MindEscape werden unterschiedliche VR-Games angeboten, um die immersive Unterhaltung am eigenen Leib zu spüren. Mit dem Erlebnis The Blu tauchen Nutzer in der virtuellen Welt mit einem Wal in den Tiefen des Meeres.

Die kulturelle und historische Landschaft in Schwerin und Mecklenburg-Vorpommern erfährt durch die Digitalisierung einen wahrlichen Wandel. Was man früher nur bei einem Besuch im Museum oder Schloss zu sehen bekam, steht heute online zur Erkundung bereit. Was zuvor mit Wort und Bild erklärt werden musste, wird über VR heute erlebbar. Der digitale Wandel macht es möglich und ist längst bei Kultureinrichtungen angekommen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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