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Nach wie vor Mangel an Pflegefachkräften in Deutschland

Mangel an Pflegekräften► Beruf mit Zukunft✅ Pflegekräfte können wählerisch sein✅ Was verdient eine Pflegefachfrau?✓ Aufgaben✓ Ausbildung✓ Voraussetzungen✅

  • Veröffentlicht März 21, 2022

Ob in Krankenhäusern oder Altenheimen: Pflegefachkräfte werden derzeit händeringend gesucht. In den letzten fünf Jahren ist die Nachfrage um 158 Prozent gestiegen. Bei der Jobsuche können Pflegekräfte also mittlerweile wählerisch sein – was den Beruf sicherlich attraktiv macht. Doch immer wieder ist auch von enormer Belastung und schlechter Bezahlung die Rede. Aber ist das wirklich so? Wir schauen uns die Voraussetzungen, Aufgaben und Gehaltsaussichten für den Beruf der Pflegekraft genauer an.

Hohe Nachfrage bei Pflegefachkräften

Obwohl nach einer Schätzung des Deutschen Pflegerats zwischen 1 und 1,2 Millionen Pflegekräfte in Deutschland beschäftigt sind, wird es bis 2035 wohl zu Engpässen kommen: Bis zu 270.000 Vollzeitkräften werden vermutlich fehlen. Auch heute schon übersteigt das Angebot an Jobs die Nachfrage deutlich. Bei vielen Bewerbungsgesprächen für einen Job als Pflegefachfrau / Pflegefachmann liegt der unterschriftsreife Vertrag schon fertig auf dem Tisch.

Pflegekräfte können wählerisch sein

Arbeitgeber aus der Branche müssen schon in der Stellenausschreibung klar kommunizieren, was sie dem Arbeitnehmer bieten können. Denn: In fast 60 Prozent lehnen Pflegekräfte den Job innerhalb eines Bewerbungsprozesses ab. Vor allem mit flexiblen Arbeitszeiten oder familienfreundlichem Arbeiten versuchen die Arbeitgeber bei Pflegekräften zu punkten. Denn Krankenhäuser und soziale Einrichtungen sind oft nur bedingt imstande, qualifizierten Kräften ein überdurchschnittliches Gehalt anzubieten.

Was verdient man als Pflegefachfrau / Pflegefachmann?

Das Gehalt einer Pflegekraft hängt von der Art der Einrichtung, der Berufserfahrung und bedingt auch vom Standort ab. Das durchschnittliche monatliche Bruttoeinkommen liegt momentan zwischen 2.800 und 3.700 Euro. Auszubildende kommen auf 1.166 bis 1.328 Euro. Weil die Pfleger in kirchlichen und öffentlichen Häusern nach Tarif bezahlt werden, ist das Einkommen in der Regel höher als in privaten Einrichtungen. Bei den Privaten müssen die Pflegekräfte ihr Gehalt selbst verhandeln. Oft ist es niedriger als der Tarif – doch in Ausnahmefällen sind mit guter Verhandlung auch Topgehälter von bis 4.500 Euro brutto monatlich möglich.

Was sind die Aufgaben einer Pflegefachfrau / eines Pflegefachmanns?

Im Folgenden stellen wir die Hauptaufgaben von Pflegekräften vor:

  • Durchführung medizinischer Therapien nach Anweisung der Mediziner
  • Vorbereitung der Patienten auf Untersuchungen oder Operationen
  • Assistenz bei Untersuchungen und operativen Eingriffen
  • Betten pflegebedürftiger Patienten
  • Hilfeleistung bei Nahrungsaufnahme und Körperpflege von Pflegebedürftigen
  • Organisations- und Verwaltungsaufgaben und Dokumentation der Pflegemaßnahmen

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau / zum Pflegefachmann

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann ist bundesweit einheitlich geregelt und wird an Pflegeschulen sowie in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen absolviert. Eine staatliche Abschlussprüfung schließt die drei Jahre dauernde Ausbildung ab.

Im Ausbildungsvertrag lässt sich ein Vertiefungseinsatz vereinbaren: Damit können die Auszubildenden für das letzte Drittel der Ausbildung entscheiden, ob sie die begonnene Ausbildung als Pflegefachmann/-frau fortsetzen oder ob sie die Ausbildung neu ausrichten – beispielsweise auf einen Abschluss als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in oder Altenpfleger/in. Daneben besteht die Möglichkeit, eine Pflegeausbildung im Rahmen eines Hochschulstudiums zu absolvieren.

Welche Voraussetzungen sollte man als Pflegekraft mitbringen?

Als Voraussetzung für einen Beruf in der Pflege sollte man folgende Voraussetzungen mitbringen:

  • Interesse an medizinischen Themen
  • eine soziale Einstellung
  • Bereitschaft, anderen Menschen helfen zu wollen
  • hohe Belastbarkeit
  • körperliche Robustheit und gesundheitliche Eignung
  • sicheres Beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift
  • selbstständige Arbeitsweise
  • Teamfähigkeit, Kommunikationstalent und Kontaktfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Einfühlungsvermögen im Umgang mit Patienten
  • Nervenstärke in schwierigen Situationen
  • keine Berührungsängste

Fazit

Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage an Pflegekräften, kann nicht mehr allein mit deutschen Pflegekräften geschlossen werden. Der Beruf stellt viele Anforderungen an den Ausübenden, kann aber durch den sozialen Umgang mit Menschen auch sehr erfüllend sein.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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