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Schwerin: Auf dem Weg zur Pflegekraft

Es ist längst kein Geheimnis mehr, sondern harte Realität. In Deutschland fehlen Pflegekräfte. Während die Gesellschaft zunehmend älter wird und die Anzahl der Senioren und der pflegebedürftigen Menschen zunimmt, ist

  • Veröffentlicht Dezember 5, 2020
Die mexikanischen Pflegekräfte bekam in den Räumen der HELIOS Kliniken Schwerin ihre Urkunden überreicht. | Foto: HELIOS

Es ist längst kein Geheimnis mehr, sondern harte Realität. In Deutschland fehlen Pflegekräfte. Während die Gesellschaft zunehmend älter wird und die Anzahl der Senioren und der pflegebedürftigen Menschen zunimmt, ist eine erkennbar große Personallücke entstanden. Auch in Schwerin wachsen derzeit Senioren- und Pflegeheime aus dem Boden. Man darf gespannt sein, woher die Betreiber das Personal holen. Denn schon die vorhandenen Einrichtungen haben spürbare Probleme bei der Suche nach neuen Mitarbeitern. Da in Deutschland selbst die Potenziale nicht mehr ausreichen, gehen zahlreiche Betreiber auf die Suche im Ausland. So kamen zukünftige Pflegekräfte aus Mexiko Anfang des Jahres sowie aus Brasilien im Juli 2019 nach Schwerin.

 

Von Südamerika nach Schwerin, um als Pflegekräfte zu arbeiten

Während die mexikanischen Pflegekräfte derzeit bei den Helions Kliniken Schwerin eine Anstellung haben, arbeiten die brasilianischen für das „Netzwerk für Menschen“ des Augustenstift und der  kommunalen SOZIUS gGmbH. Was sie einte, waren bereits langjährige Erfahrungen im Pflegebereich, die sie in ihrer Heimat gesammelt hatten. In beiden Ländern ist dabei übrigens sogar ein Studium der Pflegewissenschaften erforderlich. Auch hatten sie bereits vor ihrer Ankunft einen Deutschkurs abgeschlossen. Trotz der Deutschkenntnisse und vor allem des Studiums zu Hause, sehen die rechtlichen Vorgaben in Deutschland vor, dass die schon erfahrenen Pflegekräfte hier vor Ort noch eine Anerkennungsprüfung ablegen müssen. Nur dann dürfen sie hier als examinierte Pflegekräfte arbeiten.

 

Trotz viel Vorerfahrung hieß es nochmals lernen

Für die Zulassung zu dieser Prüfung mussten sie erneut die Schulbank drücken. 180 Stunden Theorie in den Bereichen Pflege, recht, Medizin und Kommunikation standen dabei auf dem Plan. Zudem nutzten sie die Zeit, um ihre Deutschkenntnisse weiter zu verbessern. Aber nicht nur Theorie war erforderlich – auch Fachpraxis. Gemeinsam mit Praxisanleitern fand diese direkt vor Ort auf in der Klinik und den Pflegeeinrichtungen statt. Die gesamte Zeit begleiteten zudem Integrationsbeauftragte die engagierten Pflegekräfte aus Mexiko und Brasilien.

 

Prüfungsergebnisse beeindrucken

Für einen ersten Teil standen nun die Kenntnisstandprüfungen ins Haus. Zwölf junge Männer und Frauen konnten dabei in diesen Tagen ihr erfolgreiches Bestehen feiern. Der Durchschnitt der mündlichen und schriftlichen Prüfung war dabei übrigens so gut wie seit drei Jahren nicht mehr. Swantje Schwiemann und Verena Schultheiß vom Helios Bildungszentrum zeigten sich nach den bestandenen Prüfungen beeindruckt vom Willen der Absolventen, sich in einem außergewöhnlichen Jahr und in einer fremden Umgebung so sehr auf ihr Ziel konzentrieren zu können. Mit diesem nächsten Schritt könnten sie nun in eine stabilere Phase ihrer Zeit in Deutschland übergehen. Auch Margret Fromm-Ehrich vom „Netzwerk für Menschen“, ist beeindruckt von den Leistungen und dem Engagement.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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