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Rockpalast wieder zugesperrt

(sr). Nachdem es im letzten Monat nach Einigung aussah, ist der Rockpalast nun wieder zugesperrt. Die Stadtverwaltung zweifelt nun, nachdem alle Gutachten eingereicht sind, an der Verlässlichkeit des Betreibers. Bewohner

  • Veröffentlicht Dezember 18, 2014

Rock Palast(II)

(sr). Nachdem es im letzten Monat nach Einigung aussah, ist der Rockpalast nun wieder zugesperrt. Die Stadtverwaltung zweifelt nun, nachdem alle Gutachten eingereicht sind, an der Verlässlichkeit des Betreibers. Bewohner sollen sich über die Lautstärke beschwert haben.

 

Alles wirkt seit Monaten wie eine schlechte Provinzposse, die sich in Schwerin unter den Augen der Öffentlichkeit abspielt. Noch im November sah es so aus, als ob der Streit um die Eröffnung des Rockpalastes nun endgültig beigelegt worden sei. Betreiber Heiko »Steini« Steinmüller hatte alle eingeforderten Gutachten bei der Stadtverwaltung eingereicht, die Stadtverwaltung signalisierte eine baldige Erteilung einer Genehmigung und duldete sogar die Eröffnungsparty seines Szeneladens, in dem sich nun völlig legal und offiziell Heavy-Metal-Fans treffen sollten. Das ist nun wieder in Frage gestellt.
Vor zwei Tagen teilte der Rockpalast-Betreiber auf seinem Facebook-Account mit: »Das Bauamt Schwerin nötigt den Vermieter die Schlösser vom Rockpalast auszutauschen, ansonsten Androhung, dass es um 14.00 Uhr von Amts wegen geschieht.«

 

Stadtverwaltung zweifelt an Verlässlichkeit des Betreibers

 

In einem persönlichen Gespräch mit der Amtsleiterin im Bauamt, Anja Scheidung, wurde Steinmüller mitgeteilt, dass man trotz aller erfüllten Auflagen nicht damit rechne, dass eine Genehmigung zur Eröffnung erteilt werde. Es lägen mehrere Beschwerden wegen Ruhestörung vor. Nach Angaben von Heiko Steinmüller, seien diese Beschwerden aber alle im Nachhinein eingereicht worden. Noch nie sei die Polizei oder das Ordnungsamt während der Öffnungszeiten beim Betreiber aufgetaucht um angebliche Ruhestörungen zu unterbinden.
Außerdem, so Scheiding weiter, gehe man in der Stadtverwaltung davon aus, dass Steinmüller sich nicht an die gemeinsam vereinbarten Öffnungszeiten halten würde. Die Stadtverwaltung hatte vor Monaten in Aussicht gestellt, dass man sich vorstellen könne, die Öffnung des Rockpalastes in der Woche bis 22.00 Uhr und am Wochenende bis Mitternacht zu genehmigen.

 

Nun bestehen offenbar Befürchtungen, dass der Betreiber sich an diesen Kompromiss nicht halten könnte und es daher zu nächtlichen Ruhestörungen der Bewohner im Hause kommen könnte. Das könnte zu einem Problem werden, da sich die Räumlichkeiten des Rockpalast in einem Haus mit Mietwohnungen befinden.
Gegenüber Schwerins Fernsehsender »TV Schwerin« hatte Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow noch im Oktober am Rande der dritten Sitzung der Schweriner Stadtvertretung bekundet, dass sie »alles dazu tun würde, damit der Rockpalast wieder eröffnen kann«.

 

Bisher fehlte nach Angaben von Steinmüller ein Brandschutzgutachten, das einer Eröffnung im Wege stand. Am 19. November wurde daher durch einen von der Stadt bestellten Gutachten ein Gutachten eingereicht. In diesem heißt es »für die geplante Nutzungsaufnahme bestehen aus brandschutztechnischer Sicht keine Bedenken.«
Nun liegen nach Aussagen der Stadtverwaltung aber mehrere Beschwerden von Bewohnern vor. So soll bis spät in die Nacht laute Musik gespielt worden sein. Eine Baugenehmigung gäbe es nun zwar, aber die Stadt zweifelt nun  an der Verlässlichkeit des Betreibers. Ist das nun das Ende eines langen Tauziehens? Baudezernent Bernd Nottebaum und Betreiber Heiko Steinmüller wollen sich heute um 17:15 Uhr treffen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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