Sa, 24. Mai 2025
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Von der Bundesgartenschau zum Gartenparadies:
Rolf Steinmüllers lebenslange Blumenliebe

Rolf Steinmüller, 84, pflegt täglich den historischen Garten der Buga 2009 in Schwerin.

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  • Veröffentlicht Juni 10, 2024
Rolf Stein­müller in seinem „Garten­paradies” Foto: Janine Pleger


Vor dem Inter­viewter­min hat Rolf Stein­müller bere­its Unkraut gehackt, geharkt und die Pflanzen gewässert.

„Das Gelände mit den ringför­mi­gen Beeten gehörte zum ehe­ma­li­gen Ein­gangs­bere­ich der Bun­des­garten­schau 2009 und sollte für die näch­ste Buga 2025 erhal­ten wer­den“, erzählt der Senior. „Seit zwei Jahren bin ich fast jeden Tag hier und küm­mere mich um die Blu­men, Büsche und Sträuch­er. Der Flieder war fast tot, als ich hier ange­fan­gen habe, schauen Sie mal, wie schön der jet­zt blüht“, sagt Rolf Stein­müller stolz.

Dass der heute 84-Jährige noch so fit ist, liegt entwed­er an den Genen oder sein­er sportlichen Betä­ti­gung in der Jugend. Stein­müller war Leich­tath­let und Skispringer, der Helden wie Skisprung-Ass Har­ry Glass noch per­sön­lich ken­nen­gel­ernt hat. Sein Garten­wis­sen hat der im Vogt­land geborene Mann beim Studi­um in Berlin erwor­ben, die beru­fliche Zukun­ft führte ihn weit­er in den Nor­den, wo er mit 24 Jahren der jüng­ste Direk­tor eines Volk­seige­nen Gutes (VeG) der DDR wurde. Obst­bau war sein Spezial­ge­bi­et und dass es Obst aus Stral­en­dorf oder Most aus der Region gab, hat­te auch mit Stein­müllers Betrieb­s­führung zu tun. Er ließ bere­its 1964 Pflau­men- und Apfel­bäume an Land­straßen pflanzen und sorgte so für leck­eres Obst vom Straßen­rand.

Neben Äpfeln, Pflau­men und Kirschen galt seine Liebe auch den Blu­men. Noch heute berichtet er mit leuch­t­en­den Augen, wie er in den riesi­gen Gewächshäusern des DDR-Gutes duf­tende Freesien pro­duziert hat. Den Blu­men gilt auch in „seinem“ Garten die größte Aufmerk­samkeit. Bei der Pflege bekommt er inzwis­chen liebevolle Unter­stützung ein­er Fam­i­lie, die dem Senior mit Hacke, Harke oder beim Unkrautziehen unter­stützt. „Auch mit den Frauen vom anliegen­den Küchen­garten vom Vere­in Ess­bares Schw­erin gibt es eine gute Zusam­me­nar­beit“, freut sich Rolf Stein­müller.

Gern zeigt er die Rosen­stöcke an der Mauer, die ver­schiede­nen Iris-Pflanzen und freut sich über die beson­ders schön blühen­den Pfin­gstrosen. „Während die Rosen­stöcke sich mit ihren lan­gen Wurzeln das Wass­er aus dem Schw­er­iner See holen, müssen viele der Pflanzen in den Beeten per Hand gegossen wer­den“, sagt er. Das Wass­er dafür schöpfte er anfangs regelmäßig aus dem nahegele­ge­nen Schw­er­iner See vom Steg der Rud­erge­sellschaft und schleppte die Eimer an die Beete.

Inzwis­chen ste­hen dem Blu­men­fre­und jedoch zwei vom SDS bere­it­gestellte 1.000-Liter-Kanister zur Ver­fü­gung, die auch regelmäßig gefüllt wer­den. „Mit den Eimern gehe ich aber trotz­dem noch gern ans Wass­er, das hält jung“, scherzt der 84-Jährige.