Schwerin: Die Landeshauptstadt öffnet wieder

Etwas schneller als noch zuletzt gedacht, geht es mit den Öffnungen in Schwerin nun voran. Nachdem sich die Inzidenzwerte im 30er-Bereich zu stabilisieren scheinen, konnte der Krisenstab unter Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier am Dienstag die positive Entscheidung treffen und verkünden, dass ab heute der Einzelhandel wieder öffnet. Aber nicht nur der Einzelhandel öffnet. Auch sind Maskenpflicht und das Alkoholverbot auf dem Marienplatz sowie die in Schwerin strengere Quadratmeterbegrenzung im Einzelhandel ab 20. Mai ebenfalls aufgehoben.

 

Heute öffnet der Einzelhandel wieder

Damit geht eine zu lange Zeit der teilweise menschenleeren Straßen, Plätze und Center in Schwerin zu Ende. Bereits gestern war in vielen Geschäften reges Treiben zu sehen. Alles bereitet sich darauf vor, ab heute wieder die Türen zu öffnen und die Kundinnen und Kunden – ohne Schnelltest -willkommen zu heißen. Ein Schritt, auf den nicht nur der Handel, sondern auch die meisten Schwerinerinnen und Schweriner lange gewartet haben. Nun gilt es zu beweisen, dass diese wiedergewonnenen Möglichkeiten, nicht gleich wieder auf’s Spiel gesetzt werden. Daher bitte unbedingt weiterhin auf die Kontaktbeschränkungen und die AHA-Regeln achten, um die positive Situation in Schwerin nicht gleich wieder aufs Spiel zu setzen. 

 

Nach 7 Monaten: Am Sonntag öffnen Gastronomien

Am Sonntag folgt dann bereits der nächste Öffnungsschritt – ein ganz wichtiger auf dem Weg zu mehr Normalität. Denn nach fast genau sieben Monaten öffnen die Gastronomien in der Landeshauptstadt und im gesamten Land wieder für die Gäste. Seit Dienstag sind auch die Regeln für diesen Bereich endlich bekannt. Sie trennen sich in Innen- und Außenbereiche. Wer innensitzen möchte, muss vorab einen Termin vereinbaren und das Ergebnis eines tagesaktuellen Schnelltests vorlegen. Zudem dürfen Geimpfte (2 Impfungen zzgl. 14 Tage, bei Johnson & Johnson 1 Impfung zzgl. 14 Tage) und Genesene (voraussichtlich darf die Erkrankung max. 6 Monate zurückliegen) in die Innenbereiche. Für den Außenbereich gelten praktisch keine gesonderten Regelungen. Dort sitzende Gäste dürfen aber nur zum bezahlen oder für den Toilettengang mit medizinischer / FFP2-Maske in den Innenraum. Also vorher den Wetterbericht anschauen. ein plötzlicher Regenguss berechtigt nicht dazu, in den Innenbereich zu wechseln.

Empfehlung für den Gastronomiebesuch: Im Vorfeld die Luca-App über den Play Store oder App-Store herunterladen und die entsprechenden Daten/Angaben dort eingeben, um schnell und unkompliziert „einzuchecken“.
(Infos zur Luca-App: https://www.luca-app.de/)

Für alle Gäste gelten die Kontaktbeschränkungen. Demnach dürfen maximal 2 Haushalte gemeinsam an einem Tisch sitzen. Dabei gilt eine Personenbegrenzung von 10. Geimpfte und Genesene (entsprechend der beschriebenen Kriterien) zählen nicht mit. Wer nicht am Tisch sitzt muss eine medizinische bzw. eine FFP2-Maske tragen. Zudem sind die Gastronomen verpflichtet, Anwesenheitslisten zur Kontaktnachverfolgung zu führen. Hier dürfte in den meisten fällen die Luca-App zum Einsatz kommen. Es ist also empfehlenswert, diese auf das Smartphone zu laden. Zudem müssen alle Gastronomien um 24 Uhr schließen.

 

Tests auch zu Pfingsten möglich

Um gleich am Pfingstsonntag und Pfingstmontag den Weg in die Gastronomie zu ermöglichen, steht unter anderem das zentral am Südufer des Pfaffenteichs gelegene Testzentrum zur Verfügung. Es öffnet nicht nur an beiden Feiertagen, sondern erweitert zudem am Sonntag und Montag seine Öffnungszeiten auf 9 bis 19 Uhr. „Sollte sich auch nach 19 Uhr noch viel Bedarf ergeben, können wir auch länger offenhalten“, so Betreiber Arno Teegen. Sollte sich also bei den Gastronomen am Sonntag- oder Montagabend abzeichnen, dass auch nach 19 Uhr noch ein spürbarer Testbedarf besteht – gerade bei den noch kalten Abenden auf Außenterrassen ist das nicht ausgeschlossen – wäre ein kurzer Hinweis an das Testzentrum möglich. Ansonsten steht Teegens Schnelltestzentrum unkompliziert all denjenigen, die sich unter www.testen-sn.de im Vorfeld einen Termin besorgen aber auch Kurzentschlossenen offen. 

 

Landtagsabgeordneter und DEHOGA-Chef froh über Angebot

Für Landtagsabgeordneten Sebastian Ehlers (CDU) und DEHOGA-Chef Matthias Theiner eine positive Nachricht. Beide zeigten sich bei einem Vor-Ort-Termin sichtlich erleichtert, dass es nun endlich zu den lange erwarteten Öffnungen im Gastgewerbe kommt. Theiner unterstrich dabei nochmals, dass die Unternehmen wie schon vor dem siebenmonatigen Lockdown bestens aufgestellt seien, um Hygienestandards zu erfüllen und den Menschen einen sicheren und angenehmen Aufenthalt in den Bars, Restaurants, Pubs und Kneipen zu ermöglichen. Auch Landtagsabgeordneter Sebastian Ehlers zeigte sich zufrieden, dass es nun endlich wieder losgehe. Wenngleich er sich, daraus machte er kein Geheimnis, schon frühere Öffnungen gewünscht hätte. Nun aber gelte es nach vorn zu schauen. Ehlers dankte Arno Teegen und seinem Team für die Flexibilität vor allem rund um die Feiertage.

 

Trotz Interesses – Noch sind keine Tagestouristen in MV gestattet

Aus gegebenem Anlass, dies zeigte sich am Rand des Termins, erscheint es sinnvoll noch einmal darauf hinzuweisen, dass am Pfingstwochenende noch kein Tagestourismus in Mecklenburg-Vorpommern und damit auch nicht in Schwerin möglich ist. Ob am Schloss, am Großen Moor oder andernorts – noch müssen die Gastronomen auf auswärtige Gäste verzichten. Darauf gilt es gerade auch bei telefonischen Reservierungen unbedingt hinzuweisen, um im Zweifel unangenehme Augenblicke bei Kontrollen zu verhindern. Hintergrund ist, dass es offenbar in einzelnen Gastronomien bereits verstärkt Anrufe aus dem raum Hamburg und Schleswig-Holstein gab. Hier müssen die Menschen noch ein wenig warten. Ausgenommen sind vollständig Geimpfte oder Genesene. 

 

Müssen Öffnungen hinter Schwesigs Reha zurückstehen?

Dass es vielen mit den Öffnungen in diesen Tagen nicht schnell genug geht, ist anhand der Inzidenzzahlen nachvollziehbar und nicht neu. Für einiges Aufsehen allerdings sorgte am Dienstag eine Nachricht des Norddeutschen Rundfunks (NDR), der einen scheinbaren Grund der zögerlichen Öffnungsschritte in Mecklenburg-Vorpommern veröffentlichte. „Aus Kreisen der Landespolitik heißt es, dass größere Lockerungen derzeit schon deshalb nicht drin seien, weil Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) weiterhin eine Reha absolviert und sie weitere Öffnungen selbst verkünden wolle“, so der NDR. Ein eigentlich kaum zu glaubende Aussage, geht es hier doch um Existenzen. Vor dem Hintergrund der politzischen Realitäten im Land erscheint die Darstellung allerdings alles andere als von der Hand zu weisen.