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Schwerin: Erneuter Lockdown ab Montag

Die exponentiell ansteigende Zahl an mit dem Corona-Virus infizierten Personen in Deutschland hat drastischere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie absehbar gemacht. Noch vor zwei Wochen hatten sich Bund und

  • Veröffentlicht Oktober 28, 2020
Auch in Schwerin gilt ab Montag (2.11.) ein erneuter Lockdown. | Foto: Symbolbild

Die exponentiell ansteigende Zahl an mit dem Corona-Virus infizierten Personen in Deutschland hat drastischere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie absehbar gemacht. Noch vor zwei Wochen hatten sich Bund und Länder dabei nicht wirklich auf einen gemeinsamen Weg einigen können. Statt gesamtdeutsch dachten zahlreiche Länderchefs und -chefinnen da noch sehr regional. Seither aber zeichnen sich alltäglich neue Rekord-Infektionszahlen auch in Deutschland ab. Die Politik handelte nun heute (Mittwoch, 28.10.). Man wollte nicht in eine so nahezu hilflose Lage wie zahlreiche unserer Nachbarn kommen. Es galt und gilt die zweite Welle zu brechen.

 

Derzeitige Entwicklung bringt das Gesundheitssystem „binnen Wochen“ an die Grenzen

Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrich nochmals, dass das Tempo des Virus in seiner Verbreitung besonders hoch ist. Die Verdopplungszeiten der Infektionszahlen verkürzen sich dabei zunehmend. So ist es auch bei zahlreichen anderen Indikatoren, beispielsweise den auf den Intensivstationen behandelten Personen. Derzeit werde das deutsche Gesundheitssystem noch mit der Situation fertig. Setze sich das derzeitige Tempo entsprechend fort, komme es aber binnen Wochen an die Grenzen seiner Handlungsfähigkeit.

 

Vernunft der Menschen und Maßnahmen halfen im Frühjahr schon einmal

Das wichtigste Instrument zur Bekämpfung einer Pandemie ist die Nachverfolgbarkeit von Kontakten. Eben dies ist aber, so Kanzlerin Merkel, an vielen Orten in Deutschland nicht mehr möglich. Für 75% der Neuinfektionen ließe sich heute nicht mehr sagen, woher sie kommen. Dies müsse sich zwingend verändern. Die Zahl der Neuinfektionen müsse sich stabilisieren und dann auch spürbar sinken, um wieder die Kontrolle zu erreichen. Nur dann wäre wieder ein öffentliches und privates Leben wie derzeit möglich. Bereits im Frühjahr gelang es , so Angela Merkel, durch die Vernunft der Menschen in ganz Deutschland und auch durch staatliches Handeln, die damals schon einmal gefährliche Situation zu entschärfen.

 

Ab Montag vier Wochen zweiter Lockdown als „Wellenbrecher“

Nach gut 4 Stunden Videokonferenz stand dann am heutigen (Mittwoch) Spätnachmittag fest: Ab Montag (2. November) begibt sich Deutschland für 4 Wochen, also bis Ende November, in einen zweiten Lockdown. Noch vor Beginn der Konferenzschalte war von einem Beginn am 4. November die Rede. Schon kurz nach Beginn der Beratungen aber sickerte durch, dass man sich auf einen vorgezogenen Start geeinigt hatte. Und schon wenige Stunden später war klar, dass dann deutschlandweit drastische Maßnahmen gelten sollen. Dabei sind Schließungen aller Gastronomien sowie faktisch aller Freizeit- und Kultureinrichtungen ebenso zentral wie auch erneut sehr klare Kontaktbeschränkungen. Damit sind auch Theater, Konzert- und Opernhäuser dann erneut geschlossen.

 

Einzelhandel, Schulen und Kitas bleiben geöffnet

Gleichzeitig ist ein erneutes milliardenschweres Hilfspaket wohl bereits in Arbeit. Im Gegensatz zum Frühjahr aber bleiben der Einzelhandel und Friseursalons geöffnet – und vor allem auch Kitas und Schulen. Damit sind nicht sofort auch wieder zahlreiche Eltern gezwungen, bei den Kindern zu Hause zu bleiben und eine Mischung aus Home-Teaching und Home-Office zu realisieren.

 

Ab Dezember wieder mehr Leben unter bekannten Maßnahmen geplant

Ein zentrales Ziel aller an der Konferenz Beteiligten war, den Menschen in Deutschland eine Vorweihnachts- und vor allem Weihnachtszeit im Kreise von Familie und auch wieder einigen Freunden auch in Kirchen und Restaurants zu ermöglichen. Nach Ostern stand und steht das zweite große, christlich geprägte, Fest der Familie auf der Kippe. Bereits 14 Tage nach Beginn des zweiten Lockdown soll es einen erneuten Bund-Länder-Gipfel geben, auf dem die ersten Entwicklungen infolge des nun zweiten Lockdown beraten werden sollen.

 

Ein erster Überblick über die Beschlüsse

Die „harten und belastendenden“ Maßnahmen der „nationalen Kraftanstrengung“, so Bundeskanzlerin Angela Merkel, sind im Konkreten:

  • Maximal 10 Personen aus maximal 2 Hausständen dürfen zusammenkommen
  • Feiern auch in privatem Raum sind inakzeptabel
  • Private Reisen, auch (tages-)touristisch sollen nicht stattfinden
  • Übernachtungen nur noch zwingend erforderlich – touristisch ausgerichtete Übernachtungen sind untersagt
  • Freizeiteinrichtungen (z.B. Theater, Opern, Konzerthäuser, Messen, Kinos, Freizeitparks und Spielhallen) geschlossen
  • Freizeitsport-Einrichtungen (Fitnessstudios, Schwimm- und Spaßbäder) schließen
  • Amateursportbetrieb wird eingestellt – Training der Vereine ist nicht gestattet
  • Veranstaltungen der Unterhaltung untersagt
  • Gastronomie (Restaurants, Bars, Clubs, Diskotheken und Kneipen ) wird mit Ausnahme von Kantinen komplett geschlossen – Abholung und Lieferung bleiben möglich
  • Massagepraxen, Tattoostudios, Kosmetikbetriebe – außer Friseursalons – müssen schließen
  • Leistungssport nur noch ohne Zuschauer

 

Offen bzw. möglich bleiben können unter Hygieneauflagen

  • Groß- und Einzelhandel
  • Kitas und Schulen
  • religiöse Zusammenkünfte
  • Friseure
  • medizinisch notwendige Behandlungen (z.B. Physiotherapie, Fußpflege)

Eine detaillierte Übersicht werden entsprechende Bundes- und Landesverordnungen geben.

 

 

 

 

 

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

1 Comment

  • Die Nagelstudios gehören zu andere Beautyindustrie und steht aber keine Info, ob die geöffnet bleiben oder nicht, weil Kosmetik- es ist Gesichtsmassagen, Gesichtsbehandlungen und Körperpflege, das kann ich noch verstehen, aber die Nagelstudio- es ist keine Körperpflege. Wer kann doch hier konkretisieren, welche Dienstleistungen verboten sind? Sonst ist uns absolut unklar ist!!!! MfG

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