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Schwerin: Festveranstaltung mit Joachim Gauck

Es war der 23. Oktober 1989, als auch in Schwerin erstmals zehntausende Bürgerinnen und Bürger auf die Straße gingen. Obwohl vor allem im Süden der damaligen DDR befürchtete Gewalt des

  • Veröffentlicht Oktober 12, 2019
40.000 Menschen demonstrierten am 23. Oktober 1989 für Freiheit und Demokratie | Foto: L. Steiner / LAMV

Es war der 23. Oktober 1989, als auch in Schwerin erstmals zehntausende Bürgerinnen und Bürger auf die Straße gingen. Obwohl vor allem im Süden der damaligen DDR befürchtete Gewalt des Staates gegenüber den dort schon laufenden Demonstrationen ausblieben, stand in Schwerin ein gewaltfreier Abend alles andere als fest.

Erinnerung an den 23. Oktober 1989

Daher gehörte zweifelsfrei eine große Portion Mut dazu, an jenem Montagabend auch in Schwerin mit Kerzen und Transparenten gegen die Unterdrückung des diktatorischen Unrechtsregimes auf die Straße zu gehen. Etwa 40.000 Menschen fanden diesen Mut und setzten ein unübersehbares Zeichen für die Friedliche Revolution.

Kampf für Demokratie und Freiheit

In diesem Jahr nun jährt sich dieser erste Demonstrationstag an vielen Orten in Deutschland. In Leipzig beging die Bevölkerung das Jubiläum bereits am Mittwoch. Im Beisein von Bundespräsident Frank-Walther Steinmeier war es aber ein unerwartet bedrückender Tag. Er fand im Zeichen der terroristischen Anschläge auf eine jüdische Synagoge in Halle und dem dabei begangenen Mord an zwei Passanten statt. Zu Recht aber wurden die Feierlichkeiten im Andenken an den Mut von 1989 nicht abgesagt. Denn die Menschen gingen damals für Freiheit, Menschlichkeit und Demokratie auf die Straße. Nach den Ereignissen von Halle Forderungen, die aktueller denn je sind. Denn nun gilt es, eben diese gewonnenen freiheitlichen Entwicklungen gegen immer stärker aufkeimenden Hass, gegen Ausgrenzung und auch gegen undemokratische Entwicklungen klar zu verteidigen.

Festgottesdienst mit Bundespräsident a.D. Joachim Gauck

„Neben dem Blick zurück auf die Friedliche Revolution 1989 bleibt es auch heute wichtig, Zeichen für Demokratie und Freiheit zu setzen“, erklärt auch die Mitveranstalterin der bevorstehenden Schweriner Festveranstaltung, Anne Drescher. Sie ist heute Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ähnlich wie in Leipzig wird auch in Schwerin eine zentrale Figur unseres freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates aus Anlass der Erinnerung an die Geschehnisse von 1989 zu Gast sein.

Bundespräsident a.D., Joachim Gauck, wird am Spätnachmittag vom Schirmherren der Gedenkveranstaltung, dem Schweriner Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier, im Schweriner Dom als Redner im Rahmen eines Festgottesdienstes erwartet. Diesem Gottesdienst folgt eine Aufführung des Tanztheaters Lysistrate. Danach findet die Fest- und Gedenkveranstaltung ihren Fortgang mit der Vorstellung von Geschichtsprojekten auf dem Markt. Entwickelt haben diese Schüler der Niels-Stensen-Schule sowie Auszubildende der Außenstelle Schwerin des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.

Ferner sprechen im Rahmen der Veranstaltung mit Heiko Lietz, Uta Loheit und Martin Scriba Protagonisten von damals darüber, was sie aus 1989 für die Zukunft mitnehmen. Unter Transparenten von 1989 tragen dann Künstler einige Stücke des legendären Liederabends des Schweriner Theaters von 1989 vor.

Festveranstaltung
Mittwoch, 23. Oktober 2019, 18.00 Uhr
Dom, Am Dom 4, 19055 Schwerin

Das Programm

 

23. Oktober 1989 / 23. Oktober 2019
Die Friedliche Revolution in Schwerin:
Zeichen setzen für Demokratie und Freiheit
Festveranstaltung am 23.10.2019 / 18.00 Uhr / Dom, Markt Schwerin

17.30 Uhr

  • Ökumenischer Posaunenchor Schwerin vor dem Dom
  • Glockenläuten in Schwerin und im Umland

18.00 Uhr

Festgottesdienst im Dom
– Begrüßung Ariane Baier, Dompredigerin
– Orgelmusik
– Grußwort Dr. Rico Badenschier, Oberbürgermeister
– Festrede Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.
– Lied 262 „Sonne der Gerechtigkeit“, Strophen 1, 6, 7
– Eingangspsalm und Gloria Patri
– Lesung und Auslegung
– Lied 171 „Bewahre uns, Gott“
– Fürbitte
– Vaterunser
– Lied 395 „Vertraut den neuen Wegen“
– Tanztheater Lysistrate
– Segen
– Orgel- und Bläsermusik

19.00 Uhr

Umzug zum Markt mit Kerzen
– Marktbühne, Moderation Karin Erichsen
– Geschichtsprojekte von Schülern der Niels-Stensen-Schule Schwerin und Auszubildenden der Außenstelle Schwerin des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen
– Gespräch mit Heiko Lietz, Uta Loheit und Martin Scriba
Was nehmen wir aus den Erfahrungen von 1989 für heute
und die Zukunft mit?
– Gesangsbeitrag des Mecklenburgischen Staatstheaters
mit Bärbel Röhl und Robert Höller (Gitarre)
– 20.00 Uhr Schlussworte von Stefanie Behrendt
– Schlusslied „Die Gedanken sind frei“

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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