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Schwerin: Maskenkontrolle im Nahverkehr

Heute ist es nun soweit: Das neue Schuljahr startet. Damit beginnt in MV als erstem der 16 Bundesländer eine unter Coronabedingungen geregelte Phase an Unterricht. Ob und wie gut das

  • Veröffentlicht August 3, 2020
Auch in Schwerin gilt die Pflicht des Tragens eines Mund-Nase-Schutzes im Nahverkehr. | Foto: Symbolbild

Heute ist es nun soweit: Das neue Schuljahr startet. Damit beginnt in MV als erstem der 16 Bundesländer eine unter Coronabedingungen geregelte Phase an Unterricht. Ob und wie gut das alles funktionieren wird, müssen die nächsten Tage und Wochen zeigen. Nach zahlreichen Wochen faktische ohne oder nur mit sehr wenig Präsenzunterricht gilt es nun für das Land zu beweisen, dass man auch unter den neuen Bedingungen Unterricht ermöglichen kann. Aber auch der Weg zur Schule und zurück findet unter den geltenden Bedingungen statt. So gilt in allen Bussen und Bahnen die Pflicht des Trages von Mund-Nase-Schutz.

Nahverkehr Schwerin ist gut vorbereitet auf Schulbeginn

Aber auch die Nahverkehre, die bis zuletzt noch mit bestmöglichem Angebot aber doch aufgrund deutlich geringerer Fahrgastzahlen oftmals reduziert unterwegs waren, passen nun ihre Fahrpläne wieder an. So ist ab sofort der Fahrplan des Nahverkehrs in Schwerin analog zu den Vorjahren gestaltet, die dessen Chef Wilfried Eisenberg bekannt gab. Für die erwartet höheren Fahrgastzahlen in den Morgenstunden  sind dabei zusätzliche Fahrten vorgesehen. Auf stark frequentierten Buslinien fahren die größeren Gelenkbusse. Darüber hinaus fahren derzeit Straßenbahnen in Doppeltraktion, um zur Einhaltung von Abstandsregeln mehr Fahrgastraum zu schaffen. „Der Nahverkehr Schwerin wird weiterhin seine gesamte Kapazität nutzen, um die Fahrgäste sicher zu befördern“, so Eisenberg.

Mund-Nase-Schutz weiter Pflicht

Aber das Aktivieren der maximal möglichen Kapazitäten ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere liegt bei den Fahrgästen selbst. Denn jeder muss auch weiterhin – und bei zunehmend volleren Fahrzeugen um so mehr – die geltenden Regeln und Bestimmungen einhalten. Dazu gehört auch weiterhin, dass im ÖPNV das Tragen von Mund-Nase-Schutz für alle Pflicht ist. An allen Bussen und Straßenbahnen befinden sich Piktogramme, die darauf hinweisen. Auch die Fahrer weisen die Fahrgäste über eine Ansage regelmäßig auf das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung hin.

Stadt Schwerin kontrolliert mit – Aber nur heute?

Nicht zu Unrecht verlässt sich die Stadt Schwerin dabei allerdings nicht auf die Vernunft aller Fahrgäste. Daher kündigt sie zumindest für heute verstärkte Kontrollen an. „Wir werden den Nahverkehr zum Ferienende und Schulstart am Montag mit Kontrollen unseres Ordnungsdienstes in Bussen und Bahnen unterstützen, um die Fahrgäste ebenfalls daran zu erinnern und insbesondere die Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren“, kündigt Ordnungsdezernent Bernd Nottebaum an. Darüber hinaus kontrolliert die Firma GSD die Einhaltung der Maskenpflicht – sie ist gleichzeitig mit der Fahrscheinkontrolle beauftragt. Nach Angaben des Nahverkehrs ist auf allen Strecken und zu jeder Tageszeit mit punktuellen Kontrollen zu rechnen.

 

Kommentar

Gerade in den letzten Wochen konnte man in den sozialen Netzwerken zunehmend von verärgerten Schwerinerinnen und Schwerinern lesen, die sich zu Recht über Regel-Ignoranz und bewusstes Hinwegsetzen im Einzelhandel, in Gastronomien und auch bei der Nutzung des Nahverkehrs beschwerten. So, liebe Leute, geht das nicht. Niemand schränkt Eure Freiheit durch die Maske ein – Ihr gefährdet die Gesundheit der anderen. Und sorry, aber das Recht habt Ihr nicht. Ja, es gibt Orte, an denen Ihr da durch müsst. Da gilt es, in den sauren Apfel zu beißen. Aber gerade beim Nahverkehr bleibt Euch doch eine Alternative: Geht zu Fuß. Spaß macht die Maske niemandem. Aber hier trennen sich Vernunft und – vorsichtig gesagt – Unvernunft.

Die Zeit des bloßen Knöllchenschreibens ist vorbei

Dass die Stadt nun kontrolliert, ist daher richtig. Aber es fragt sich, wie lange und mit welcher Konsequenz. Denn viel zu offensichtlich schaut das Ordnungsamt Schwerin seit Wochen weg, wenn es um die Corona-Regeln geht. Da finden – entgegen anders lautender Aussagen der Verwaltung – faktisch keine Kontrollen in den Gastronomien statt. Da schaut kein Ordnungsamt im Einzelhandel vorbei. Und da war bislang auch niemand da, um den Nahverkehr zu unterstützen. Die Zeit, in denen es beim Ordnungsamt nur ums Knöllchenschreiben gehen kann, ist vorbei. Und das nicht nur am ersten Schultag! Auch hier gilt der Satz: Es ist eine andere Zeit als vor Corona.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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