Schwerin: Neues künstlerisches Leitungsteam steht

Seit dem 10. Juni dieses Jahres ist die neue Spitze des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin und damit die Nachfolge des im Sommer 2021 ausscheidenden Las Tietje bekannt. Zukünftig soll das Haus eine Doppelspitze aus zuletzte den von Diskussionen und Kritik gebeutelte Haus wieder in ruhiges Fahrwasser bringen. Neuer Generalintendant wird dabei Hans-Georg Wegner, zur Zeit noch Operndirektor des Musiktheaters am Deutschen Nationaltheater in Weimar. An seiner Seite übernimmt Christian Schwandt, zuletzt Theaterchef in Lübeck, die kaufmännische Verantwortung.

Künstlerisches Leitungsteam ist komplett

Ist es bis zum offiziellen Start der Doppelspitze, wobei Schwanst bereits im Januar 2021 nach Schwerin kommt, auch noch etwa ein Jahr hin, so sind inzwischen erste wichtige Weichen gestellt. Eine dabei ganz wichtige Nachricht dieser Tage: Das künstlerische Leitungsteam des designierten Genrealintendanten steht. Ab Beginn der Spielzeit sind dabei drei neue Namen im künstlerischen Leitungsteam bekannt:  Nina Steinhilber, Martin G. Berger und Xenia Wiest. Sie sollen ab Beginn der Spielzeit 2021/2022 zusammen mit den bisherigen Direktoren Mark Rohde (Generalmusikdirektor), Rolf Petersen (Direktor Fritz-Reuter-Bühne) und Thomas Ott-Albrecht (Intendant des Jungen Staatstheaters Parchim) das künstlerische Leitungsteam an der Seite des neuen Generalintendanten bilden.

 

„Schwerin darf sich sehr auf das neue Team freuen: Mit dieser künstlerischen Leitung können wir in allen 6 Sparten  eine unglaublich spannende Bandbreite an künstlerischen Ideen umsetzen und unserem Publikum anbieten. Dass diese renommierten Künstlerinnen und Künstler in Schwerin und Parchim arbeiten werden, zeigt eindrücklich, dass dieses Theater nach wie vor eine große künstlerische Aura besitzt, die wir mit dem neuen Team und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam pflegen und ausbauen werden.“
(Hans-Georg Wegner, designierter Generalintendant)

 

Dabei ist Nina Steinhilber als neue Schauspieldirektorin vorgesehen. Bisherige Engagements führten sie ans Schauspiel Frankfurt, Staatsschauspiel Dresden sowie die Theater in Heidelberg, Karlsruhe und Bonn. Gemeinsam mit dem aktuellen Schauspieldirektor Martin Nimz, der dem Haus als Regisseur verbunden bleibt, prägt sie bereits als Leitende Dramaturgin seit der Spielzeit 2016/2017 das Profil des Schauspiels am Mecklenburgischen Staatstheater. Dabei machte sie sich mit Bühnenbearbeitungen wie „Vor dem Fest“ und „Pelle der Eroberer“ auch überregional einen Namen.

 

„Ich freue mich, die künstlerische Arbeit mit einem sehr engagierten Ensemble in anderer Position fortsetzen und weiterentwickeln zu können, auf neue spartenübergreifende Impulse und einen intensiven Austausch mit der Stadtgesellschaft, auf tolle Menschen und Geschichten, auf ein Theater, das berührt, irritiert und bewegt, das sich in die gegenwärtigen Diskurse einmischt und neue Denkräume erspielt.“
(Nina Steinhilber, designierte Schauspieldirektorin)

 

Xenia Wiest heißt zudem die neue Ballettdirektorin ab der kommenden Spielzeit. 15 Jahre tanzte sie nach einer Ausbildung in der Stuttgarter John Cranko Ballettschule im Berliner Staatsballett. Hier begann auch ihre erfolgreiche Arbeit als Choreographin. Diese führte sie zu zahlreichen Auftragsproduktionen weltweit mit renommierten Künstlern und Kompanien. Dabei arbeitete sie an so klangvollen Orten wie dem Stanislavsky Theater Moskau und dem Ballet de l’Opera National de Bordeaux. Ihre Choreographie „to be continued“ für das Staatsballett Berlin brachte ihr zudem 2016 den Ersten Preis des internationalen choreographischen Wettbewerbs in Biarritz.

 

„Tanz kann jeden erreichen. Aus diesem Grund ist es mein Ziel, mit höchster Qualität, Innovation und einer unverkennbaren Tanzsprache das Schweriner Publikum zu begeistern und langfristig an einer internationalen Wahrnehmung der Kompanie zu arbeiten.“
(Xenia Wiest, designierte Ballettdirektorin)

 

Neuer künstlerischer Leiter des Musiktheaters wird Regisseur, Autor und Übersetzer Martin G. Berger. Er ist in der Theaterszene vor allem auch für seine gleichermaßen anspruchsvollen wie unterhaltsamen, oft sparten- und genreübergreifenden, Arbeiten bekannt. Erfolgreiche Inszenierungen machten ihn zu einem der wichtigen Regisseure seiner Generation. Darunter Produktionen am Theater Basel, der Staatsoper Hannover oder auch am Deutschen Nationaltheater Weimar . Zahlreiche Preise für seine Inszenierungen unterstreichen diese Rolle Bergers eindrucksvoll.

Ich freue mich, in Schwerin in einem bewährten Team einen neuen Aufbruch mitgestalten zu können. Die lange Tradition dieses wunderbaren Theaters fortsetzen zu dürfen, ist eine große Ehre. Wir hoffen, das Schweriner Publikum mit Musiktheater aus dem Hier und Jetzt begeistern zu können.“
(Martin, G. Berger, designierter Leiter Musiktheater)