Schwerin: Stadt reagiert in Sachen Coronavirus
Das Coronavirus hat Deutschland immer fester im Griff. Deutlich über 1.000 bestätigte Fälle sind registriert. Tendenz weiter steigend. Bundesgesundheitsminister Spahn rief gestern nochmals dazu auf, Veranstaltungen mit mehr als 1.000
Das Coronavirus hat Deutschland immer fester im Griff. Deutlich über 1.000 bestätigte Fälle sind registriert. Tendenz weiter steigend. Bundesgesundheitsminister Spahn rief gestern nochmals dazu auf, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern vorsorglich abzusagen. Jeden einzelnen Bürger bat er genau zu prüfen, „auf was kann ich verzichten, und auf was nicht“. Und längst hat das Virus auch die Wirtschaft infiziert. In zahlreichen Staaten befinden sich die Börsen im Sinkflug. Und immer mehr Unternehmen spüren die Auswirkungen der virusbasierten globalen Krise.
M-V bislang weiter eher verschont vom Corona-Virus
In Bezug auf bestätigte Erkrankungen ist Mecklenburg-Vorpommern bislang noch eher verschont geblieben. Bis gestern Nachmittag lagen lediglich acht bestätigte Fälle des Coronasvisus vor. In Schwerin ist bislang kein Fall bekannt. Dennoch nimmt die Unsicherheit in der Bevölkerung zu. Und so wirklich glaubt auch niemand, dass diese Situation gänzlich an der Landeshauptstadt vorbei geht. Dies bekommen u.a. auch zahlreiche Arztpraxen in der Stadt zu spüren. Es sind keine Einzelfälle, dass speziell ältere Menschen am Empfang stehen und ihre Medikamente für mehrere Monate verlangen. Aus Sorge, im Fall der Fälle nichts zu Hause zu habe. Oder aber aus Angst von Versorgungsengpässen.
Verwaltung Schwerin reagiert – Ambulantes Abstrichzentrum entsteht
Alle Entwicklungen der vergangenen Tage und Wochen hat natürlich auch die Stadtverwaltung Schwerin genau im Blick. Vieles ist von außen gar nicht erkennbar, was im Hintergrund geplant, organisiert und vorbereitet wird. Immer wieder aber kommt aus dem Stadthaus die beruhigende Nachricht, man sei auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Aufgrund der sich deutschlandweit weiter zuspitzenden Situation reagiert man nun nun aber auch nach außen klar erkennbar. Geplant ist die Einrichtung eines ambulanten Abstrichzentrums. Dieses soll „in den kommenden Tagen die ambulanten Ärzte und das Gesundheitsamt Schwerin bei der Corona-Verdachtsabklärung entlasten“, heißt es aus der Pressestelle der Stadt. Zu dieser zentralen Stelle sollen die Hausärzte entsprechende Verdachtsfälle zur Abklärung überweisen.
Hausinterne Regelungen für Verwaltungsmitarbeiter
Solange keine anders lautenden Empfehlungen übergeordneter Behörden ergehen, gilt in der Stadtverwaltung zudem eine hausinterne Regelung für Mitarbeiter, die aus Corona-Krisenregionen zurückkehren. Ob es Dienst- oder Urlaubsreisen waren, sie sollen ihre Arbeit bis auf weiteres im Homeoffice erledigen. Die Verwaltung richtet entsprechende Heimarbeitsplätze bei betroffenen Mitarbeitern ein, so diese nicht vorhanden sind.
Derzeit keine präventiven Schul- und Kita-Schließungen in Schwerin vorgesehen
Eine präventive Schließung von Schulen oder Kitas, wie an anderen Orten in Deutschland, steht in Schwerin derzeit nicht zur Debatte. Sobald es innerhalb einer solchen Einrichtung zu einem Verdachtsfall kommen sollte, trifft der Verwaltungsstab unter Leitung des Oberbürgermeisters ggf. Einzelfallentscheidungen. Auch erfolgt derzeit keine Veranstaltungsabsage von offizieller Stelle durch die Landeshauptstadt. „Für Großveranstaltungen mit über 1000 Menschen gibt es eine individuelle Risikoabwägung nach vorgegebenen Kriterien, die der Veranstalter nach Rücksprache mit den zuständigen Behörden treffen muss“, so die Pressestelle. Die Bitte des Bundesgesundheitsministers leitet die Stadtverwaltung somit an die Veranstalter weiter. Damit bleiben die deutschen Behörden deutlich zurückhaltender in dieser Angelegenheit als z.B. ihre französischen oder schweizerischen Kollegen.