Schwerin: Stadt sieht keine Ladestation für E-Bikes am Ziegenmarkt
Der ADFC MV und einige Gewerbetreibende am Ziegenmarkt haben sich mit einer Idee an die Stadtverwaltung gewandt. Auf dem beliebten Platz in der Schelfstadt von Schwerin könnte doch eine Ladesäule
Der ADFC MV und einige Gewerbetreibende am Ziegenmarkt haben sich mit einer Idee an die Stadtverwaltung gewandt. Auf dem beliebten Platz in der Schelfstadt von Schwerin könnte doch eine Ladesäule für E-Bikes entstehen. Dort ist der ADFC mit seiner Geschäftsstelle Schwerin ansässig. Dort befindet sich mit dem „Freischütz“ eine gerade von jungen Menschen stark frequentierte Gastronomie. Und dort befindet sich zudem ein traditionsreiches Fahrradgeschäft. Man sollte meinen, diese Gründe reichen aus, um Bewegung in diese Idee zu bringen.
E-Bike-Ladestation am Ziegenmarkt? – Eine charmante Idee, fand Henning Förster
Die Fraktion „Die Linke“ in der Stadtvertretung Schwerin griff die Überlegung auf und wandte sich an Oberbürgermeister Rico Badenschier. Das Ziel: Man wollte erfahren, ob im Stadthaus dieses Ansinnen bekannt ist, und wie sich die Stadtspitze dazu verhält. Verbunden mit der Frage war auch die Bitte um nähere Informationen zu Kosten und Anforderungen. Wie Fraktionsmitglied Henning Foerster erklärt, hatte man sich an ihn gewandt, da die Anfrage wohl schon „längere Zeit“ bei der Verwaltung läge. „Eine charmante Idee“, fand auch Foerster die Überlegung.
Allerdings erkennt Verwaltung in Schwerin diesen Charme offenbar nicht – Ablehnung
Nun aber holt ihn wie auch die Anfragenden – und vermutlich auch noch mehr Menschen, die von der Überlegung nun wissen – die harte Realität ein. Denn „umsetzen lässt sie sich nach Auskunft der Verwaltung […] nicht. Laut Auskunft der Verwaltung müssen öffentliche Ladestationen konkrete Anforderungen erfüllen. Sie sollen an touristisch herausragenden Knotenpunkten entlang von Radwegen liegen, um das Nachladen, während der Rast zu ermöglichen. Alternativ können sie auch dort aufgestellt werden, wo touristisch stark frequentierte öffentliche Punkte in Kombination mit Gastronomie oder Einkaufszentren vorhanden sind.“ Es soll die Möglichkeit geben, während der Pause das Rad zu laden und Helm oder Rucksack sicher zu verschließen. „Da die Verwaltung diese Anforderungen nicht erfüllt sieht, will sie dem Wunsch an dieser Stelle nicht Folge leisten.“
Stadt hat bereits Standortideen, die sie für geeigneter hält
Stationen, wie sie derzeit von der Verwaltung favorisiert werden, kosten bis zu 8.000 Euro mit Aufbau, Stromanschluss, Fundament und Installation, so Foerster. „Sie sind in der Regel mit Pfandschlössern und PIN-Codes ausgerüstet. Kommt grüner Strom zum Einsatz, können sie über das Landesförderinstitut zu 50 Prozent aus der Klimaschutzrichtlinie gefördert werden. Spannend ist, dass die Verwaltung bereits entsprechende Standortideen hat. Wie aus der Antwort auf die Anfrage der Links-Fraktion hervorgeht, „sollen derartige Säulen perspektivisch auf dem Dwang, in Mueß, am Freilichtmuseum, am Zoo, am Hauptbahnhof, in der Grünen Straße, am Alten Garten und an der Tourist Information am Markt zu finden sein.“
Ob und in welchem Umfang diese Standorte nun letztlich besser geeignet sind – auch vor dem Hintergrund der benannten Standortanforderungen – als der Ziegenmarkt, kann jeder selbst beurteilen.