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„Schweriner Sommergespräch”: Soroptimistinnen feiern 100 Jahre Einsatz von Frauen für Frauen

Wie zahlre­iche andere Organ­i­sa­tio­nen musste auch der Schw­er­iner Club der Sorop­ti­mistin­nen coro­n­abe­d­ingt auf die monatlichen Tre­f­fen im Vere­inslokal, dem Wein­haus Wöh­ler, verzicht­en. Die Tre­f­fen der Club­schwest­ern fan­den als dig­i­tale Sitzun­gen

  • Veröffentlicht Juni 15, 2021
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Michaela Lang­hoff und Prof. Dr. Gra­tiana Steinkamp beim Schw­er­iner Som­merge­spräch Foto: Schw­erin-lokal Peter Scher­rer

Wie zahlre­iche andere Organ­i­sa­tio­nen musste auch der Schw­er­iner Club der Sorop­ti­mistin­nen coro­n­abe­d­ingt auf die monatlichen Tre­f­fen im Vere­inslokal, dem Wein­haus Wöh­ler, verzicht­en. Die Tre­f­fen der Club­schwest­ern fan­den als dig­i­tale Sitzun­gen weit­er­hin statt. Die lokale Arbeit allerd­ings war nicht mehr nicht wie gewohnt möglich. Die „Dig­i­tal­isierung der Clubak­tiv­itäten“ hat­te zur Folge, dass sich die Mit­glieder auf der über­re­gionalen Ebene weit­er ver­net­zten. Deut­lich häu­figer als bis­lang nutzten die Sorop­ti­mistin­nen die Möglichkeit­en des gren­züber­schre­i­t­en­den elek­tro­n­is­chen Aus­tausches, so die Schw­er­iner SI-Präsi­dentin Michaela Lang­hoff im Som­merge­spräch mit Schw­erin-lokal Redak­teur Peter Scher­rer.

 

Von Frauen für Frauen

Die Arbeit von Sorop­ti­mist Inter­na­tion­al ist ver­gle­ich­bar mit der von Ser­vice­clubs wie „Lions“ oder „Rotary“ – mit dem Unter­schied, dass sich bei den Sorop­ti­mistin­nen auss­chließlich Frauen mit ihrer Zeit und ihrem Geld als Net­zw­erk­erin­nen engagieren. „Meist han­delt es sich um berufstätige Frauen. Aber wenn ein Mit­glied in Rente geht, kann sie selbstverständlich weit­er­wirken“, so die Clubpräsi­dentin Michalea Lang­hoff. Zusam­men mit 27 anderen Frauen engagiert sie sich bei Sorop­ti­mist Inter­na­tion­al im Club Schw­erin. Die Phys­io­ther­a­peutin Lang­hoff ste­ht seit einem Jahr an der Spitze des Schw­er­iner SI Clubs und freut sich, nun nach den Lockerun­gen der „Coro­na-Beschränkun­gen“ mit der Vere­in­sar­beit wieder losle­gen zu kön­nen.

Die Pla­nun­gen zur Feier des 100. Jubiläum kön­nen nun konkretisiert wer­den. Aber natür­lich laufen auch die Vor­bere­itun­gen für die Teil­nahme an Ver­anstal­tun­gen wie zum Beispiel Flohmärk­ten, bei denen man über die Clubar­beit informiert und um Spenden für die Arbeit wirbt. Die Arbeit der Soropo­timistin­nen finanziert sich auss­chließlich durch die Beiträge der Mit­glieder – und eben Spenden.

 

Bildungsangebot „wir2“ für Alleinerziehende geht weiter

Eine sehr wichtige Arbeit der Club­schwest­ern ist das Pro­jekt „wir2-Allein­erziehen­den- und Bindungstrain­ing“. Das Bil­dungsange­bot für Allein­erziehende wird in ein­er fün­fköp­fi­gen Arbeits­gruppe von der Vizepräsi­dentin des Clubs, Frau Prof. Gra­tiana Steinkamp koor­diniert. Sie ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedi­zin und hat viele Jahre in Han­nover an der Medi­zinis­chen Hochschule gear­beit­et. Sor­gen und Prob­leme mit chro­nisch kranken Kindern und deren Fam­i­lien gehörten viele Jahre zu ihrem Arbeit­sall­t­ag. Die Kurse für Allein­erziehende bieten Erfahrun­gen, Rat und Hil­festel­lung für Müt­ter und Väter im Umgang mit ihren Kindern. Im Okto­ber 2019 gab es den ersten „wir2-Kurs“ in Schw­erin.

In 20 Tre­f­fen, über ein halbes Jahr verteilt, hätte die Arbeit eine Fort­set­zung find­en sollen. „Aber dann kam der erste Lock­down durch Coro­na, und es stand die Frage im Raum, wie soll es weit­er gehen? Mit inno­v­a­tiv­en Tech­niken im Inter­net sowie mit Videokon­feren­zen fan­den die Kursleit­er neue Wege, ohne dass das Pro­gramm wegen der Pan­demie und den notwendi­gen Kon­tak­tver­boten abge­brochen wer­den musste“, berichtet Frau Steinkamp. Im Som­merge­spräch kann die Pro­gram­mdi­rek­torin aktuell bericht­en, dass die Arbeit im „wir2-Pro­jekt“ jet­zt fort­ge­set­zt wird.

 

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Mehr Infor­ma­tio­nen

Michaela Lang­hoff, Präsi­dentin und Prof. Dr. Gra­tiana Steinkamp im Som­merge­spräch mit Schw­erin-lokal über die Arbeit der Sorop­ti­mistin­nen in Schw­erin

 

Weltweit seit 100 Jahren aktiv für Frauen

Die Sorop­ti­mistin­nen ver­ste­hen sich als eine weltweite Stimme für Frauen und deren Belange. Bil­dung, gutes ökonomisches Auskom­men oder die Rechte von Frauen – darum kümmern sich die lokalen Ini­tia­tiv­en von Sorop­ti­mist Inter­na­tion­al. Deutsch­landweit sind über 6700 Frauen in 223 Clubs von Sorop­ti­mist Inter­na­tion­al (SI) aktiv. Der Schw­er­iner Club war der 100. Club in Deutsch­land und grün­dete sich 1995. Auch glob­al wer­den die vom Lateinis­chen abgeleit­eten sorores opti­mae („die besten Schwest­ern“) tätig, wenn es beispiel­sweise in außereuropäischen Ländern um eine aus­re­ichende Ernährung für Frauen, deren Kinder und Fam­i­lien geht. Sorop­ti­mist Inter­na­tion­al wurde am 3 Okto­ber 1921 in Oak­land, Kali­fornien gegründet.

 

Mehr Infor­ma­tio­nen über den SI Club in Schw­erin: https://clubschwerin.soroptimist.de/home/

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zu den SI Aktiv­itäten in Deutsch­land auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=nb4rYYOq6EY

 

 

  • Peter Scherrer

    geb. 1959, gel­ern­ter Met­all­fachar­beit­er und grad. His­torik­er, arbeit­ete für Gew­erkschaften und poli­tis­che Stiftun­gen in Europa u.a. 2015–2019 als stel­lvertre­tender Gen­er­alsekretär beim Europäis­chen Gew­erkschafts­bund (EGB), in Brüs­sel. Schw­er­punk­te: Indus­trie- und Sozialpoli­tik sowie Lokalgeschichte und Kul­turelles. Wohnt seit 2017 in Schw­erin.

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1 Comment

  • Wieder ein schön­er Beitrag, ins­beson­dere das Inter­view, das zu Recht auf die große Bedeu­tung des Kinderzen­trums für die Umset­zung des wir2-Bindungstrain­ings in Schw­erin hin­weist. Das ging im Text etwas ver­loren.
    Anson­sten ist sehr zu begrüßen, dass mit diesem Beitrag das Bild von abge­hobe­nen, “elitären“ Ser­vice-Clubs zu Recht kor­rigiert wird.

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