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Taxifahren wird in Schwerin teurer

(sr). Mit der Einführung des Mindestlohns steigen auch die Preise für Taxifahrten in Schwerin. Leidtragende könnten nicht nur die Kunden, sondern auch die Fahrer selbst sein.   Ab dem 1.

  • Veröffentlicht Oktober 10, 2014
Taxifahrten werden in Schwerin teurer
Taxifahrten werden in Schwerin teurer

(sr). Mit der Einführung des Mindestlohns steigen auch die Preise für Taxifahrten in Schwerin. Leidtragende könnten nicht nur die Kunden, sondern auch die Fahrer selbst sein.

 

Ab dem 1. November wird Taxifahren in Schwerin teurer. Einem entsprechenden Antrag, den die Schweriner Taxiunternehmen beim zuständigen Fachdienst für Straßenverkehr des Landkreises Ludwigslust-Parchim gestellt haben, hat die Landeshauptstadt Schwerin am Donnerstag in einer Stellungnahme zugestimmt.

 

Steigen wird der Tarif für Strecken ab dem dritten und vierten Kilometer. Während der Tarif für den ersten und zweiten Kilometer konstant bei 2,50 Euro bleibt, wird er für den dritten und vierten Kilometer von derzeit 1,50 Euro auf dann 2,00 Euro angehoben. Taxifahrten in der Landeshauptstadt würden sich damit auf Kurzstrecken um bis zu 12,5 Prozent verteuern. Die Tarife ab dem fünften Kilometer sollen konstant bei 1,50 Euro bleiben.

 

Auch die Wartetarife steigen – von 20 auf 25 Euro pro Stunde. Um einen Euro auf 5,00 Euro angehoben wird der Zuschlag für die Anforderung von Großraumlimousinen. Dieser einmalige Zuschlag wird auch fällig, wenn Großraumlimousinen mehr als vier Personen befördern. Neu eingeführt wird ein Aufschlag von 1,00 Euro für bargeldlose Zahlung.

 

Die Taxifahrten verteuern sich dadurch um bis zu 12,5 Prozent. Die Schweriner Taxegenossenschaft hatte federführend für die Taxiunternehmer der Landeshauptstadt den Preisanstieg beantragt. Die aktuellen Taxipreisen sind seit fünf Jahren gültig und zuletzt 2009 erhöht worden. Begründet wurde der beantragte Preisanstieg seitens der Taxigenossenschaft mit der Einführung des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns.

 

Ab Januar diesen Jahres, haben angestellte Taxifahrer Anspruch auf einen Lohn von 8,50 Euro. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gehören Taxifahrer zu den am schlechtesten bezahlten Angestellten in Deutschland. Durch die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns, wollte die Bundesregierung diese Taxifahrer unterstützen, nachdem im September 2013 die Tarifverhandlungen in der Branche gescheitert waren. Bis zur Einführung des Mindestlohns lag der Durchschnittslohn von Taxifahrern zwischen 6,00 bis 6,50 Euro. Taxiverbände hatten schon damals darauf hingewiesen, dass es ihnen schwer fallen würde, diesen Mindestlohn zu bezahlen. Die Verbesserungen für die angestellten Taxifahrer müssen nun von den Kunden bezahlt werden.

 

Weitere Erhöhungen bis zu 60 Prozent?

 

Die Preiserhöhung ab November könnte auch in Schwerin der Anfang einer Aufwärtsspirale sein. Der Präsident des deutschen Taxi- und Mietwagenverbandes (BZP), Michael Müller hatte schon vor einiger Zeit angedeutet, dass man im Bundesdurchschnitt die Preise um 25 Prozent erhöhen muss. In Regionen von Mecklenburg-Vorpommern rechnen Experten stellenweise sogar mit einem Preisanstieg um 50 bis 60 Prozent. Das könnte die Branche vor ganz neue Probleme führen.

 

In der Vergangenheit haben Preiserhöhungen nach Angaben der Taxiverbände nie zu Abwanderungen der Kundschaft geführt. Allerdings lagen die Erhöhungen mit zwischen zwei und drei Prozent nie in dieser Höhe. Daher ist nicht ausgeschlossen, dass Unternehmen auch die Kunden wegbleiben könnten. Sollte das eintreten, dann hätte die Bundesregierung den angestellten Taxifahrern ein ziemlich vergiftetes Geschenk gemacht. Der Taxi- und Mietwagenverband rechnet bundesweit damit, dass 50.000 bis 70.000 Taxifahrer ihren Job verlieren könnten. In Schwerin sind zur Zeit 109 Taxis unterwegs.

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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