Fr, 26. April 2024
Close

Tolles Spiel brachte verdientes 30:29 gegen Tabellenvierten

(pm/gw). „Am Ende hat es gerade noch gereicht, aber für schwache Nerven war das nix“, das war das Fazit eines Schweriner Fans nach einem tollen Handballspiel in der Halle an

  • Veröffentlicht März 25, 2014
Die Schwerinerinnen von Grün-Weiss könnten sich gegen den Tabellenvierte aus Buxtehude durchsetzen
Die Schwerinerinnen von Grün-Weiss könnten sich gegen den Tabellenvierte aus Buxtehude durchsetzen

(pm/gw). „Am Ende hat es gerade noch gereicht, aber für schwache Nerven war das nix“, das war das Fazit eines Schweriner Fans nach einem tollen Handballspiel in der Halle an der Reiferbahn am letzten Sonntag. Mit 30:29 gewannen die Frauen des SV Grün Weiß sensationell gegen den Tabellenvierten aus Buxtehude und verteidigten so ihren achten Tabellenplatz.

 

Dabei begann es für die Zuschauer eigentlich ganz relaxt. Schwerin spielt schnell und sicher, folgerichtig gingen sie 3:0 Führung. Erst in der 5. Minute konnte die bundesligaerfahrene Sarah Lamp das erste Buxtehuder Tor erzielen. Jetzt ging es auf und ab, teilweise schöne Spielzüge wechselten mit zum Teil einfachen technischen Fehlern auf beiden Seiten. Absetzen konnte sich Schwerin erstmals wieder beim 12:9, vor allem dank einer bärenstarken Marta Wiecioch im Tor, die, und das musste auch Gästetrainer Steffen Birkner nach der Partie konstatieren, seinen Damen den Schneid abgekauft hatte. Als dann nach 25 Minuten Steffi Laas einen 5:0- Lauf der Schwerinerinnen sicher zum 17:11 abschloss, gab es die ersten „Standing Ovation“ auf der Tribüne.

 

Vor allem die Art und Weise, wie dieser Vorsprung herausgearbeitet wurde, begeisterte auch Trainer Tilo Labs. „Da haben viele Dinge geklappt, die wir im Training geübt hatten.“ So der Coach.  Das 19:14 zur Halbzeit war deutlich, verführt aber auch zu einer Sicherheit, die den Gastgeberinnen vor einigen Jahren schon einmal zum Verhängnis geworden war. Im ersten Jahr der Bundesligazugehörigkeit lag man nämlich gegen eben jenen Buxtehuder SV II gar mit 19:13 vorne, um am Ende noch mit einem Tor zu verlieren. Genau daran hatte Buxtetrainer Birkner seine Damen wohl erinnert, denn sie drehten nach der Pause doch ein wenig mehr auf, stellten auf eine offensivere Deckung um und nahmen die bis dahin sehr gut spielende Vivien Erdmann komplett aus dem Spiel.

 

Trotzdem, und da muss man der Schweriner Mannschaft Respekt zollen, spielten sie zunächst munter weiter, hielten den Gegner auf Distanz, sodass nach 40 Minuten immer noch ein scheinbar sicheres 26:20 von der Anzeigetafel leuchtete. Als die Gäste dann auch noch die Schweriner Regisseurin Wendy Künzel aus dem Spiel nahmen, wurden die Grün Weißen zunehmend unsicherer. Fehlpässe, einfache technische Fehler und einige Zeitstrafen sorgten dafür, dass der BSV II wieder ins Spiel kam. Ein 5:0- Lauf zum 27:25 brachte Buxtehude wieder in Schlagweite und machte das Spiel wieder offen. Ab jetzt war es dann Spannung pur, obwohl die Schwerinerinnen ihren knappen Vorsprung weiter behaupten konnten. Zwei Dinge sprachen in dieser Phase für Schwerin, zum einen wurden alle Strafwürfe sicher verwandelt, zum anderen gab es eine aufopferungsvoll kämpfende Deckung mit einer Sophie Ehlers, die am Ende sogar noch nach ihrer 3. Zeitstrafe zum Zuschauen verdammt war. Nach 56 Minuten waren es so immer noch lediglich zwei Tore (30:28) und von einer Vorentscheidung war man weit entfernt, im Gegenteil, die Nervosität auf beiden Seiten nahm zu. Erst knapp zwei Minuten vor dem Ende konnte Buxtehude den 29. Treffer erzielen. Anschließend nahm zunächst Tilo Labs seine Auszeit, um seine Damen zum einen in der Defensive zu sortieren, aber auch den Druck vorne hochzuhalten. Danach schloss Schwerin leider zweimal seine Angriffe viel zu überhastet ab, brachte damit den Gegner noch einmal in die Vorhand, aber zum Glück konnten sie dies nicht nutzen. Dann, 30 Sekunden vor Spielende, beim Stand von 30:29 noch die Auszeit der Gäste, allerdings ohne sichtbares Ergebnis, der letzte Wurf wurde von der „Gewinnerin“ dieses Spiels Marta Wiecioch entschärft. Dann war Schluss, das Publikum stand und feierte den Sieg und die Spielerinnen lagen sich erschöpft, aber überglücklich in den Armen. Die Aussage des Abends, man muss es nicht immer sooo spannend machen, fand die Zustimmung fast aller Zuschauer, aber ist es nicht genau das, was man sehen will? Spannung bis zum Ende und am Ende ein Sieg des Aussenseiters?

 

Schwerin mit: Pöschel, Wiercioch; Labs, Laas 9, Künzel 7/3, Nawrot, Schult 2, Menzel, Dube, Evangelidou 3, Ehlers 1, Erdmann 5, Bartlau 3

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert