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Wie entscheiden die Profis, welche Aktien ein Kauf wert sind

Die Auswahl der richtigen Aktien kann ein schwieriger Prozess sein. Es gibt elf verschiedene Börsensektoren, 69 verschiedene Branchen, mehr als 8.400 Wertpapiere und mehr als 4.000 börsennotierte Unternehmen allein an

  • Veröffentlicht April 4, 2023

Die Auswahl der richtigen Aktien kann ein schwieriger Prozess sein. Es gibt elf verschiedene Börsensektoren, 69 verschiedene Branchen, mehr als 8.400 Wertpapiere und mehr als 4.000 börsennotierte Unternehmen allein an den großen US-Börsen. Wie um alles in der Welt kann eine Person auf intelligente Weise bestimmte Aktien auswählen, die eine positive Rendite versprechen?

Bild von Csaba Nagy auf Pixabay

Anleger sollten von Anfang an wissen, dass es keinen narrensicheren Algorithmus und keine Formel gibt, die den Erfolg garantieren. Aber es gibt einige Kriterien, die von Profis immer wieder angelegt werden, bevor Aktien in ein Portfolio wandern sollten. Im Folgenden zeigen wir Ihnen einige der wichtigsten Dinge, die Profis bei Aktienkauf auf dem Zettel haben.

Ziele festlegen

Profis wissen ganz genau, was ihre Ziele beim Aktienkauf sind. Gewinnoptimierung in kürzester Zeit oder alternativ ein Portfolio, das auch stürmische Zeiten ohne starke Einbrüche übersteht. Wenn man das Ziel genau kennt, dann ist es einfacher, die richtigen Aktien auszuwählen. Kleinanleger und Neulinge an der Börse sind sich ihren Zielen oftmals nicht so bewusst. Einerseits möchte man über Nacht reich werden und gleichzeitig kann man es aber nicht verkraften, wenn man ein zu hohes Risiko eingeht. Dadurch entstehen Fehler. Diese Fehler können vermieden werden, wenn man sich seine Ziele richtig setzt.

Wer als Day-Trader langfristig erfolgreich sein will, der sollte sich zum Beispiel zuerst einmal mit der Materie auseinandersetzen und Charts studieren. Es führen an der Börse viele verschiedene Wege zum Ziel. Man muss aber wissen, wohin man will.

Nur in Unternehmen investieren, die man versteht

Eine Aktie ist nichts anderes als eine Beteiligung an einem Unternehmen. Wenn man in ein lokales Kleinunternehmen investieren wollte, würde man das Geld sicher nicht investieren, bevor man sich die Bücher der Firma genau angeschaut hat. Daher sollte man Dinge wie Einnahmen, Kosten, Saisonabhängigkeit, Chancen, Risiken, Wettbewerber und Vorteile verstehen, bevor man in ein Unternehmen langfristig investiert. Tut man dies nicht, dann ist es nur eine Wette. Und Wetten können bekanntlich auch komplett schiefgehen. Für Trader ist dies zweitrangig, denn hier werden nur kurzfristige Marktbewegungen gehandelt und die Unternehmenszahlen spielen eine untergeordnete Rolle. Aber bei der Langzeitanlage sollte man darauf achten, dass man nur Unternehmen im Portfolio hat, die man selbst auch versteht. Wenn man sich zum Beispiel hervorragend mit dem Thema KI auskennt, dann machen KI-Aktien als Invention sehr viel Sinn. Nach diesem Prinzip verfahren etwa Wall-Street-Legenden wie Warren Buffett und Charlie Munger.

Finanzkennzahlen verstehen

Sobald man seine eigenen Ziele festgelegt und ein paar gute Unternehmen gefunden hat, die man versteht, endet die Arbeit jedoch noch nicht. Jetzt ist es für Profis an der Zeit herauszufinden, ob die jeweilige Aktie günstig bewertet ist oder nicht. Denn schließlich ist auch ein sehr gutes Unternehmen nur eine gute Investition, wenn es gut bewertet ist. Wenn man ein gutes Unternehmen zu teuer kauft, kann dies die Rendite schmälern.

Hierbei helfen Finanzkennzahlen. Besonders beliebt ist bei Profis das sogenannte KGV. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis gibt einen ersten Eindruck davon, wie das jeweilige Unternehmen bewertet ist. Allerdings sollte man nicht nur aufgrund dieser einen Kennzahl eine Entscheidung treffen. Denn auch KGVs können täuschen. Daher sollte man sich auch eine Vielzahl anderer Faktoren und Kennzahlen ansehen. Erst wenn die Mehrheit dieser Zahlen stimmt und zufriedenstellend ist, sollte man einen Kauf abschließen.

Es ist zwar nicht notwendig, alle Finanzkennzahlen zu prüfen, bevor man in ein Unternehmen investiert, aber man sollte zumindest die wichtigsten Kriterien im Auge haben.

Wenn es zu schön ist, um wahr zu sein

 Wenn ein Angebot an der Börse zu schön ist, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch. Profis können zwielichtige Angebote sehr schnell von seriösen Versprechen unterscheiden. Als Privatanleger ist dies oft etwas schwieriger. Dabei muss man im Grunde nur auf ein paar grundlegende Dinge achten. Und eine Herangehensweise an zu gut klingende Versprechungen ist das folgende Sprichwort: Wenn es zu gut ist, um wahr zu sein, dann sollte man die Finger von den Investitionen lassen.

Ein häufiger Fehler, den neue Anleger machen, besteht darin, sich von Aktien mit attraktiv erscheinenden Bewertungskennzahlen anlocken zu lassen.

Zyklische Unternehmen wie Hausbauer, Autohersteller und Banken können gelegentlich ein viel niedrigeres KGV als der Rest des Marktes aufweisen. Was sie billig erscheinen lässt. Aber nur weil Unternehmen mit einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnissen gehandelt werden, heißt das nicht, dass diese Aktien überverkauft sind.

Tatsächlich signalisiert der Markt möglicherweise, dass sich der Höhepunkt des Gewinnzyklus im Rückspiegel befindet und die nachlaufenden Gewinne viel höher sind, als man in Zukunft erwarten kann. Daher können diese Arten von scheinbar billigen Aktien schnell zu Rendite-Vernichtern werden.

Eine weitere Neigung vieler Anleger betrifft den Wunsch nach hohen Dividendenrenditen. Während eine gute ertragsstarke Blue-Chip-Aktie eine Dividende von 2 % bis 4 % zahlen kann, findet man bei vielen Unternehmen auf dem Markt 7 % oder mehr an Dividenden.

Allerdings sind sehr hohe Dividenden typischerweise ein Warnsignal: Oftmals ist entweder die Aktie selbst aus gutem Grund dramatisch gefallen, oder die vergangenen Dividenden gelten als nicht nachhaltig und es wird mit einer Kürzung oder Einstellung der Dividende gerechnet. Man sollte hier also sehr genau hinschauen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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