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Ab kommender Woche wird an der Wallstraßenbrücke nachts gebohrt

Gut ein halbes Jahr dauern sie nun schon an: Die Arbeiten an der Eisenbahnbrücke Wallstraße. Das Bauwerk muss abgerissen und neu errichtet werden. Unter anderem aufgrund der darunter führenden Schienen,

  • Veröffentlicht Januar 29, 2022
Im Sommer 2021 startete der Neubau der Brücke in der Wallstraße in Schwerin starten. (Symbolfoto) | Foto: privat

Gut ein halbes Jahr dauern sie nun schon an: Die Arbeiten an der Eisenbahnbrücke Wallstraße. Das Bauwerk muss abgerissen und neu errichtet werden. Unter anderem aufgrund der darunter führenden Schienen, die nach der Maßnahme tiefer liegen müssen, und aufgrund umfangreicher Leitungsverlegungen eine baulich durchaus knifflige Aufgabe. Aber auch für den Fußgänger, Rad- und Autoverkehr ists gesamte Vorhaben mit so manchen Veränderungen und Problemstellungen verbunden. Denn die Brücke ist wichtiger Teil der Zufahrt zur Innenstadt mit den zahlreichen Geschäften und Centern. Sowie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Anwohnerverkehr. Umleitungsstrecken sind daher eingerichtet und für die Fußgänger eine Behelfsbrücke zur Verkürzung der Wege errichtet.

Um den Baufortschritt zu beschleunigen, beziehungsweise, ihn im Idealfall im ursprünglichen Zeitplan zu halten, sind nun mindestens bis Ende Januar zwei Bohrgeräte im Einsatz. Seit Anfang des Jahres stellen eben diese Bohrgeräte die erforderlichen Bohrpfahlwände her. Sie dienen als Widerlager der neuen Brücke und als Baugrubeneinfassungen zur Herstellung der Gruben für die Schächte der Ver- und Entsorgungsleitungen. „Mit den Bohrpfählen der Widerlager müssen die Widerlager der bestehenden Brücke durchbohrt werden. Diese Arbeiten sind aufwändiger und zeitintensiver, als angenommen. Von den rund 100 Bohrpfählen ist bisher ein Viertel gesetzt. Deshalb hat das Unternehmen, das die Bohrungen durchführt, ein zweites Gerät aufgestellt“, berichtet Jörg Herrmann, Projektleiter der Landeshauptstadt für das Brückenbauwerk. „Aber wir arbeiten mit Hochdruck daran, die nächsten Bauschritte zu gehen und im Plan zu bleiben“, so der Experte.

 

Zweites Bohrgerät soll Zeitplan einhalten helfen

Das Setzen der Bohrpfähle mit einem Durchmesser von mehr als einem Meter wird noch eine Weile den Alltag vor allem auch der Anwohner an der Baustelle bestimmen. „Es gibt eine hohe Akzeptanz der Bagger-, Bohr- und Schachtarbeiten bei den Anwohnern um die Wallstraße herum, auch wenn es gelegentlich mal lauter ist“, weiß Baustellenkümmerer Hugo Klöbzig aus seiner täglichen Arbeit. „Es gibt viele Fragen zum Bauablauf, aber auch immer wieder zur Verkehrsführung auf den Ausweichstrecken, die wir gern beantworten.“ So haben sich Bewohner des Stadtteils beispielsweise in der Voßstraße die Installation von Geschwindigkeitsmesstafeln gewünscht. Diese sollen den Autofahrern mit einem Smiley bestätigen, dass sie sich an das vorgeschriebene Tempo 30 halten. Oder eben auch das Gegenteil anzeigen, wenn dem nicht so ist. Diese Messgeräte kommen nun in den nächsten Wochen an verschiedenen Stellen der Voßstraße zum Einsatz. Vor allem im Bereich der Schulen.

Auch Baudezernent Bernd Nottebaum freut sich über die Akzeptanz der Bauarbeiten. „Meine Fachverwaltung hat die Brückenbaumaßnahme in der Öffentlichkeit bereits vor Beginn der Arbeiten sehr gut kommuniziert und Anregungen insbesondere der Anlieger aufgenommen, soweit das möglich war. Dadurch konnten wir erreichen, dass die Maßnahme zwar als unangenehm empfunden, aber eben auch akzeptiert wird. Darüber bin ich sehr froh“, sagte Nottebaum bei einem Baustellenbesuch.

 

Vollsperrung im Bereich Reiferbahn/Eisenbahnstraße wird verlängert

 Im Zusammenhang mit den geltenden Umleitungsstrecken gab die zuständige Fachverwaltung in diesen Tagen zudem bekannt, dass die bestehende Vollsperrung der Reiferbahn/Eisenbahnstraße bis zum geplanten Bauende am 30. April 2023 bestehen bleibt. Geplant und öffentlich angekündigt war eigentlich, zwischenzeitlich Öffnungen des Bereichs zu realisieren. Grund für die nun getroffene Entscheidung „sind die beengten Platzverhältnisse und damit verbundene logistische und organisatorische Erschwernisse im Baustellenbereich“, so der Leiter des Fachdienstes Verkehrsmanagement, Dr. Bernd-Rolf Smerdka. „Damit bleiben auch alle bisherigen Umleitungsregelungen vom und zum Schlosspark-Center bestehen.“

 

Bohrungen nun nachts

Darüber hinaus teilt der Fachdienst Verkehrsmanagement mit, dass es vom 31. Januar bis voraussichtlich 25. Februar 2022 montags bis freitags im Bereich der Baustelle zu Lärm durch nächtliche Bauarbeiten bei der Herstellung von Betonbohrpfählen kommt. „In der vergangenen Woche ist beim Betonieren eines Bohrpfahls Beton im Gleisbett der Deutschen Bahn ausgetreten. Ursache war das Bestehen unbekannter Hohlräume im Baugrund“, erklärt der Projektleiter des Brückenneubaus vom Fachdienst Verkehrsmanagement, Jörg Herrmann. „Da die Sicherheit des Bahnbetriebes jederzeit gewährleistet sein muss und eine Wiederholung sich nicht sicher ausschließen lässt, findet das Betonieren der gleisnahen Bohrpfähle ausschließlich dann statt, wenn kein Bahnbetrieb besteht. Daher kommen lediglich die Nachtstunden für die notwendigen Arbeiten in Frage.“

 

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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