So, 19. Mai 2024
Close

Björn Engholm kehrt ins Schleswig-Holstein-Haus zurück

(red/pm) Ein Zeitzeuge der Wende, der stets als willkommener Berater betrachtet wurde, wenn es um den Aufbau im Nordosten nach der Wiedervereinigung ging, ist nach Schwerin zurückgekehrt. Als die Mauer

  • Veröffentlicht Dezember 5, 2014
Oberbürgermeisterin Gramkow und die Leiterin des Marita Schwabe begrüßten Björn Engholm im Schleswig-Holstein-Haus. (Bild: M. Christen)
Oberbürgermeisterin Gramkow und die Leiterin des Marita Schwabe begrüßten Björn Engholm im Schleswig-Holstein-Haus. (Bild: M. Christen)

(red/pm) Ein Zeitzeuge der Wende, der stets als willkommener Berater betrachtet wurde, wenn es um den Aufbau im Nordosten nach der Wiedervereinigung ging, ist nach Schwerin zurückgekehrt. Als die Mauer fiel, war Björn Engholm seit etwas mehr als einem Jahr Ministerpräsident von Schleswig-Holstein und sollte dieses Amt noch bis 1993 ausüben.
Besonders lag ihm die Pflege der Kultur im 1990 wiedererrichteten benachbarten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern am Herzen, weshalb Björn Engholm auch als der geistige Vater des Schleswig-Holstein-Hauses in Schwerin betrachtet werden kann.

In der Wendezeit bot der damalige Ministerpräsident des Nachbarlandes der Stadt Schwerin Unterstützung bei der denkmalgerechten Sanierung eines kulturell zu nutzenden Gebäudes an.

Dabei fiel vor allem ein Objekt in der Puschkinstraße ins Auge. Im heutigen Schleswig-Holstein-Haus residierten bis ins 15. Jahrhundert die Bischöfe von Schwerin, danach lebten u. a. ein Hofmarschall, ein herzoglicher Justizkanzleidirektor und ein Landrat hier. Als „Kirchner“-Haus war es ein Gasthaus für Vornehme, dann Höhere Töchterschule und Oberste Verwaltungsbehörde des Großherzoglichen Haushaltes, bevor es nach 1945 als Wohn- und Bürogebäude immer mehr verfiel und 1989 leer stand.

Björn Engholm will das Schleswig-Holstein-Haus weiter unterstützen

Der entscheidende Impuls für „ein kulturelles Leuchtturm-Projekt, dem ich mich bis heute eng verbunden fühle“, wie der frühere Ministerpräsident am vergangenen Freitag bei einem Besuch des Kulturforums sagte. Mit Sorge hat Björn Engholm die Privatisierungspläne im vergangenen Jahr verfolgt. „Ich bin froh, dass sich die Stadt anders entschieden hat und dem Schleswig-Holstein-Haus eine neue Entwicklungsperspektive bieten möchte. Deshalb bin ich gern bereit, die Arbeit weiter zu unterstützen, insbesondere im Jubiläumsjahr 2015“, so Björn Engholm.

1990 hatte auf der Basis eines Vertrages mit dem Land Schleswig-Holstein der Wiederaufbau des verfallenen Gebäudeensembles begonnen, das 1995 von Ministerpräsidentin Heide Simonis als Kulturforum der Landeshauptstadt Schwerin eröffnet wurde.

Dieses doppelte Jubiläum wird u.a. mit zwei hochkarätigen Ausstellungen gefeiert: Im Juli und August sind Aquarelle von Hermann Hesse sowie Fotografien seines Sohnes Martin Hesse zu sehen, im Oktober/November ist eine große Schau mit Werken von Armin Mueller-Stahl geplant.

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert