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Nahverkehrsstreik in Schwerin beendet:
Busse und Straßenbahnen fahren ab Sonntag wieder

Ab heute Nacht werden die Busse und Bahnen in Schwerin wieder rollen. Stadt und die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di haben sich auf einen Kompromiss im Tarifstreit geeinigt.     Der Streik im

  • Veröffentlicht Dezember 2, 2023

Ab heute Nacht werden die Busse und Bahnen in Schwerin wieder rollen. Stadt und die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di haben sich auf einen Kompromiss im Tarifstreit geeinigt.

 

Foto: Kurt Rasmussen, Attribution, Link

 

Der Streik im Nahverkehr ist beendet. Ab Sonntag um 3.48 Uhr fahren Busse und Bahnen dann wieder. Den Anfang wird die Linie 2 machen. Alles anderen Strecken werden dann nach und nach wieder bedient. Ursprünglich sollte der Streik bis Montag um 4 Uhr andauern, doch dank einer erfolgreichen Verhandlungsrunde konnte eine Einigung erzielt werden, die den Tarifkonflikt beendet.

Erhebliche Mehrkosten für die Stadt

Die Gewerkschaft ver.di und die Verhandlungsparteien haben eine „tragfähige Lösung“ gefunden, wie Christian Manke von Ver.di betonte. Das Tarifergebnis spiegelt substanziell die Abschlüsse im öffentlichen Dienst wider und bietet den Beschäftigten des Nahverkehrs Schwerin eine gewisse Zukunftssicherheit. Dieser Kompromiss war für beide Seiten schmerzhaft, meinte Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD), da die Einigung für die Stadt Schwerin rund 1,2 Millionen Euro an Mehrkosten im Vergleich zu 2023 bringen kann.

Die Tarifeinigung sieht vor, dass die Beschäftigten im ersten Halbjahr 2024 eine monatliche Inflationsprämie in Höhe von 300 Euro erhalten. Ab Juli steigt dann der Stundenlohn um 2,20 Euro. Im Vorfeld hatte der Nahverkehr Schwerin ein Lohnplus von acht Prozent mit einer Laufzeit von 20 Monaten angeboten. Ver.di hingegen hatte auf eine prozentuale Lohnerhöhung verzichtet und stattdessen eine Erhöhung von 3,60 Euro pro Stunde für alle Mitarbeiter gefordert.

Nächsten Jahr wird weiterverhandelt

Der Nahverkehr Schwerin, der über die Stadtwerke nahezu zu 100 Prozent der Stadt gehört, wird von jährlich fast zwölf Millionen Fahrgästen genutzt. Mit der Beendigung des Streiks können die Schweriner nun wieder uneingeschränkt auf den öffentlichen Nahverkehr zählen, sowohl am verkaufsoffenen Sonntag als auch in der Vorweihnachtszeit.

Im kommenden Jahr soll es dann weitere Verhandlungen für das Jahr 2025 geben. Dann möchte die Stadt erneut über den Flächentarifvertrag sprechen. Dafür hätte man dann ein Jahr Zeit, heißt es aus der Stadt. Ver.di-Verhandlungsführer. Christian Manke, verdeutlichte, dass für 2025 noch nichts beschlossen sei und Ver.di „ergebnisoffen in die Verhandlungen gehe“. Nun erwartet man erst einmal, dass die gerade beschlossenen Entgelte für 2024 in der Mitgliederversammlung in wenigen Tagen auf eine große Zustimmung in der Belegschaft stoßen, sodass es keiner weiteren Streiks bedarf.

 

 

Written By
Stefan Rochow

ist Journalist, Unternehmer und Gründer von SNO | Schwerin-Lokal. Mail: redaktion@schwerin-lokal.de

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