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Stadtentwicklung in Schwerin:
Diskussion um Warnitzer Feld und Straßenbahnerweiterung

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) 2030 für Schwerin nähert sich nach einer langen Bearbeitungszeit seiner Fertigstellung, wobei einige letzte Aspekte noch ergänzt werden sollen.

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  • Veröffentlicht April 15, 2024
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Die Debat­te über das geplante Wohn­quarti­er auf dem War­nitzer Feld, das bis zu 1000 Woh­nun­gen umfassen kön­nte, bleibt ein zen­traler Punkt der städtis­chen Poli­tik. Während Ober­bürg­er­meis­ter Rico Baden­schi­er (SPD) das Pro­jekt gerne stop­pen möchte, um den Fokus der Stad­ten­twick­lung auf die Innen­stadt zu lenken, plädiert die Mehrheit der Stadtvertre­tung dafür, das bere­its seit 2020 laufende Pro­jekt fortzuführen. Nun kön­nte das War­nitzer Feld einen promi­nen­ten Platz in der Zukun­ft­s­pla­nung Schw­erins ein­nehmen, da der Bauauss­chuss emp­fiehlt, dem Pro­jekt im ISEK 2030 Pri­or­ität 1 zuzuweisen.

Die CDU/FDP-Frak­tion hat­te diese Pri­or­isierung beantragt, während die Ver­wal­tung davon abrät, da die Diskus­sion über die Entwick­lung des War­nitzer Feldes noch nicht abgeschlossen sei. Die endgültige Entschei­dung liegt bei der Stadtvertre­tung, die das ISEK 2030 ver­ab­schieden muss.

Zen­trale Stad­ten­twick­lungsziele und Nachbesserun­gen

Das Konzept wird seit mehreren Jahren in der Stadtver­wal­tung erar­beit­et und ori­en­tiert sich am Leit­bild Schw­erins sowie an den Poten­zialen und Entwick­lung­sprog­nosen der Lan­deshaupt­stadt. Angesichts eines erwarteten leicht­en Bevölkerungswach­s­tums bis 2030, haupt­säch­lich durch Zuzug, und ein­er steigen­den Zahl älter­er Bewohn­er, wird der Bedarf an Wohn­raum jährlich auf etwa 300 Ein­heit­en geschätzt.

Zu den zen­tralen Stad­ten­twick­lungszie­len gehören unter anderem das KIW Vor­wärts, der ehe­ma­lige Güter­bahn­hof, die Neue Mitte Zip­pen­dorf, der Spe­ich­er in der Rönt­gen­straße, Woh­nungs­bau auf dem Gelände der ehe­ma­li­gen Möbel­w­erke, das Kurhaus Zip­pen­dorf sowie ein Leit­faden für ressourcenori­en­tiertes Wohnen und Bauen.

Einige Nachbesserun­gen wur­den unter anderem vom Orts­beirat Zip­pen­dorf vorgeschla­gen, der den Erhalt der Naturschutzs­ta­tion fordert, und vom Orts­beirat Garten­stadt, der die Entwick­lung des Püsserkrugs im ISEK fest­ge­hal­ten sehen möchte.

Im Bere­ich der „blau-grü­nen Infra­struk­tur” set­zt die Stadt auf mehr Flächen für ökol­o­gis­chen Land­bau, den Rück­bau der Gara­ge­nan­lage Schwälken­berg, eine Radroute Friedrich­sthal-Alt­stadt, ein Starkre­ge­nen­twässerungskonzept, das Prinzip Schwamm­stadt sowie die Wiedervernäs­sung von Mooren und Klein­garten­parks.

Mobil­ität und Energie: Straßen­bahn und klim­agerechte Maß­nah­men

Im Bere­ich Mobil­ität und Energie strebt die Stadt ein Mod­ell­pro­jekt Fahrrad­straße sowie Maß­nah­men für eine klim­agerechte Stad­ten­twick­lung an, darunter eine kom­mu­nale Wärme­pla­nung und ein Mod­ell­pro­jekt für eine autoarme Verkehrs­pla­nung.

Die SPD-Frak­tion wün­scht eine Erweiterungs­pla­nung des Straßen­bahn­net­zes mit Pri­or­ität 1 im ISEK 2030. Der Orts­beirat Friedrich­sthal fordert konkret, die Möglichkeit ein­er Straßen­bah­n­er­weiterung nach Raben Ste­in­feld, Pam­pow, War­nitz oder Friedrich­sthal zu prüfen und För­der­möglichkeit­en von Land oder Bund zu eruieren.

Obwohl eine solche Erweiterung hohe Kosten verur­sachen kön­nte, betont Orts­beirats-Chef Rolf Bem­mann, dass Kosten kein Argu­ment sein soll­ten, um ein langfristiges Stad­ten­twick­lung­spro­jekt auszuschließen. Diese Ansicht wurde auch vom Verkehrsauss­chuss unter­stützt.

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