Feuerwehreinsatz an ICE im Schweriner Hauptbahnhof
So hatten sich die Reisenden ihre abendliche Fahrt im ICE 1744 in Richtung Stralsund ganz sicher nicht vorgestellt. Der Zug, der 16:20 Uhr in Hannover gestartet war, sollte am frühen
So hatten sich die Reisenden ihre abendliche Fahrt im ICE 1744 in Richtung Stralsund ganz sicher nicht vorgestellt. Der Zug, der 16:20 Uhr in Hannover gestartet war, sollte am frühen Abend nicht über den Haltepunkt Schwerin hinauskommen.
Starke Rauchentwicklung in ICE 1744
Auf der Strecke zwischen Hamburg und Schwerin kam es nämlich aus bislang nicht abschließend geklärter Ursache im 2. Wagen des Hochgeschwindigkeitszuges zu zunehmender Rauchentwicklung. Das Bordpersonal reagierte geistesgegenwärtig und evakuierte die dort sitzenden Fahrgäste unverzüglich. Auch sollen die Bahnangestellten bereits während der Fahrt versucht haben, mit Bordmitteln gegen die Rauchentwicklung anzukämpfen. Zuginsassen berichteten zudem gegenüber unserer Redaktion, dass der komplette 2. Wagen bei Einfahrt in den Bahnhof voller Rauch gewesen sei.
Feuerwehr lobt ausdrücklich umsichtiges Zugpersonal
Sicher ist, dass um 19:05 Uhr bei der Schweriner Feuerwehr der Notruf aufgrund eines vermeintlich brennenden ICE im Bereich des Schweriner Hauptbahnhofes einging. Bereits wenige Minuten später waren die Kameraden der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehren Mitte und Schlossgarten mit mehreren Mannschaftswagen und einer mobilen Einsatzleitung vor Ort. Umgehend erfolgten eine Sperrung des Bahnhofs sowie eine Abschaltung des Stroms in den Oberleitungen. So konnten eventuelle zusätzliche Gefährdungen der Einsatzkräfte ausgeschlossen werden.
Wie die Einsatzleitung im Anschluss mitteilte, befanden sich aufgrund des umsichtigen Handelns des Bahnpersonals bei Eintreffen der Löschzüge bereits alle Reisenden außerhalb des Zuges. Das Handeln der Bahnmitarbeiter im Zug wie auch am Bahnhof wurde durch die Einsatzleitung ausdrücklich als „äußerst vorbildlich“ bezeichnet. Umgehend verschaffte sich die Feuerwehr unter Einsatz entsprechenden Atemschutzes Zugang zu dem betreffenden Wagen. Offene Flammen fanden sie dort nicht vor. Von innen wie auch von außen versuchten die haupt- und ehrenamtlichen Kameraden die Ursache zu lokalisieren. Im Bereich des Drehgestells stellten sie schließlich den Herd der „Rauchentwicklung mittleren Ausmaßes“ und „schmorende Plastikteile“ fest. Die Einsatzleitung sprach von einer defekten, vollständig überhitzten Antriebseinrichtung.
Bahnhof wieder freigegeben
Gegen 20:30 Uhr konnte die Einsatzleitung, nachdem es keine weiteren Auffälligkeiten gab, den Schweriner Hauptbahnhof, auf dem sich inzwischen zahlreiche Reisende gesammelt hatten, wieder freigeben. Ob jeder, der zu diesem Zeitpunkt unerwartet lange in der Bahnhofshalle festsaß, tatsächlich noch heute sein Reiseziel erreichen kann, bleibt offen. Die Reisenden des defekten ICE konnten aber mit Bahnhofsfreigabe noch einmal zum Zug, um mit Unterstützung des Bahnpersonals ihr Gepäck aus den Wagen zu holen. So unangenehm im Einzelfall nun gerade die abendlichen Verspätungen sicherlich sind, so bleibt doch am Ende dieses dramatischen Abends auf dem Schweriner Hauptbahnhof vor allem die Erleichterung darüber, dass es keine Verletzten gab und alles glimpflich verlief. Sicherlich nicht zuletzt auch aufgrund des professionellen und schnellen Handelns des Zugpersonals und der professionellen Arbeit der Schweriner Feuerwehren.