Fr, 7. Februar 2025
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Mit Jugend- und Schüleraustausch Brücken in die Zukunft bauen:
Israels Botschafter in Deutschland besucht Schwerin

Bernd Nottebaum, 1. Stellvertreter des Oberbürgermeisters, empfing am Donnerstag den Botschafter des Staates Israel, Ron Prosor zum Austausch über die Möglichkeiten der Vertiefung der gegenseitigen Beziehungen auf verschiedenen Ebenen.

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  • Veröffentlicht April 13, 2024
Der israelis­che Botschafter Ron Prosor mit dem ersten stel­lvertre­tenden Ober­bürg­er­meis­ter, Bernd Not­te­baum. Foto: Stef­fen Holz

Am let­zten Don­ner­stag besuchte der israelis­che Botschafter Ron Prosor Schw­erin. SNO nutzte die Gele­gen­heit für ein Kurzes Inter­view mit dem Botschafter. Was machte der Botschafter bei uns?

SNO: Was ist der Grund ihres Besuch­es?
Botschafter S.E. Ron Prosor: Der Grund meines Besuch­es in Schw­erin ist, dass ich ver­suche, alle Bun­deslän­der als Botschafter zu besuchen. Meck­len­burg-Vor­pom­mern ist das 15. von 16 Bun­deslän­dern. Bre­men fehlt noch. Aber ich freue mich, hier zu sein und bin hier, damit wir wirk­lich die Zusam­me­nar­beit zwis­chen Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Israel erweit­ern und ver­tiefen kön­nen. Da geht es auch um den Schüler­aus­tausch und Jugen­daus­tausch und die Zusam­me­nar­beit im Gesund­heits­bere­ich und in der Wirtschaft.

SNO: Wie oft waren Sie schon hier in Schw­erin?
Botschafter S.E. Ron Prosor: Als Botschafter ist das mein erster Besuch. Aber ich war hier, als die Mauer gefall­en ist. Als ich noch zweit­er Sekretär in unser­er ehe­ma­li­gen Botschaft in Bonn war. Wenn ich jet­zt hier­herkomme, sehe ich, dass Schw­erin wirk­lich schön ist und was man hier in all den Jahren getan hat. Es ist sehr imponierend. Ich bin begeis­tert. Ich komme mit mein­er Frau ganz sich­er wieder hier­her.

SNO: Nun ist die Sit­u­a­tion in Israel im Moment schwierig. Wie wird das bei Ihren Besuchen in Deutsch­land gespiegelt?
Botschafter S.E. Ron Prosor: Also wir sprechen darüber. Ich glaube, dass es klar ist, dass nach diesem 7. Okto­ber, nach­dem Juden und Israelis geschlachtet wor­den sind, wir das Recht und die Pflicht haben, uns zu vertei­di­gen. Wir müssen die Infra­struk­tur der Hamas beseit­i­gen, damit wir alle zusam­men etwas Neues auf­bauen kön­nen. Ich glaube, dass ist das Dilem­ma, wo wir ste­hen. Aber der Staat Israel befind­et sich jet­zt im Krieg: Die Hamas im Süden, His­bol­la im Nor­den und die Huthis im Iran, im Osten. Das muss man irgend­wie ver­ste­hen. Die Hamas hat ange­fan­gen. Hamas hat unsere Leute in ihren eige­nen Häusern ver­bran­nt und geschlachtet. Und Hamas ist auch ver­ant­wortlich für die human­itäre Sit­u­a­tion in Gaza. Da miss­brauchen sie ihre eigene Bevölkerung und benutzen sie als Schutzschilde. Aber wir müssen in dieser Hin­sicht alle ver­ste­hen, dass es nicht nur um Israel geht. Es geht um unser Zusam­men­leben, unsere Werte und um demokratis­ches Denken als demokratis­che Staat­en. Und darum müssen wir zusam­men­hal­ten.

SNO: Das ist sich­er auch ein Ziel ihres Besuch­es heute. Was kön­nen wir in unseren bei­den Län­dern, Deutsch­land und Israel, in der Zusam­me­nar­beit voneinan­der ler­nen?
Botschafter S.E. Ron Prosor: Wir ler­nen jeden Tag in der Zusam­me­nar­beit. Deutsch­land ist Israels zweitwichtig­ster strate­gis­ch­er Part­ner nach den Vere­inigten Staat­en in allen Bere­ichen. Das heißt Mit­tel­stand, Pro­duk­tion, Wis­senschaft, auch Vertei­di­gung und Mil­itär. Sie bauen U‑Boote, wir verkaufen unser Arrow 3‑Raketenabwehrsystem, das Deutsch­land vertei­digt und auch Teile von Europa. Und wir müssen zusam­men­hal­ten und wirk­lich diese bilat­eralen Beziehun­gen zwis­chen Deutsch­land und Israel erweit­ern. Wir haben eine Ver­gan­gen­heit, aber mit dem Jugend- und Schüler­aus­tausch kön­nen wir die Brücke in die Zukun­ft bauen.

Vie­len Dank für das Gespräch, Herr Botschafter.

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