Auf geschichtlichen Spuren:
Der Martensmann erreichte Schwerin
Der Martensmann, eine jahrhundertealte Tradition, erwacht in Schwerin wieder zum Leben, als er mit einem Fass Rotwein im Gepäck in der Stadt ankommt – eine Hommage an eine historische Reise
Der Martensmann, eine jahrhundertealte Tradition, erwacht in Schwerin wieder zum Leben, als er mit einem Fass Rotwein im Gepäck in der Stadt ankommt – eine Hommage an eine historische Reise vor 500 Jahren.

Am vergangenen Sonntag wurde eine Jahrhunderte alte Tradition in Schwerin wieder lebendig, als der Martensmann mit einer zweispännigen Pferdekutsche in der Stadt ankam. Dieser Brauch, der vor rund 500 Jahren seinen Ursprung in Lübeck hatte, wurde im Jahr 1991 auf Initiative von Björn Engholm, dem damaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, wiederbelebt.
Der Martensmann begann seine Reise in Lübeck mit einem Fass Rotwein, dem sogenannten Lübecker Rotspon, im Gepäck. Diese Weinreise diente als Freundschaftsbeweis an den Landesfürsten und seine Untertanen in Schwerin. Begleitet von zahlreichen Schaulustigen und der Polizei, passierte die Kutsche auch das imposante Schweriner Schloss, bevor sie schließlich auf dem Marktplatz ankam. Während seiner Ankunft auf dem Marktplatz verteilte der Martensmann sogar Bonbons an die jubelnden Kinder.
In Schwerin zu Ehren des Martensmannes findet nun der „Martensmarkt” statt, ein Fest im mittelalterlichen Stil, bei dem die Tradition und Geschichte des Brauchs gefeiert werden. Jahr für Jahr feiert die Landeshauptstadt Schwerin diesen besonderen Empfang mit einem Jahrmarkt.
Die Tradition des Martensmannes reicht tief in die Geschichte zurück und erlosch im Jahr 1817. Doch dank der Bemühungen zur Wiederbelebung hat dieser Brauch mittlerweile einen Platz im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes gefunden. Damit wird die Bedeutung dieses Brauchs für die Kultur und Geschichte der Region gewürdigt und gepflegt.