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Mit Personalsorgen ging es nach Vilsbiburg

Mit Personalsorgen reiste der SSC Palmberg Schwerin zur Mittwochspartie zu den Roten Raben Vilsbiburg. Die Zeichen standen daher nicht gut. Sollten die Bayern zum Stolperstein für die Schwerinerinnen werden? Eine

  • Veröffentlicht März 18, 2022
Erneut jubelte das Team des SSC Palmberg Schwerin. | Foto: SSC

Während zu Beginn der aktuellen Saison in der Bundesliga des deutschen Damen-Volleyballs noch der eine oder andere Punktverlust verschmerzbar schien, kommt es nun auf jeden Punkt und jeden Sieg an. Für die Damen des SSC Palmberg Schwerin ist dabei die Zielstellung klar definiert: Das Team will und muss in die Playoffs kommen. Und dann haben die Damen um Chefcoach Felix Koslowski die Chance, um den Meistertitel zu kämpfen. In den letzten Spielen bewies das Team aus Schwerin, dass sie dieses Ziel fest im Blick haben. Derzeit stehen alle Zeichen auf einer Playoff-Teilnahme.

 

Schwerin reiste mit Personalsorgen an

Aber keinesfalls sollte die Freude zu früh ausbrechen. Denn gerade jetzt in der Schlussphase darf der SSC nicht mehr aus dem Tritt kommen. Am vergangenen Mittwoch allerdings drohten die Roten Raben Vilsbiburg zu einem solchen Stolperstein zu werden. Denn der Rekordmeister aus Schwerin reiste mit kurzfristigen Personalsorgen. Zwar gelang es, mit Pogany, Imoudu, Speech, Baijens, Ruddins, Samedy und Alsmeier einen starken ersten Sechser zu stellen. Danach allerdings saßen wenig Wechselmöglichkeiten auf der Bank. Denn gleich drei Spielerinnen fehlten krankheitsbedingt.

 

Schwerin kommt gut in die Partie

Nichtsdestotrotz kam das Team von Felix Koslowski gut in den ersten Satz dieser Auswärtspartie und konnte schnell mit 6:9 in Führung gehen. Und trotz der Personalsorgen gelang es, die Gastgeberinnen auch weiter auf Distanz zu halten. Der Schweriner Block machte es den gegnerischen Angreiferinnen durchweg schwer. Neben Problemen im Angriff zeigen die Gastgeberinnen auch Schwächen in der Annahme. Der SSC schlug mutig auf und konnte somit auf 16:21 davonziehen. Nun schien die Vilsbiburgerinnen der Kampfgeist zwischenzeitlich verlassen zu haben. Ihnen gelang kein Punkt mehr und durch eine starke Aufschlagserie von Denise Imoudu ging der erste Satz unerwartet deutlich mit 16:25 an die Damen in Gelb.

 

Ohne Kampf ist das Spiel nicht zu gewinnen. | Foto: SSC

In Satz zwei dreht Vilsbiburg auf

Im zweiten Durchgang gelang es Vilsbiburg, die Angriffseffizienz zu steigern. Das Team findet zunehmend Wege, dem Schweriner Block aus dem Weg zu gehen. Dementsprechend umkämpfter ist dieser Satz und der SSC liegt zunächst immer knapp hinter den Gastgeberinnen. Dass das Team von Florian Völker um den Einzug in die Playoffs kämpfen würde, war den Schwerinerinnen durchaus bewusst. Doch die Bissigkeit, die die Gastgeberinnen in diesem Durchgang an den Tag legten, verunsicherte den SSC nun zunehmend. Und doch gelang mit einem guten Block der Ausgleich zum 18:18. Somit ging es ausgeglichen in die Crunchtime, die entscheidende letzte Satzphase. Vilsbiburg blieb weiterhin bissig und präsentierte sich abwehrstark. Das Team aus Schwerin hingegen ließ nun – gerade in der entscheidenden Phase – durch unsaubere Annahme im Angriff einige Chancen liegen. Dennoch erarbeitete sich das Team von Felix Koslowski zwei Satzbälle. Diese aber wehrte Vilsbiburg kämpferisch ab. Beim Stand von 24:24 ging Lindsey Flory vom Gastgeber an den Aufschlag. Mit einem Ass gefolgt von einem zweiten starken Aufschlag setzte sie den Schlusspunkt des zweiten Durchgangs. Vilsbiburg kam so verdient zum Satzausgleich.

 

Dritter Satz geht nach Schwerin

Die Gastgeberinnen nahmen den Schwung aus dem zweiten Satz direkt in den dritten mit und gingen schnell mit 8:6 in Führung. Der SSC arbeitete sich nun wieder hart in die Partie zurück und kam immer wieder heran. Doch im Angriff zeigte das Team von Felix Koslowski nicht die gleiche Durchschlagshärte wie noch zu Beginn der Partie. Beim Stand von 11:9 wechselt Koslowski Anne Hölzig für Stephanie Samedy ein. Durch eine starke Aufschlagserie von Lina Alsmeier gelang es dem SSC nun, auf 11:14 vorbeiziehen. Nun kippte die Partie wieder zugunsten der Gäste aus Schwerin. Mit einem 3-Punkte Vorsprung gingen sie in die Crunchtime. Auch weil nun Vilsbiburg einige Fehler im Angriff unterliefen. In der Schlussphase drehte Lindsey Ruddins nochmal richtig auf und sichert dem SSC mit zwei starken Angriffen den dritten Durchgang mit 20:25.

 

Schreckmoment für den SSC in Satz vier

Felix Koslowski schickte nun die Endaufstellung des dritten auch im vierten Satz aufs Feld. Anne Hölzig blieb damit weiterhin auf der Diagonalposition und unterstützte Lindsey Ruddins zusätzlich in der Annahme. Beim Ballwechsel zum 2:1 kam es zu einem Schreckmoment für den SSC. Denise Imoudu verletzte sich am Handgelenk. Die Personalsorgen des SSC wuchsen damit weiter. Femke Stoltenborg sprang für die Verletzte ein. Der SSC ist nun nicht zwingend genug und Vilsbiburg, angefeuert vom eigenen Publikum, gewann zunehmend die Oberhand in der ersten Phase dieses Satzes. Mit 11:7 gingen die Gastgeberinnen in Führung. Die Damen in Rot gewannen die langen Rallyes und tankten Selbstvertrauen. Auch da der SSC aus zahlreichen Dankeball-Situationen nur wenig Profit schlagen konnte. Bei den Gastgeberinnen kam pünktlich zur spannenden Phase des Satzes Maria Segovia an den Aufschlag. Mit zwei Assen ebnete sie Vilsbiburg den Weg zum 25:21 und erneuten Satzausgleich.

 

Am Ende haben die Schwerinerinnen allen Grund zu feiern. | Foto: SSC

Trotz Personalsorgen geht fünfter Satz klar an den SSC

Das umkämpfte Duell fand seinen Höhepunkt im fünften Satz. Der SSC startete mit zwei guten Blockaktionen in diesen wichtigen Entscheidungssatz. Doch Vilsbiburg gelingt es, mit einer dynamischen Alexis Hart auszugleichen. Erneut prägten starke Abwehraktionen das Spiel und Schwerin konnte mit einer 3-Punkte Führung den letzten Seitenwechsel des Abends einläuten. Gerade rechtzeitig kam Indy Baijens am Netz wieder in Fahrt und punktete. Lindsey Ruddins blieb für sechs Aufschläge am Ball, bis Vilsbiburg der Sideout gelingt. Den Vorsprung aber ließen sich die Schwerinerinnen jedoch nicht mehr nehmen. Trotz Personalsorgen gewinnt der SSC diese kräftezehrende Partie mit dem 8:15 im finalen Satz.

 

Trainer macht Mannschaft Kompliment

„Die Vorzeichen für das heutige Spiel waren extrem schlecht aber ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen, dass sie am Ende so stark für diesen Sieg gekämpft haben,“ resümiert SSC-Coach Felix Koslowski am Mittwochabend gegen 22.30 Uhr die Partie gegen Play-Off Aspirant Vilsbiburg. Trotz einer schwierigen Vorbereitung und Krankheitsfällen kann der SSC Palmberg Schwerin auswärts in Vilsbiburg mit 3:2 gewinnen und wichtige Punkte für die Tabellensituation einfahren.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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