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Millionenloch im Haushalt:
Oberbürgermeister Rico Badenschier verhängt Haushaltssperre

Gestiegene Zinsen für Kredite und Tarifsteigerungen setzen dem Haushalt der Stadt enorm zu. Oberbürgermeister Rico Badenschier hat deshalb aufgrund eines Millionenlochs im Etat für das Jahr 2024 eine Haushaltssperre verhängt,

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  • Veröffentlicht November 21, 2023

Gestiegene Zinsen für Kredite und Tarifsteigerungen setzen dem Haushalt der Stadt enorm zu. Oberbürgermeister Rico Badenschier hat deshalb aufgrund eines Millionenlochs im Etat für das Jahr 2024 eine Haushaltssperre verhängt, die ab sofort in Kraft tritt.

 

Ober­bürg­er­meis­ter Rico Baden­schi­er hat eine Haushaltssperre ver­hängt | Foto: Timm-All­rich

 

Die Lan­deshaupt­stadt Schw­erin ste­ht vor ein­er finanziellen Her­aus­forderung, die zu drastis­chen Maß­nah­men geführt hat. Ober­bürg­er­meis­ter Rico Baden­schi­er (SPD) hat auf­grund eines erhe­blichen Defiz­its im Etat für das Jahr 2024 eine Haushaltssperre angekündigt, die ab sofort in Bezug auf die haushalt­srechtlichen Ermäch­ti­gun­gen für das kom­mende Jahr gilt.

Die Entschei­dung zur Haushaltssperre wurde von Baden­schi­er am Mon­tag bekan­nt­gegeben. Sie bedeutet, dass Auszahlun­gen for­t­an nur noch gemäß den stren­gen Regeln der vor­läu­fi­gen Haushalts­führung getätigt wer­den dür­fen. Diese drastis­che Maß­nahme wurde notwendig, da die Finanzver­wal­tung eine besorgnis­er­re­gende Prog­nose veröf­fentlicht hat. Diese Prog­nose geht von ein­er Ver­schlechterung der Haushalt­slage der Stadt Schw­erin um ins­ge­samt 27 Mil­lio­nen Euro im Ver­gle­ich zur bish­eri­gen Pla­nung aus. Gründe für diese finanzielle Her­aus­forderung sind gestiegene Zin­sen für Kred­ite sowie Tar­if­steigerun­gen.

Beson­ders besorgnis­er­re­gend ist die Tat­sache, dass es im aktuellen Haushalt für das Jahr 2024 derzeit keine Deck­ungsmöglichkeit­en für min­destens acht Mil­lio­nen Euro gibt, was die Haushaltssperre unver­mei­dlich macht. Diese Sperre wird erst aufge­hoben, sobald das notwendi­ge Einspar­vol­u­men in Höhe von min­destens acht Mil­lio­nen Euro erre­icht ist.

Sil­vio Horn, der Finanzdez­er­nent der Stadt, erk­lärte: „Die Fach­di­en­ste und Eigen­be­triebe der Stadt sind aufge­fordert, Einspar­vorschläge in Höhe von min­destens acht Mil­lio­nen Euro zusam­men­zu­tra­gen. Diese Vorschläge wer­den in einen Nach­tragshaushalt aufgenom­men, der voraus­sichtlich im ersten Quar­tal des kom­menden Jahres der Stadtvertre­tung vorgelegt wird und anschließend noch die Genehmi­gung des Innen­min­is­teri­ums benötigt.”

Während dieser Zeit wird die Ver­wal­tung auf­grund der Haushaltssperre nur eingeschränkt über die Mit­tel ver­fü­gen kön­nen. Zuschüsse und Zuwen­dun­gen an Ver­bände und Vere­ine wer­den daher nur bed­ingt leist­bar sein. Den­noch betonte Sil­vio Horn, dass sämtliche Zahlun­gen für Pflich­tauf­gaben, ins­beson­dere Sozialleis­tun­gen, auch in der vor­läu­fi­gen Haushalts­führung weit­er­hin geleis­tet wer­den.