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Schlossgarten Schwerin: Ast stürzt auf Getränkewagen – 29 Menschen verletzt

Gestern Abend ist während einer Veranstaltung auf dem Gelände der Schweriner Freilichtbühne ein baumgroßer Ast einer Buche auf einen Getränkewagen gefallen. 29 Menschen wurden verletzt, sechs davon schwer.

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  • Veröffentlicht Juli 28, 2019
Ret­tungskräfte vor Ort.
Foto: Frei­willige Feuer­wehr Schw­erin-Mitte

Eigentlich sollte es gestern Abend eine aus­ge­lassene Par­ty wer­den. Gut 1.000 Besuch­er woll­ten an der Freilicht­bühne musikalisch die 90-er und 2000-er Jahre aufleben lassen. Gegen 19:35 Uhr war dann alles vor­bei – unver­mit­telt stürzte der dicke Ast ein­er Buche auf einen Getränkewa­gen. Genau zu einem Zeit­punkt, als sich viele Men­schen am Getränkewa­gen angestellt hat­ten, da sie sich das erste Getränk des Abends kaufen woll­ten. Durch den her­ab­fal­l­en­den Ast wur­den ins­ge­samt 29 Men­schen ver­let­zt. Sechs Per­so­n­en davon, nach Angaben der Ret­tungskräfte, schw­er. 

Augen­zeu­gen berichteten gegenüber unser­er Redak­tion von Men­schen,  die infolge des Astauf­schlags auf den Bier­wa­gen, eingek­lemmt gewe­sen seien. 

In der Ret­tungsleit­stelle wird sofort Stad­ta­larm aus­gelöst. Das heißt in diesem Moment: Die Berufs­feuer­wehr und alle in Schw­erin ver­füg­baren Frei­willi­gen Feuer­wehren rück­en aus. Dazu Notärzte, Ret­tungssan­itäter und Polizei. In kurz­er Zeit sind mehr als 70 Ein­satzkräfte vor Ort. 

 

Veranstaltung sofort abgebrochen

 

Die Ver­anstal­ter drehen nach dem Unfall die Musik sofort ab. Die Ver­anstal­tung wird abge­brochen und die Gäste wer­den gebeten, das Gelände zu ver­lassen. Eine ursprünglich im Anschluss in der Disko ZENIT geplante Par­ty wurde auch sofort abge­sagt. Nach Feiern war nach diesem Vor­fall nie­man­dem mehr zumute. 

Blick auf den Getränkewa­gen. Quelle: Frei­willige Feuer­wehr Schloss­garten

Da nicht alle Ver­let­zten in den Schw­er­iner Helios Kliniken ver­sorgt wer­den kon­nten, entsch­ied man in Absprache mit der Klinik, nur die Schw­erver­let­zten in das Klinikum zu brin­gen. Die anderen Ver­let­zten wur­den in die umliegen­den Kranken­häuser Wis­mar, Lud­wigslust, Crivitz und Hagenow verteilt. 

Das gestern eine zügige Hil­fe stat­tfind­en kon­nte, lag auch daran, dass im Pub­likum mehrere Kranken­schwest­ern und Feuer­wehrmän­ner waren. Diese haben schnell entsprechende Ers­thelfer-Maß­nah­men ein­leit­en kön­nen. 

Während den Ver­let­zten geholfen wurde, räumte die Polizei das Gelände. Nach Angaben der Ret­tungsleitung sei das schnell und unkom­pliziert gelaufen. Immer wieder seien den Polizis­ten Men­schen mit Schram­men und Schocksymp­tome begeg­net. Einige sassen ein­fach nur da und wein­ten. Auch hier wur­den Men­schen in das Kranken­haus gebracht. 

 

Ursachenforschung läuft noch

 

Einen Tag nach dem Unglück fra­gen sich immer noch viele Men­schen, wie es eigentlich dazu kom­men kon­nte, dass der Ast abbrach? Dazu kann im Moment nur spekuliert wer­den. Noch dauert die Ursachen­forschung an. Laut Aus­sagen des zuständi­ge Dez­er­nent für Wirtschaft, Bauen und Ord­nung der Lan­deshaupt­stadt, Bernd Not­te­baum (CDU) gegenüber der OZ, habe Kon­gresshallen-Geschäfts­führerin Petra Blunk bere­its am Abend betont, dass die Bäume ring­sherum regelmäßig kon­trol­liert wor­den seien. Die betrof­fene Buche sei unauf­fäl­lig gewe­sen. Die C&M Con­cert und Man­age­ment GmbH, die auch die Kon­gresshalle betreibt, ist eben­falls Betreiberin der Freilicht­bühne. An diesem Abend wurde die Bühne  aber an eine Even­t­a­gen­tur ver­mi­etet, die Ver­anstal­ter der 90-er Jahre – Par­ty gewe­sen ist. 

Ver­mutet wird im Moment, dass der Ast infolge eines Wind­stoßes herun­terge­fall­en sein kön­nte. Mehrere Zeu­gen des Vor­falls haben aber schon in den sozialen Net­zw­erken geschrieben, dass nach ihrem sub­jek­tiv­en Empfind­en zum Zeit­punkt des Unglücks kein Wind­stoß zu ver­spüren gewe­sen sei.