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Schwerin: 61 Prozent unbesetzte Azubi-Plätze am Bau

Deutsch­landweit geht der Bauboom weit­er. Zwar ist dieser aus unter­schiedlichen Grün­den in Schw­erin etwas weniger deut­liche erkennbar. Aber auch hier sind die Auf­trags­büch­er der meis­ten Unternehmen gut gefüllt. Wer kleinere

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  • Veröffentlicht August 14, 2020
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Auf den Baustellen in Schw­erin fehlen die Azu­bis. Die Gew­erkschaft schlägt Alarm. | Foto: Sym­bol­bild

Deutsch­landweit geht der Bauboom weit­er. Zwar ist dieser aus unter­schiedlichen Grün­den in Schw­erin etwas weniger deut­liche erkennbar. Aber auch hier sind die Auf­trags­büch­er der meis­ten Unternehmen gut gefüllt. Wer kleinere Aufträge vergeben möchte, erlebt teil­weise wenig Inter­esse. Aber das Baugewerbe hat ein großes Prob­lem. Der Nach­wuchs fehlt, die die Indus­triegew­erkschaft IG BAU.

Noch zu viele Ausbildungsplätze frei

 

Zu Beginn des neuen Aus­bil­dungs­jahres sind zumin­d­est viele Bau­fir­men auch in Schw­erin weit­er verge­blich auf der Suche nach Azu­bis. Unter Beru­fung auf Zahlen der Bun­de­sagen­tur für Arbeit spricht die Gew­erkschaft von im Juli noch 61 Prozent unbe­set­zten Aus­bil­dungsplätzen. Von 56 aus­geschriebe­nen Plätzen in der Stadt waren noch 34 zu vergeben. Bere­its im ver­gan­genen Jahr waren zum sel­ben Zeit­punkt 40 Prozent aller Aus­bil­dungsplätze im Bauhaupt­gewerbe unbe­set­zt.

 

Alarmsignal für die Branche

 

Jörg Rep­pin von der IG BAU Meck­len­burg spricht spricht daher von einem „Alarm­sig­nal“. Sollte es den Unternehmen nicht gelin­gen, weit­ere Schu­la­bgänger für die drin­gend gebrauchte Arbeit als Mau­r­er, Straßen­bauer oder Baugeräte­führer zu find­en, kann dies die anges­pan­nte Sit­u­a­tion in vie­len Unternehmen weit­er ver­schär­fen. Und er macht auch gle­ich ein Prob­lem aus, das er im Rah­mend er bevorste­hen­den Tarif-Schlich­tungsrunde laut ausspricht: „Nur wenn die Arbeits­be­din­gun­gen auf Baustellen attrak­tiv­er wer­den, lässt sich das Nach­wuchs-Prob­lem lösen“, iso Rep­pin.

 

Klare Forderungen in der Tarifrunde

Die Forderung der Gew­erkschaft, auch für Schw­erin, ist daher klar: Ein monatlich­es Einkom­men­splus von 100 Euro für alle Azu­bis. Außer­dem soll die lange, meist unbezahlte Fahrerei  zur Baustelle entschädigt wer­den, um die Arbeit attrak­tiv zu hal­ten. Vor allem auch im Ver­gle­ich zu anderen Branchen, in denen weit weniger gepen­delt wird. „Wer sich bei der Beruf­swahl für den Bau entschei­det, der muss auch Fam­i­lie, Freizeit und Arbeit unter einen Hut brin­gen kön­nen. Aber das klappt für die meis­ten Beruf­se­in­steiger nur sehr sel­ten“, so Rep­pin. Diese Unzufrieden­heit spiegele sich auch in ein­er hohen Abbrecherquote wider. Laut aktuellem Aus­bil­dungs- und Fachkräftere­port der Sozialka­ssen des Baugewerbes (SOKA-BAU) bringt jed­er dritte Azu­bi die Aus­bil­dung nicht zu Ende.

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