Schwerin: Arbeitnehmer nutzen in Corona-Zeiten juristische Beratung
Corona beeinflusst längst alle Bereiche unseres Lebens. Ob privat oder beruflich – auch in Schwerin sind die Menschen an den verschiedensten Punkten ihres Alltags mit den Folgen der Pandemie konfrontiert.
Corona beeinflusst längst alle Bereiche unseres Lebens. Ob privat oder beruflich – auch in Schwerin sind die Menschen an den verschiedensten Punkten ihres Alltags mit den Folgen der Pandemie konfrontiert. Ob es die Maskenpflicht, Textpflichten, geschlossene Ausflugsziele, Sorge um erkrankte Angehörige, Trauer um am Virus Verstorbene oder auch der notwendige Weg in die Kurzarbeit sind. Niemand ist gänzlich von der aktuellen Situation verschont. So unterschiedlich die Auswirkungen im Einzelfall auch sein mögen.
Viele Arbeitnehmer nutzten rechtliche Beratung
Dass gerade auch für Angestellte die Zeiten schwierig sind, zeigen nicht zuletzt auch konkrete Zahlen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), die die Inanspruchnahme juristischer Unterstützung im vergangenen Jahr betrachtete. Insgesamt 1.436 Mal kamen die Beraterinnen und Berater der Gewerkschaft in der Region zum Einsatz. „Vom Verdienstausfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutzmasken im Job bis hin zu Problemen bei der Kinderbetreuung. Corona hatte zahlreiche Rechtsstreitigkeiten auch in Schwerin zur Folge“, so der Bezirksvorsitzende Jörg Reppin.
Vielfältige Themen – von Arbeitsschutz bis Kinderbetreuung
Aufgrund der Pandemie fand dabei ein Großteil der Beratungen per Telefon statt. „Viele Streitfälle gab es in der Gebäudereinigung. Beschäftigte klagten über finanzielle Nöte wegen des niedrigen Kurzarbeitergeldes, Defizite beim Arbeitsschutz oder nicht gezahlte Löhne in der Quarantäne“, berichtet Reppin. In der Baubranche, die vom Lockdown verschont blieb, sei es zudem unter anderem um vorenthaltene Corona-Prämien und unbezahlte Überstunden gegangen. Aber durchaus auch im Blickpunkt: Die oftmals schwierigen Situationen für die Beschäftigten hinsichtlich des Infektionsschutzes. Ein weiterer Schwerpunkt der juristischen Unterstützung: Das Thema Kinderbetreuung. „Bauarbeiter, Forstbeschäftigte und Reinigungskräfte können kein Homeoffice machen. Wenn Kitas und Schulen
geschlossen sind, wird das für sie besonders zum Problem“, so Reppin.
Unterstützung steht allen Mitgliedern offen
Der Gewerkschafter appelliert an Beschäftigte aus den Branchen der IG BAU, sich auch in Pandemie-Zeiten um ihre Belange zu kümmern und die Hilfe der Gewerkschaft zu suchen. „Arbeitgeber dürfen die Krise nicht als Vorwand nutzen, um das Personal um seine Rechte
zu bringen“. Die Möglichkeiten der rechtlichen Beratung und Unterstützung durch Experten der IG BAU stehen dabei allen Mitgliedern der Gewerkschaft offen.