Schwerin: Bei Ausstellung dreht sich alles ums Geld
Mit ihrer Sommerausstellung „Not macht erfinderisch. Mecklenburger Notgeld aus der frühen Weimarer Republik“ rückt die Stiftung Mecklenburg in diesem Jahr ein besonderes Kulturgut in den Fokus. Die Ausstellung ist seit dem vergangenen
Mit ihrer Sommerausstellung „Not macht erfinderisch. Mecklenburger Notgeld aus der frühen Weimarer Republik“ rückt die Stiftung Mecklenburg in diesem Jahr ein besonderes Kulturgut in den Fokus.
Die Ausstellung ist seit dem vergangenen Donnerstag und noch bis zum 7. November 2021 im Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus Schwerin, zu sehen. Sie präsentiert etwa 400 Scheine, davon zwei Drittel mit Vorder- und Rückseite. Vergrößerungsgläser lassen dabei Freude an den schönen Details ihrer Gestaltung aufkommen.
Lokales Notgeld sorgte für Abhilfe
Nach dem Ersten Weltkrieg fehlte in Deutschland nicht nur das große Kapital, sondern auch Kleingeld aus Metall. Städte und Gemeinden versuchten Abhilfe mit lokalem Notgeld aus Papier zu schaffen. Mecklenburgische Notgeldscheine tragen künstlerische Handschriften aus der Region, wie von Ludwig Warning aus Strelitz, aber auch solche aus anderen Gegenden, etwa die von Josef Dominicus aus Paderborn. Als Mecklenburger Besonderheit wurde im Jahr 1921 das sogenannte Reutergeld ausgegeben. Dieses „Geld“ war ein reines Sammelobjekt ohne Zahlungsfunktion. Verbindendes Motiv der für 70 Orte gefertigten Scheinserien waren Zitate aus Werken des Schriftstellers Fritz Reuter. Die Aufträge zur grafischen Gestaltung übernahmen fünf Künstler aus Rostock und Schwerin, darunter Egon Tschirch, Richard Zscheked und Hermann Koenemann.