So, 5. Mai 2024
Close

Schwerin: Coronavirus nun auch hier angekommen

Es war eigentlich jedem klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch in Schwerin ein bestätigter Fall des Coronavirus auftaucht. Und doch waren natürlich bis zuletzt Wunsch

  • Veröffentlicht März 12, 2020
Das Coronavirus ist deutschlandweit weiter auf dem Vormarsch. Schwerin war bislang virusfrei. | Symbolbild

Es war eigentlich jedem klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch in Schwerin ein bestätigter Fall des Coronavirus auftaucht. Und doch waren natürlich bis zuletzt Wunsch und Hoffnung groß, dass der Kelch an uns vorbeigeht. Nun aber ist das wohl Unvermeidbare Realität: Schwerin hat einen ersten Corona-Fall. Genau genommen ist das Virus sogar auf zwei Wegen in Schwerin angekommen. Denn ein weiterer bestätigter Corona-Fall war in der Stadt. Aber alles Infos nacheinander.


Am Mittwoch erster Corona-Fall in Schwerin

Ein 55-jähriger, der sich kürzlich in der Schweiz aufgehalten hatte, ist der erste tatsächliche Corona-Virus-Fall in der Landeshauptstadt. Wie das Gesundheitsministerium unseres Bundeslandes gestern mitteilte,  zeigt der Mann leichte Krankheitssymptome. Er befindet sich in häuslicher Isolierung. Anhand seiner Informationen gelang es dem Gesundheitsamt Schwerin nach Aussagen der Stadtverwaltung, die Kontaktpersonen bereits zu ermitteln und zu informieren. 


Infizierter Besucher sorgte scheinbar für weiteren Viruskontakt der Stadt

Zum zweiten intensiveren Kontakt der Stadt mit dem Virus kam es nach Informationen der SVZ  im Fachzentrum der Techniker Krankenkasse. Dort sollen neun Mitarbeiter mit einer Person in Kontakt gekommen sein, die sich im Nachhinein als infiziert herausstellte. Konsequent kamen die unmittelbar betroffenen Mitarbeiter der Krankenkasse in häusliche Isolation. Alle weiteren im TK-Fachzentrum Schwerin  tätigen Personen, insgesamt sollen es immerhin etwa 170 Menschen sein, arbeiten vorerst von zu Hause aus. Die Räumlichkeiten in der Wismarschen Straße werden desinfiziert.

Oberbürgermeister von Schwerin Dr. Rico Badenschier | Foto: SIS/Christoph Müller

Abstrichzentrum Schwerin arbeitet seit heute

Seit heute arbeitsfähig und im Einsatz ist zudem das regionale Testzentrum zur Klärung von Covid-19-Verdachtsfällen in Schwerin. Es befindet sich in einem leerstehenden Kita-Gebäude am Rand des Werderparks in der Werderstraße. Um das Objekt dem aktuellen Zweck zuführen zu können, erfolgte in den vergangenen Tagen eine umfangreiche Reinigung und Desinfektion. Oberbürgermeister Dr. Badenschier bat aber in diesem Zusammenhang nochmals ausdrücklich darum, alle Hygienehinweise wirklich ernst zu nehmen. „Nur so können Sie sich selbst und auch andere wirksam schützen.“

Die Betreuung des nun im Einsatz befindlichen Abstrichzentrums soll nach einer Übergangsphase in Zusammenarbeit mit den HELIOS Kliniken Schwerin durch ein Zweier-Team aus Studenten der Universitätsmedizin Rostock erfolgen. Es ist als die zentrale Anlaufstelle für Abstriche von Civid-19 Verdachtsfällen in Schwerin. So soll die Ansteckungsgefahr in Krankenhäusern und Arztpraxen minimiert werden. Das Gesundheitsamt der Stadt bittet in diesem Zusammenhang dringend, das Testzentrum keinesfalls ohne vorherige telefonische Konsultation eines Arztes aufzusuchen. Spontane Tests erfolgen dort nämlich nicht. Nur Patienten mit einer Überweisung bekommen die Testmöglichkeit. 

Sollte ein Patient den Verdacht haben, am Coronavirus erkrankt zu sein, erfolgt somit zuerst der telefonische Kontakt mit dem Hausarzt. Der Arzt prüft, ob die fachlichen Begründungen für einen begründeten Verdacht vorliegen. Ist dies der Fall, kann der Patient auf Weisung des Arztes zum Abstrichzentrum gehen. Dort erfolgt der Abstrich, der dann im Labor ausgewertet wird. Das Ergebnis des Tests bekommt der Hausarzt, der den Patienten informiert. In Abhängigkeit von diesem Ergebnis kümmert sich dann auch das Gesundheitsamt um den Patienten. 


Alle schauen auf die Stadtverwaltung

Natürlich herrscht auch an vielen anderen Stellen in Schwerin derzeit Unsicherheit. So schauen die Damen des SSC Palmberg Schwerin dem Spitzenspiel gegen Stuttgart am Samstag in heimischer Arena entgegen. Ob das Ganze mit oder ohne Zuschauer stattfindet, ist nicht mit Sicherheit zu beantworten. Man blickt gespannt auf die Entscheidungen der Stadtverwaltung Schwerin und des dortigen Krisenstabs. Ähnlich scheint man es im Mecklenburgischen Staatstheater zu handhaben. Von dort kam die Information, dass der Spielbetrieb vorerst weitergehen würde. Man verweist aber auch darauf, dass  man keine Tickets als Präventionsmaßnahme zurücknimmt. Hier darf die Frage erlaubt sein, ob das wirklich besucherorientiert ist.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert